Zukunftsgemeinde
Initiativen pfiffiger Bürger ausgezeichnet

Obfrau Edith Christa Ortner und der Vereinsgründer Marc Ortner (rechts) mit den Betreiberinnen des Bio-Bauernladens Maria Brauchart und Elena Sanz und den Mitgliedern der Lebensmittelkooperative Deutschlandsberg: Fritzi Leitgeb, Mael, Lilo Aigner, Noreia, Anita Kiefer | Foto: KK
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  • Obfrau Edith Christa Ortner und der Vereinsgründer Marc Ortner (rechts) mit den Betreiberinnen des Bio-Bauernladens Maria Brauchart und Elena Sanz und den Mitgliedern der Lebensmittelkooperative Deutschlandsberg: Fritzi Leitgeb, Mael, Lilo Aigner, Noreia, Anita Kiefer
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Die Bezirksstadt Deutschlandsberg und die Marktgmeinde Stainz sind mit je einem dritten Platz als Zukunftsgemeinden ausgezeichnet worden. Ausschlaggebend sind private Initiativen wie der Kostnix-Laden in Stainz und die Lebensmittelkooperative in Deutschlandsberg.

STAINZ /DEUTSCHLANDSBERG.  Platz drei für Stainz und Deutschlandsberg: Das ist die Bilanz nach der Prämierungsfeier für den Gemeindewettbewerb „Zukunft Steiermark – Orte der initiativen Bürgerinnen und Bürger”, zu der das Steirische Volksbildungswerk mit Präs. Franz Majcen sowie LH Christopher Drexler und LH-Stv. Anton Lang in die Alte Universität in Graz geladen hat. Ziel war es, all jenen Menschen ein Podium zu geben, die sich für die Zivilgemeinschaft in der Steiermark engagieren.

Re-use als Gebot der Stunde

In der Katregorie "Orte der Initiativen und Bürger in Märkten" hat der erst im heurigen Mai eröffnete Kostnix-Laden der Marktgemeinde Stainz zum dritten Patz hinter Passail und Mooskirchen verholfen. Die Idee ist gleichermaßen einfach wie brillant. Im "Kostnixladen" werden Utensilien zum Nulltarif gehandelt. Der Input soll über Spenden aus der Bevölkerung kommen.  Dazu ist der ehemalige Wirtschaftshof in Georgsberg sorgfältig umgestaltet worden. Unterstützt haben das Projekt die Marktgemeinde sowie einige Sponsoren. 

Monika Meister,  Ingeborg Stelzer und Siegfried Holzschuster (Mitte) sowie Bgm. Walter Eichmann (r.) haben die Trophäe für den Kostnix-Laden von Volksbildungswerk-Präs. Franz Majcen (l.) sowie LH Christopher Drexler (2.v.l.) und LH-Stv. Anton Lang (2.v.r.) entgegengenommen. | Foto: Foto Frankl
  • Monika Meister, Ingeborg Stelzer und Siegfried Holzschuster (Mitte) sowie Bgm. Walter Eichmann (r.) haben die Trophäe für den Kostnix-Laden von Volksbildungswerk-Präs. Franz Majcen (l.) sowie LH Christopher Drexler (2.v.l.) und LH-Stv. Anton Lang (2.v.r.) entgegengenommen.
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„Die Idee ist von Anfang an gut angekommen“, freut sich Frontfrau Monika Meister. Sie ist gemeinsam mit Ingeborg Stelzer und Siegfried Holzschuster zur Auszeichnung in die Alte Universität geladen worden, auch Bgm. Walter Eichmann war vor Ort.

Ort der Begegnung

Der Kostnix-Laden ist ein Ort, wo sich Menschen treffen können, um kostenlos noch brauchbare Dinge zu bringen bzw. für sich selbst auszusuchen. In diesem Sinne hat auch erst kürzlich der Re-Use Frühshoppen am Gelände stattgefunden. 

Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sortieren im Sinne der Nachhaltigkeit alle Güter, bügeln sie und präsentieren sie ansprechend.

"Wir möchten damit zur Müllvermeidung im Sinne des Umweltgedankens beitragen, aber auch einen Ort der Kommunikation bieten."
Monika Meister zum Kostnix-Laden in Georgsberg

Hast du schon Second-Hand-Ware gekauft

Künftig sollen auch Spezialevents stattfinden, etwa ein Pflanzenmarkt und ein Reparaturcafé. Außerdem finden sich immer mehr Menschen, die sich für die Idee interessieren und uneigennützig mitarbeiten möchten. Auch die Anrainerinnen und Anrainer sind begeistert, dass der Ortsteil wieder belebt und aufgewertet wird.

Viel Spaß beim Re-use-Frühshoppen beim Kostnix-Laden in Georgsberg. | Foto: Langmann
  • Viel Spaß beim Re-use-Frühshoppen beim Kostnix-Laden in Georgsberg.
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Gesammelt werden Kleidung, Geschirr, Spielzeug, Werkzeug, Kleingeräte, Hygieneartikel, Möbel und mehr. Der Laden ist auch auf Facebook und Instagram vertreten und mit anderen, ähnlichen Organisationen verlinkt, wodurch ein reger Austausch entsteht. Ziel ist es, Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schaffen, Müll zu vermeiden, die Umwelt zu schonen, soziale Kompetenzen zu fördern, Barrieren des Andersseins beseitigen und ein bewusstes Miteinander zu erzeugen.

