Teuerungen stark zu spüren
Große Nachfrage bei der Wäscherei Deutschlandsberg

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Wäscherei in Deutschlandsberg können trotz großer Nachfrage stressfrei arbeiten. | Foto: Katrin Löschnig
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In der "Wäscherei" am Hauptplatz in Deutschlandsberg arbeiten Menschen mit Behinderung gemeinsam mit ausgebildeten Fachkräften und sorgen für frische und gebügelte Wäsche. Zurzeit ist man sehr gut ausgelastet, doch die steigenden Energiepreise und Teuerungen bereiten dem Team sorgen.

DEUTSCHLANDSBERG. Aktuell arbeiten acht Menschen mit Behinderung (auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer genannt) und fünf Fachkräfte in der Wäscherei. Die Nachfrage sei laut Christine Langmann, die den Leiter Mario Strasser in der Urlaubszeit vertritt, sehr hoch. Besonders das Bügeln und Waschen werde außerordentlich gut angenommen, deshalb musste man die Näherei aus dem Angebot streichen. Schon seit dem 1. August müssen Kundinnen und Kunden nun auf diesen Service verzichten. 

"Ein Problem beim Nähen war, dass das nur eine unserer Fachkräfte machen konnte. Wenn man immer das Gleiche macht - zum Beispiel Polster nähen - dann kann man das unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern beibringen. Bei der Änderung ist immer etwas Anderes zu machen: einmal eine Länge, dann wieder ein Abnäher usw.", erklärt Langmann. Daher ist auch nicht geplant, das Nähservice in nächster Zeit wieder einzuführen.

Hast du den Nähservice der Wäscherei genutzt?

Kein Stress für Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Merken die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung, dass momentan viel zu tun ist - sind sie vielleicht sogar gestresst? Darauf weiß Langmann eine klare Antwort: "Nein. So professionell ist das Personal da vor Ort, dass sie diesen Stress von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern weghalten."

"Da sind eher die Fachkräfte gefordert, dass sie stark mitarbeiten, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen gleichmäßigen Ablauf haben. Das darf nicht am Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderung ausgetragen werden."
Christine Langmann, stellvertretende Leiterin

Christine Langmann in der Wäscherei am Deutschlandsberger Hauptplatz | Foto: Katrin Löschnig
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Mehr Arbeitskräfte könnte man bei der Wäscherei nicht einstellen, aber Freiwillige würde man immer suchen. "Aktuell haben wir eine Freiwillige fix im Team, die einmal in der Woche für zwei bis drei Stunden kommt. Sie geht zum Beispiel mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern spazieren", erzählt Langmann. Außerdem hätte man bereits Freiwillige gehabt, die beim Bügeln geholfen haben. "Hätten wir mehr Freiwillige, könnten wir mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nähen - zum Beispiel Zierpolster oder Duftsackerl", sagt Langmann.

Problem Teuerungen

Die steigenden Energiepreise stellen ein großes Problem für die Wäscherei dar. "Wir spüren die Teuerungen sehr stark. Unsere Waschmaschinen, Trockner, Bügel- und Dampfstationen brauchen alle Strom sowie natürlich Licht, die Klimaanlage im Sommer und die Heizung im Winter", klagt Langmann. Auch hätte man schon Bedenken bezüglich der gebrauchten Wasch- bzw. Reinigungsmittel. "Diese werden natürlich auch teurer werden, weil ja auch die Zustellung teurer wird."

"Wenn das alles teurer wird, werden wir wahrscheinlich mit den Preisen hinauffahren müssen. Und da haben wir die Angst, ob uns die Kunden bleiben."
Christine Langmann

Von einer Lage wie bei der Konditorei Mosaik in Deutschlandsberg, die schließen musste, sei man jedoch weit entfernt. Langjährige Kunden können beruhigt sein, die Wäscherei werde es weiterhin geben. "Solang die Kunden kommen, gibt es uns", sagt Langmann schmunzelnd. 

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