Lange Nacht der Kirchen im Bezirk

Ein Teil der mehr als 40 Mitwirkenden vor der Pfarrkirche Wies. | Foto: Josef Fürbass
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BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Die steirischen Kirchen und Klöster zeigen sich am 25. Mai in all ihren bunten Facetten, und das mitten in der Nacht. Anlässlich der Langen Nacht der Kirchenladen an die 100 kirchliche Einrichtungen zu rund 500 Veranstaltung quer durch die Steiermark. Von 18 bis 24 Uhr gibt es ein Programm zu erleben, das man herkömmlicherweise nicht mit dem Thema Kirche in Verbindung bringen würde: abenteuerliche Kinderprogramme, geheime Klostergärten, mystische Momente, stimmungsvolle Konzerte, verborgene Schätze, Kulinarisches aus dem Mittelalter, Geschichten aus aller Welt, Ballett beim Lichterlabyrinth bis hin zu Begegnungen bei Brot und Wein.
„Als christliche Kirchen, die wir österreichweit zur ökumenischen Großveranstaltung 'Lange Nacht der Kirchen' einladen, möchten wir Menschen auf besondere Weise ansprechen, aber auch neuen Mut und neue Hoffnung schöpfen lassen“, so Bischof Wilhelm Krautwaschl, der sogar den Bischofhof für nächtliche Führungen öffnet und unter dem Titel „Was Sie den Bischof schon immer fragen wollten“ in seinen Amtsräumen persönlich Antwort gibt.

In unserem Bezirk

Im Bezirk Deutschlandsberg sind die katholischen und evangelischen Kirchen in Stainz und Deutschlandsberg, Wies, Hollenegg, Eibiswald und St. Martin i. S. mit einem umfangreichen Programm dabei. So begibt man sich in Wies auf eine Wallfahrt durch die Vergangenheit.

Wallfahrt in Wies

Die Kulturinitiative Kürbis gestaltet in Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat eine ungewöhnliche Collage, die Bezug auf die Geschichte der Kirche „Zum gegeißelten Heiland auf der Wies“ nimmt. Die geistige Einstimmung erfolgt ab 20.30 Uhr auf dem Kirchplatz, um 21 Uhr beginnt das Programm in der Pfarrkirche.
„Heuer wollten wir uns etwas Besonderes einfallen lassen“, so die geschäftsführende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Veronika Spari, von der Kooperation mit der Kulturinitiative Kürbis rund um eine "Wallfahrt durch die Vergangenheit". Karl Posch schildert den Ablauf: "Vor der Kirche treffen die Besucher auf eine Gruppe von Wallfahrern, sodass alle zu Wallfahrern werden. Wahlfahrerbüschel, Stärkung und ein altes Wallfahrtslied stimmen auf den Abend mit Einzug bei mystischen Klängen einer Truhenorgel in die dunkle Kirche ein. Aus der Schattenwand vor dem Altar tritt die Reichsgräfin heraus und erzählt vom Kirchenbau." Ein Gedicht von Hans Kloepfer beleuchtet das Kapitel Wallfahrt.
Zur „Verkündigung“ erscheint Gregor Waltl in der Person des streitbaren Pfarrers Joseph Reinisch (er wirkte von 1825 bis 1868 in Wies) mit zwei Ministranten. Gegen Ende der Messe geht er auf die Kanzel und zitiert aus dem Original-Verkündbuch aus dieser Zeit. Beim Abgang erklingt die große Orgel. Die Projektion „Kuppel“ gibt Interviews mit Toni Hafner, der 1956 mit dem 400 Quadratmeter großen und 120 Figuren darstellenden Kuppelfresko „Ecclesia Triumphans – Triumphierende Kirche“ sein Lebenswerk vollbracht hat, sowie dem Zeitzeugen Hans Ribul wieder. Zu guter Letzt lädt der jetzige Pfarrer Markus Lehr alle ein, bei Speis' und Trank im Pfarrzentrum miteinander ins Gespräch zu kommen.
„Die Aufführung dauert rund 45 Minuten“, weiß Karl Posch, der mit Veronika Spari die Hauptverantwortung für das Projekt trägt. Die 20 Wallfahrer werden von Mitgliedern des Chores "Wiesono" und des Männergesangsvereines verkörpert.