Lebensmittelkooperative am Puls der Zeit

In der Kategorie Städte konnte sich unsere Bezirksstadt Deutschlandsberg auf Rang drei hinter Eisenerz und Feldach einreihen.
Diese Auszeichnung ist derLebensmittelkooperative Deutschlandsberg, kurz LKDL, zu verdanken, die 2013 von Marc Ortner gegründet worden ist, um eine Alternative zum etablierten Markt zu bieten. Die Urkunde hat Bgm. Josef Wallner in der Alten Universität für LKDL entgegengenommen, eine Überreichung findet am kommenden Donnerstag Nachmittag am Deutschlandsberger Hauptplatz statt. 

Von Produzenten zu Konsumenten

Die Lebensmittelkooperative Deutschlandbserg ist ein gemeinnütziger Verein, der als Schnittstelle sowie zur Vernetzung von regionalen, biologischen Produzenten mit den Konsumenten im ländlichen Raum für primär biologisch produzierte Lebensmittel dient. "Wir wollen den Zwischenhandel so gut wie möglich ausschalten und so faire Preise für Konsumenten und Lieferanten ermöglichen", erklärt Obfrau Christa Ortner.

"Diese Auszeichnung bedeutet eine Wertschätzung für die Arbeit in jenen fast zehn Jahren. Rund 40 Mitglieder zählt der Verein derzeit, weitere sind gerne willkommen".
Christa Ortner, Obfrau der Lebensmittelkooperative Deutschlandsberg

Durch die Mitgliedschaft kann man frische, faire, ökologische und regional erzeugte Nahrungsmittel aus erster Hand zu Ab-Hof-Preisen über Online-Bestellungen beziehen. Die Abgabestelle befindet sich im Bio-Bauernladen von Maria Brauchart am Hauptplatz 29.

"So erreichen wir nicht nur die Laufkundschaft sondern auch die Transportwege bleiben kurz", betont Ortner. Auf Kunstoff-Verpackungen wird dabei natürlich möglichst verzichtet. 

Deutschlandsbergs Bürgermeister Josef Wallner hat die Auszeichnung für die Lebensmittelkooperative in der Aula der Alten Universität entgegengenommen.
 | Foto: Foto Frankl
  • Deutschlandsbergs Bürgermeister Josef Wallner hat die Auszeichnung für die Lebensmittelkooperative in der Aula der Alten Universität entgegengenommen.
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Bei tierischen Produkten wird auch auf tierschutzkonforme Haltung, Transport und Schlachtung geachtet. Zur Deckung aller anfallenden Kosten zahlen Fördermitglieder jährlich einen Mitgliedsbeitrag, anfallende Arbeiten würden von den aktiven Mitgliedern ehrenamtlich übernommen. Das Miteinander zeigt sich durch die Internetpräsenz, regelmäßige Vereinstreffen, Organisation von Besichtigungen bei Biobetrieben, Mitorganisation des Biofestes in Kooperation mit anderen Vereinen aber auch einer Abholstelle mitten am Hauptplatz in Deutschlandsberg mit bestimmten Öffnungszeiten.

Drei Damen für den Bauernmarkt in Lannach

In diesem Rahmen sind außerdem besonders aktive Persönlichkeiten ausgezeichnet worden. 
So auch Eva Derler, Maxi Hazon und Barbara Plavak, die einen wöchentlichen Bauernmarkt als neuen Treffpunkt beim Rathaus auf die Beine gestellt haben.

Die Trophäen für Persönlichkeiten, Initiative Bürgerinnen und Bürger und Vertreterinnen und Vertreter der Zukunftsgemeinden in der Aula der Alten Universität in Graz. | Foto: Foto Frankl
  • Die Trophäen für Persönlichkeiten, Initiative Bürgerinnen und Bürger und Vertreterinnen und Vertreter der Zukunftsgemeinden in der Aula der Alten Universität in Graz.
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Die drei Bürgerinnen möchten damit einerseits den Ortskern beleben, andererseits aber auch die regionale Direktvermarktung fördern. Außerdem sollen die Menschen gerade in einer Zuzugsgemeinde wie Lannach wieder mehr miteinander kommunizieren, der Bauernmarkt soll eine gute Gelegenheit dazu bieten.

"Krapfen statt Donut" 

Die drei Frauen waren durch die Idee "Krapfen statt Donut" inspiriert. Dabei steht der Krapfen für die süße Fülle des Lebens in der Mitte des Ortes und ist das Gegenstück zum Donut-Effekt, dem Sinnbild für Orte mit aussterbendem Kern und dicker werdenden Rändern.

Startschuss für den Bauernmarkt in Lannach war 2021. Bürgermeister Josef Niggas hat den Platz ebenso kostenfrei zur Verfügung gestellt, wie Biertische und Strom. Die Marktgemeinde unterstützt den Bauernmarkt außerdem mit der Bewerbung in den Gemeindenachrichten sowie auf einer Videowall

"Einerseits profitiert die Bevölkerung durch den Zugang zu regionalen Produkten, andererseits ist der Markt eine Möglichkeit, Freunde und Bekannte zu treffen sowie neue Kontakte zu knüpfen. Auch die regionalen Produzenten profitieren und können neue Kundschaft gewinnen."
Eva Derler, Maxi Hazon und Barbara Plavak haben 2021 einen Bauernmarkt in Lannach initiiert

Die Initiatorinnen möchten künftig einen Verein gründen, um Menschen dazu zu inspirieren, gemeinsam Ideen für ein nachhaltiges Leben zu entwickeln und umzusetzen.

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