Bürgermeister Walter Eichmann
Ein Abschied nach 20 Jahren
Was geht dem Stainzer Bürgermeister Walter Eichmann durch den Kopf, wenn er an seine Amtszeit als Ortschef der Marktgemeinde Stainz zurückdenkt? Was wünscht er seinem Nachfolger?
STAINZ. Bald sind es zwei Jahrzehnte, in denen der Bürgermeister Walter Eichmann der Gemeinde Stainz sein Leben gewidmet hat. Laut ihm steht der Termin für seinen Abschied in die Pension – Februar 2023 – schon lange fest. Ad-Hoc-Entscheidung sei es keine gewesen: Schon nach der Wahl im Jahr 2020 hatte er gewusst, nach 20 Jahren würde er nicht mehr weitermachen.
So hätte der Nachfolger Zeit, bekannt zu werden und die Gemeinde bis zur Wahl 2025 in den Griff zu bekommen. "Das war für mich der Grund, dass ich gesagt habe, ich möchte nicht mit der Wahl 2025 zurücklegen, sondern die Chance nutzen, zwischendurch zu gehen", so der Bürgermeister.
Keine Reue
Schon im Jahr 2003 wurde Eichmann zum Bürgermeister. "Die großen Herausforderungen haben wir glaube ich gut gelöst", überlegt Bgm. Eichmann. Besonders positiv in Erinnerung geblieben ist ihm die Sicherstellung der Wasserversorgung durch den Bau eines Hochbehälters mit zwei Millionen Liter Fassungsvermögen. "Dieser Bau war höchst wahrscheinlich von der Infrastruktur her die wesentlichste Entscheidung, die wir getroffen haben", so Bgm. Eichmann.
Ein weiterer Höhepunkt in der Amtszeit sei die Fusionierung gewesen. "Das war eine riesige Herausforderung", meint der Bürgermeister. Besonders schwer sei das Zusammenwachsen in der Verwaltung in der Anfangsphase gewesen. Auch der neue Flächenwidmungsplan war ein wesentlicher Teil. "Es war eine tolle Zeit und ich habe keine Minute bereut. Aber ich habe alles in meinem Leben gerne gemacht. Und wenn man etwas gerne macht, dann passt das so", denkt Bgm. Eichmann zurück.
"Ich würde sagen, wir haben als Gemeinde zum Glück keine echten Rückschläge erlebt oder längerfristige Fehlentscheidungen getroffen."
Bürgermeister Walter Eichmann
Trotz der Freude über die vergangenen Jahre, ist dem Bürgermeister ein gewisser Ärger über die Opposition anzusehen. Besonders die Diskussionsebene, auf der man sich nun befindet, sei problematisch. "Es ist möglicherweise einer der Punkte, der mir am Ende meiner Bürgermeisterzeit wichtig wäre, dass die einzelnen Gemeinderäte dieses Gesamtpaket Marktgemeinde Stainz politisch, wirtschaftlich, kulturell und von der Infrastruktur und der Lebensqualität her im Auge haben", wünscht sich der Bürgermeister.
Man müsse als Kollegialorgan versuchen, das Beste für Stainz zu erreichen – hier gehe es nicht um Einzelmeinungen. "Ich wünsche dem Nachfolger, dass auf einer Basis mit Stainz im Fokus Mehrheiten zusammengebracht werden und dass man offen ist für neue Projekte, sodass eine ordentliche Weiterentwicklung passiert", so der Bürgermeister.
Neue Freizeit
Was will er in der gewonnenen Freizeit machen? "Momentan ist für das Privatleben gar keine Zeit." Sorgen, dass er in ein Loch fallen könnte, macht er sich aber nicht, immerhin liest er gerne und will mehr spazieren gehen. "Auch die Enkel sind in einem Alter, wo sie hoffentlich ihren Opa gerne sehen", so der Großvater.
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