Konzert in der Wolfgangikirche

Die "Lange Nacht der Kirchen" am 25. Mai wird ab 19.30 Uhr mit einem Konzert in der Wolfgangikirche zelebriert. Unter dem Motto "Klangskandale" werden Mozarts "Talentewucher" für das Ohr des Erzbischofs zur Aufführung gebracht. Im Auftrag von Domkapitular KonsRat Friedrich Trstenjak, Provisor der Pfarre Hollenegg hat die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Christine Groß die Projektleitiung übernommen
Die Projektbetreuung hat Peter Koch vom Musikverein Hollenegg über, das Projektmanagement obliegt Jaqueline Totz und Franziska Thomann vom musischen Typ am BORG Deutschlandsberg:
Als Gesangssolistinnen agieren die Sopranistinnen Johanna Royer und Lena Leitinger.
Außerdem wird der Chor und das Solistenensemble der Schülerinnen und Absolventinnen des musischen Typs am BORG Deutschlandsberg ebenso zu erleben sein, wie das Streicherensemble der Plattform "FORUM Arthist", das Bläserensemble des Musikvereins Hollenegg sowie Victoria Schwab und Dietmar Haas an der Orgel.

Menschenkette in Deutschlandsberg

Höhepunkte bei der "Langen Nacht der Kirchen" in der Stadt:
Evangelische Christuskirche Deutschlandsberg: Eröffnung mit dem "Rauchkuchl-Posaunenensemble" um 17.30 Uhr.
17.40 – 19 Uhr Workshop für Kinder von 3 bis 10 Jahren „Natur in meiner Hand“ -
18 – 19.30 Uhr: Stadtspaziergang zur evangelischen Geschichte der Stadt Deutschlandsberg mit Historiker Gerhard Fischer von der Christuskirche bis zur Mariensäule am Hauptplatz. Hier wird eine Menschenkette vom Rathaus bis zur Stadtpfarrkirche gebildet. Darauf folgt die Vorstellung der Glocken der katholischen Kirchem, ein ökumen. Segensgebet und ein Gebet für verfolgte Christen.
Ab 21 Uhr in der Christuskirche: Lichtinstallation „Willkommen in der evangelischen Kirche!“
21.30 Uhr: „Hör auf dein Herz und singe!“ Lieder für Geist und Seele
22.15 Uhr „Typisch evangelisch?“ Lichtinstallation an der Außenwand.

Kinderkirchenführung in St. Martin im Sulmtal

18 Uhr: Glockengeläute der Pfarrkirche St. Martin
18 bis 19 Uhr: Kinderkirchenführung mit anschließendem Glücksrad-Quiz
19 bis 20 Uhr: Kirchenführung für Erwachsene mit Herrn Helmut Huber
20 bis 21 Uhr: Geselliges Beisammensein mit Agape im Pfarrheim
21 bis 21.30 Uhr: Lichterprozession und Andacht
21.30 bis 22 Uhr: Kreistänze und liturgischer Lichtertanz auf der Pfarrwiese
22 Uhr: Gebet für verfolgte Christen und Segen

Grenzlandwanderung in Eibiswald

Die Pfarre Eibiswald veranstaltet zur "Langen Nacht der Kirchen" am 25. Mai eine Grenzlandwanderung mit Pfarrer Siegfried Gödl
Ab 18 Uhr bei der Kirche St. Leonhard in der Eben führt die Grenzlandwanderung in Eibiswald entlang der Wasserscheide Österreich - Slowenien.
Wegverlauf: Lehardikirche - Radlpass - Gasthaus Schohar, Dauer: ca. zwei Stunden
Zum Abschluss um 20 Uhr gibt es ein gemütliches Zusammensitzen bei serbischer Bohnen- oder Gulaschsuppe.

begegnung an der Grenze – 100 Jahre nach Kriegsschluss 1918
Die Meßnerbäuerin und Gastwirtin, Maria Praßnik, hat es im Sommer 1919 bei einer Grenzkommission unter japanischem Vorsitz erreicht, dass St. Lorenzen nicht zerteilt wurde und der Meßnergrund mit der Kirche St. Leonhard in der Eben Deutsch-Österreich zugeordnet wurde.
Anschließend bildete die Wasserscheide (ist die Grenze der Bezirke Slovenj Gradec und Deutschlandsberg) die neue Staatsgrenze. Am 7. Juli 1921 wurden die Grenzsteine versetzt.

Mehr Informationen finden Sie hier und unter www.langenachtderkirchen.at

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