Marhof: Ordentlich Holz vorm Gemeindeamt

- Ums ehemalige Gemeindeamt Marhof regiert vor allem das Holz vom Zimmermeisterbetrieb Schranger.
- hochgeladen von Simon Michl
Das ehemalige Gemeindeamt in Marhof kehrte nach der Fusion zu seinen holzigen Wurzeln zurück.
"Die Fusion ist und bleibt ein dauerndes Thema." Auch mehr als drei Jahre danach ist die Zusammenlegung vieler Gemeinden noch präsent, wie der Stainzer Bürgermeister Walter Eichmann erzählt. Vor allem die alten Gemeindegrenzen sind noch längst nicht aus den Köpfen der Einwohner verschwunden. "Manche suchen noch die Nähe zum ehemaligen Bürgermeister oder Amt", meint Eichmann. "Wir versuchen aber alle Ortsteile ausgeglichen zu behandeln." Seine Marktgemeinde wurde 2015 um mehr als 5.000 Einwohner größer und um Rassach, Georgsberg, Stainztal, Stallhof und Marhof erweitert. Zu guter Letzt schauen wir in unserer Serie „Blickpunkt Gemeindeamt“ noch nach Marhof, wo das ehemalige Gemeindeamt gar nicht mehr in Besitz der neuen Gemeinde ist.
Leeres Gemeindeamt
Erst 1984 wurde das Amtsgebäude in Marhof errichtet. Nach dem Ende der damaligen Gemeinde wurde es noch bis Mai 2015 als Servicestelle der Marktgemeinde Stainz betrieben. In den 80ern kaufte die Marhofer Gemeinde das Grundstück vom benachbarten Unternehmen Holzbau Schranger - dieses kaufte den Grund samt Gebäude vor zwei Jahren wieder zurück. Ein Großteil des Hauses steht aber noch leer, die vordere Fassade ist durch zwei große Laubbäume fast zugewachsen. „Wir brauchen derzeit vor allem die Fläche hinter dem Haus zur Lagerung, weil unser Grund schon fast zu klein wird“, erzählen Manfred und Helene Reinbacher vom fast 70 Jahre alten Traditionsbetrieb. Zum Gebäude gehören auch drei Garagen, eine Werkstätte und ein Abstellraum. Bei Schranger denkt man auch darüber nach, das Gebäude eventuell in Wohnungen umzuwandeln.
Neben dem Stainzer Rathaus ist seit Mai 2015 ein Teil der Gemeindeverwaltung untergebracht. | Foto: Michl
Neues Gemeindeamt
Etwas getan hat sich seit dem 1. Jänner 2015 aber auch im Stainzer Ortszentrum. Wo früher die Fleischerei Messner und zuletzt das Restaurant „Casa Ross“ drinnen war, sind mittlerweile Beamte einzogen. Gegenüber vom Stainzer Rathaus hat die Gemeinde dort ihr Bürgerservice, ihr Bauamt und ihre Finanzabteilung untergebracht. Walter Ruhhütl, letzter Bürgermeister von Rassach und heute für die Finanzen in Stainz zuständig, ist froh, dass die Gemeindefusion in der Verwaltung nun endlich abgeschlossen ist: Mit der letzten gleichgestellten Verordnung ist nach drei Jahren nun alles angepasst. „In den ehemaligen Gemeinde wurde nicht falsch, aber überall anders gearbeitet. Wir mussten alle sechs Systeme auf eines zusammenführen“, erklärt Ruhhütl. Für Bürgermeister Eichmann ist die Fusion „in der Sache ein Erfolg“, die versprochenen Einsparungen gäbe es aber nicht: „Wir haben ja alle Mitarbeiter und Aufgaben der alten Gemeinden übernommen, dafür mussten wir sogar neue Mitarbeiter aufnehmen“, so Eichmann.


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