Mundart-Stakkato im Dachbodentheater

Johannes Silberschneider & Kurt Gober von "Stub'n Tschäss"
  • Johannes Silberschneider & Kurt Gober von "Stub'n Tschäss"
  • hochgeladen von Gerhard Langmann

Mit dem Schlagbesen rührte Kurt Gober - sein „Motorboot“ stürmte dereinst die Hitparaden - gemeinsam mit Klaus Ambrosch (Gitarre) und Christian Seiner (Bass), zwei Ausnahmekönnern, die in gut zwanzig Musikformationen mitwirken, das deftige Gericht eines in steirischer Mundart schreibenden Herms Fritz an. Für Zartbesaitete war das nichts, die Silberschneider’sche Dialektik verlieh aber selbst einem „Micherl macherl, scheiß ins Kacherl“ seinen rustikalen Charme. Dem Autor, der in seinen Anfangszeiten Hochdeutsch produzierte, ging es aber keinesfalls um das Grobe, er setzte es – Silberschneider betitelte den Stil als Symbiose zwischen Kloepfer und Kronenzeitung - mit Bedacht ein, um seine Aussagen zu transportieren: „Oana fongt folsch on und olls nimmt a schlechts End“. Oder die Szene vom Meister und dem allein gelassenen Lehrling: „Moch’s solba, i schau ma’s donn on.“ Ähnlich das Zwiegespräch erster Akt von Baby Tamara und seiner Tante: „Is des dei Zuzi? Guates Zuzi? Akt 2: „Dududu ja dududu“ und Akt 3: „Des letzte Mol heb i die Zuzi auf, die Krot, du kloane.“
Mit dem steirischen ABC (A so muass es sein über Q-uolt is olles bis Z-ongan homma ghobt, owa koan Homma) gelangten die Protagonisten an das Ende und die Lesung – nach ein paar Zugaben – schloss sich: „Olls geht mit’n Teifl zua, die Tia a!“
Nachsatz: Es mag schon sein, dass Mundart zu lesen nicht ganz einfach ist – owa so hot er’s holt erzöhlt, da Sülwaschneida.

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