Interview
Karin Krainer ist die neue Schulleiterin an der MS Eibiswald

Netzwerk in der Direktion: Karin Krainer ist die neue Schulleiterin der Mittelschule Eibiswald. | Foto: Susanne Veronik
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Die neue Direktorin an der Mittelschule Eibiswald heißt Karin Krainer. MeinBezirk.at hat die Pädagogin zu einem Interview gebeten rund um die Stärken der Mittelschule, das heikle Thema Digitalisierung und wie Schule nach Jahren der Pandemie wieder zu einem Wohlfühlort für alle werden kann.

EIBISWALD. Das Schuljahr ist noch jung und bringt allerhand Neues mit sich. An der Musik-Mittelschule Eibiswald ist mit Karin Krainer jetzt eine neue Schulleiterin im Einsatz, die in dieser Funktion auf Walter Strametz und auf Michaela Koch folgt, letztere hat die Mittelschule Eibiswald im Vorjahr geführt und ist jetzt wieder unterrichtend im Einsatz.
MeinBezirk.at stellt die Neue an der Schule in einem Interview vor:

  • Frau Krainer, sie sind hier in der Region verwurzelt?

KARIN KRAINER. Ja, ich komme aus der Nachbargemeinde Wies und bin mit Eibiswald sehr verbunden. Das hat viel mit meinem Vater Franz Krainer zu tun, der ja immer ein Eibiswalder gewesen ist. Außerdem hat meine Mutter selbst rund 40 Jahre an der Muskik-Mittelschule in Eibiswald unterrichtet.

  • Wie sind Sie in den Lehrberuf eingestiegen?

Ich habe schon mit sechs Jahren das erste Mal gesagt: "Ich werde Lehrerin!" Dieses Vorhaben habe ich dann doch etwas aus den Augen verloren. Zuerst habe ich Biologie und Psychologie studiert und dabei immer im Hinterkopf behalten, dass ich etwas mit Kindern machen möchte. Daher bin ich nach dem ersten Abschnitt meines Psychologie-Studiums an die Pädagogische Hochschule Steiermark, kurz Pädag, gewechselt und habe dort die Ausbildung zur Volksschullehrerin abgeschlossen. Das war ja immer mein Herzenswunsch.

  • Und der Weg an eine Schule?

Über einen Informatik-Lehrgang an der Volksschule in Semriach habe ich relativ rasch eine Anstellung als Volksschullehrerin erhalten. Von dort bin ich nach Wien gekommen und habe in einem Begabungsförderungs-Zentrum gearbeitet . Nach drei Jahren bot sich die Möglichkeit, nach Deutschlandsberg zurück zu kommen, wo ich im Laufe von zehn Jahren eine Mehrstufenklasse mit Integrations-Kindern aufgebaut habe, - das war doch eine ziemliche Challenge.

Nach elf Jahren in Deutschlandsberg habe ich an der Volksschule in Frauental unterrichtet. Nachdem man von Seiten der Bildungsdirektion Südweststeiermark auf mich zugekommen ist mit der Frage, ob ich an der Mittelschule in Eibiswald die Schulleitung übernehmen würde, habe ich gerne zugesagt. Jetzt bin ich schon seit Februar dieses Jahres hier, um mich mit Unterstützung von Michaela Koch einzufinden.

  • Als Volksschul-Pädagogin haben Sie einen guten Blick von außen. Was sind Ihrer Meinung nach die Stärken einer Mittelschule?

Ich bin eine Verfechterin der Mittelschule. Gerade der Bezirk Deutschlandsberg ist bekannt dafür, dass die Mittelschulen sehr gute Arbeit leisten. Dieses neu eingeführte, fließende System mit Standard und Standard AHS gibt den Unterrichtenden mehr Möglichkeiten, um einerseits Schülerinnen und Schüler in für sie schwierigen Fächern spezifischer zu unterstützen und andererseits auch jene zu fördern, die mehr können möchten.

Ein Blick auf die Musikmittelschule in Eibiswald. | Foto: Susanne Veronik
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  • Ein Wort zum Personalstand an der Mittelschule Eibiswald ...

Derzeit sind wir gut aufgestellt. Aber es ist schwierig , geprüfte Lehrerinnen und Lehrer gerade für die Hauptgegenstände zu erhalten, da besteht bereits eine hohe Nachfrage. Daher haben wir auch sehr gute Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger, die seit ein oder zwei Jahren bei uns tätig sind und daher auch die sogenannte Induktionsphase als berufsbegleitende Einführung in das Lehramt. abgeschlossen haben 

  • Welche Schwerpunkte setzt man an der Mittelschule Eibiswald?

