Schwerpunkt Natur
Mehr Kompetenzen für die Berg- und Naturwacht

Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht Martin Povoden (l.) bei einer geführten Wanderung mit Naturinteressierten. | Foto: KK
2Bilder
  • Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht Martin Povoden (l.) bei einer geführten Wanderung mit Naturinteressierten.
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Martin Povoden ist nicht nur Ortsteilbürgermeister in Garanas, sondern auch Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht Deutschlandsberg. Im Interview mit MeinBezirk.at spricht Povoden über die aktuelle Situation im Bezirk und eine landesweite Neuaufstellung für die Berg- und Naturwacht in der Steiermark.

BEZIRK DEUTSCHLANDSBERG. Ob Gewässeraufsicht, die Überstellung eines Ameisenhaufens oder die sichere Ausquartierung von Schlangen - diese sind nur einige der vielen Aufgaben für Berg- und Naturwächter in ihren freiwilligen Einsätzen: Ihr Bereich umfasst die Überwachung der landesrechtlichen Schutzgebiete gemäß dem Steiermärkischen Naturschutzgesetz und ist durchaus spannend und voller Vielfalt:
Sie reicht vom Artenschutz über Wegefreiheit im Bergland über Gewässeraufsicht und Biotoppflege bis hin zur Schlangenbereitschaft und Amphibienschutz. Auch die Installation von Nistkästen, Müllbeseitigung und Aufklärungsarbeit an Schulen oder überhaupt in der Bevölkerung gehören dazu.

Zur Historie der Berg- und Naturwacht

Seit 1977 ist die Steiermärkische Berg-und Naturwacht als Körperschaft öffentlichen Rechts eingerichtet. Der ehrenamtliche Einsatz der Berg- und Naurwächter unterliegt dem Auftrag des Landes Steiermark, unter der Bevölkerung das Bewusstsein für den Schutz der Naturräume als Lebensbereich von Menschen, Tieren und Pflanzen zu schüren. Auch die Überwachung zur Einhaltung landesgesetzlicher Vorschriften gemäß dem Steiermärkischen Naturschutzgesetz, die Aus- und Weiterbildung von Berg- und Naturwächtern sowie die Unterstützung in  Belangen die Landes- und Gemeindebehörden gehören zu ihren Agenden.

Interview mit dem Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht


MeinBezirk.at: Wie ist es um die Berg-und Naturwacht im Bezirk Deutschlandsberg bestellt?

MARTIN POVODEN: Wir sind derzeit rund 100 Mitglieder in den fünf Ortseinsatzstellen Soboth, Eibiswald, Bad Schwanberg, Preding und Stainz. Neue Mitglieder quer durch die Generationen sind immer herzlich willkommen. Schließlich bekommt man bei uns eine breit gefächerte Ausbildung - und das gänzlich kostenfrei. Gerade junge Menschen zeigen immer mehr Interesse an Natur Klimaschutz, das ist eine gute Chance für eine Verjüngung in den Teams der Berg-und Naturwacht.

Welche Änderungen sind für die Berg- und Naturwacht geplant?
MARTIN POVODEN: Derzeit ist ein Berg- und Naturwacht-Gesetz neu im Amt der Steiermärkischen Landesregierung in Arbeit, um die Sichtbarkeit der Berg- und Naturwächter deutlicher zu machen.

Was heißt das im Detail?
MARTIN POVODEN: Bis dato treten Berg- und Naturwächter nur durch Dienstabzeichen und Dienstausweis in Erscheinung. Mit Inkrafttreten des neuen Gesetzes wird es Uniformen für einen einheitlichen Auftritt mit Amtscharakter geben, die von Seiten des Landes Steiermark zur Verfügung gestellt werden, also nach Vorbildern in Kärnten, Tirol u.a. Damit soll unser Auftritt professioneller in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.

Und die Kompetenzen?
MARTIN POVODEN: : Berg- und Naturwächter haben nicht nur Aufklärungsarbeit zu leisten, sondern auch einen landesweiten Auftrag für den hoheitlichen Vollzug des Naturschutz-Gesetzes zu erfüllen.

Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht Martin Povoden plädiert auf Rücksichtnahme in der Natur. | Foto: KK
  • Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht Martin Povoden plädiert auf Rücksichtnahme in der Natur.
  • Foto: KK
  • hochgeladen von Susanne Veronik

Könnten Sie dazu Beispiele nennen?
MARTIN POVODEN: Berg- und Naturwächter haben in letzter Konsequenz die Möglichkeit, Personen anzuhalten, wenn sie sie bei einer widerrechtlichen Handlung ertappen, z.B. beim Ausgraben geschützter Pflanzen, bei Autofahrten abseits befestigter Wege, beim Entfachen von Feuer u.a.
Bei so einer Anhaltung wollen wir einmal über die jeweilige Situation aufklären, was auch meistens gut angenommen wird. Bei den wenigen Unbelehrbaren ist auch eine Ausweisleistung und je nach Situation eine Abmahnung bis hin zur Anzeige möglich.

Wie ist der zeitliche Fahrplan?
MARTIN POVODEN: Wir hoffen, dass bis Mitte des nächsten Jahres die Berg- und Naturwacht in der Steiermark auf einem neuen Fundament steht.

Wie haben Lockdowns das Verhalten im Freien verändert?
MARTIN POVODEN: Es ist schön zu sehen, dass die Menschen vermehrt in freier Natur unterwegs sind. Dabei stehen wir gerne zu Seite, informieren und schaffen so Bewusstsein und Verständnis für den Naturschutz.
Schließlich handelt es sich um Lebensräume, die für manche Arten die allerletzten Refugien sind.


Zum Anforderungsprofil für neue Mitglieder:

  • Naturbegeisterung und Naturverbundenheit.
  • Gewisses Maß an körperlicher Fitness.
  • Bereitschaft zur Aus- und Weiterbildung (Ort/Bezirk/Naturparkakademie/BH).
  • Interesse an der Ausübung einer ehrenamtlichen, aber nicht minder professionellen Tätigkeit
  • Kommunikative und teamfähige Persönlichkeit:
  • Aufklärung und Information der Bevölkerung, Vortragstätigkeiten, Betreuung von
  • Schulexkursionen, Vermittlung von Naturerlebnissen usw.
  • Interesse an der Mitarbeit bei Naturschutzprojekten
  • Tier- und Pflanzenbeobachtungen, Unterstützung bei Umweltaktionen, aktive
  • Pflege der Umwelt, Überwachung der gesetzlichen Aufgaben, 
  • Unterstützung der Behörden, Kontrollgänge in Schutzgebieten

Mehr über die Berg und Naturwacht findest du unter bergundnaturwacht.at

Möchtest du bei der Berg- und Naturwacht aktiv werden?

Diese Artikel könnten dich ebenso interessieren:

Neuzugänge für die Berg- und Naturwacht Deutschlandsberg
"Haus der Energie" als Umwelt-Ratgeber

Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht Martin Povoden (l.) bei einer geführten Wanderung mit Naturinteressierten. | Foto: KK
Bezirksleiter der Berg- und Naturwacht Martin Povoden plädiert auf Rücksichtnahme in der Natur. | Foto: KK
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.