Als Musik-Mittelschule und Meistersinger-Schule steht einmal die Förderung von Gesang und Spiel von Instrumenten in den Schwerpunktklassen im Vordergrund. Und dann die jährlichen Aufführungen. Ich bin nach wie vor sehr beeindruckt von der Musical-Vorführung der dritten Klassen im vergangenen Semester. Einfach enorm, welche Talente da aus den Kinder heraussprudeln.

Auch der Sport wird bei uns hoch gehalten. Dabei sind die Fußballerinnen und Fußballer vorne dabei. Unsere Schule führt ja auch das Sportgütesiegel in Gold. Außerdem verfügen wir über sehr gute Leute, die in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften) unterrichten. In diesem Bereich werden wir künftig den Fokus noch verstärken. Außerdem wird es ab heuer einen Schulrat geben, bei dem die Kinder selbst diverse Regeln, das Schulhaus u.a. mitgestalten können. 

  • Und das Thema Gesundheit?

Dazu haben wir seit dem Vorjahr unter dem Titel "Gesunde Schule - bewegtes Lernen" ein großes Projekt mit der österreichischen Gesundheitskasse laufen, das in den nächsten drei Jahren weiter geführt werden wird. Dabei wird es Workshops geben , die speziell auf die psychosoziale Gesundheit der Kinder ausgerichtet werden.

"Nach all der beengenden Zeit während der Pandemie sind jetzt psychosoziale Schwerpunkte zu setzen, damit die Schule wieder zu einem Glücksort zum Wohlfühlen werden kann."
Karin Krainer leitet seit September die Musik-Mittelschule in Eibiswald

Ein Ort zum Wohlfühlen. Das möchte Dir. Karin Krainer für Kolleginnen und Kollegen und somit für die Schülerinnen und Schüler an der Musik-Mittelschule Eibiswald schaffen. | Foto: Susanne Veronik
  • Ein Ort zum Wohlfühlen. Das möchte Dir. Karin Krainer für Kolleginnen und Kollegen und somit für die Schülerinnen und Schüler an der Musik-Mittelschule Eibiswald schaffen.
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  • Stichwort digitale Schule ...

Wir haben genaue Vorgaben, was eine Schülerin bzw. ein Schüler nach der vierten Klassen können soll. Jedes Kind hat daher einen eigenen Laptop, der nicht nur in den digitalen Grundlagen sondern auch in anderen Fächern wie im Sprachunterricht sowie bei diversen Recherchearbeiten eingesetzt wird.

Gleichzeitig haben wir auch das sensible Thema Smartphones an der Schule, das immer wieder zu sehr von der eigentlichen Lernarbeit ablenkt. Da es am Vormittag gar nicht benötigt wird, wird im Schulforum demnächst ein Handy-Verbot für Schülerinnen und Schüler an unserer Bildungseinrichtung beschlossen werden. Das haben wir bei den Elternabenden bereits verlautbart und viel Zustimmung dafür erhalten.

Dazu kommt Aufklärung über Internet Security mit einem Spezialisten und der Exekutive. Außerdem wird es zu diesem Thema einen eigenen Elternabend geben, um auch die Erziehungsberechtigten zu sensibilisieren und zu informieren, was überhaupt erlaubt ist, welche gesetzlichen Altersbeschränkungen beim Gebrauch der diversen sozialer Foren bestehen. u.a..

  • Wie sollen sich die Kinder nach der vierten Klasse an die Mittelschule Eibiswald  erinnern?

Positiv! Gerade die Jahre an der Mittelschule sind eine Zeit, in der sich die Kinder entwickeln und sich dabei selbst finden müssen - eine Lebensphase, die stark prägt. Das soziale Lernen und auch die Erfolgserlebnisse an der Schule sind dabei essenziell. Dabei geht es nicht nur um Erfolge in den einzelnen Unterrichts-Fächern sondern um gewisse oft noch schlummernde Talente und damit um Begabungsförderung. 

  • Wie werden Sie ihre Schulleitung anlegen?

Mir ist es wichtig, dass sich nicht nur die Kinder an unserer Schule möglichst wohl fühlen, sondern vor allem die Kolleginnen und Kollegen. Wenn sich die Lehrerinnen und Lehrer gut aufgehoben fühlen, dann überträgt sich diese positive Stimmung ja auch auf die Kinder in den Klassen. Ich freue mich jedenfalls auf jeden einzelnen Tag an dieser Schule.

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