Durchsuchung
Polizeieinsatz in Bad Gams: Radioaktive und explosive Stoffe gefunden
Sprengstoff- und Gefahrenstoffexperten der Polizei mussten am Mittwoch, 6. April, in Bad Gams ausrücken: Bei einem 52-Jährigen wurden in der Nacht zum 7. April gefährliche chemische Substanzen sichergestellt. Auch Vorwürfe der Bedrohung und Misshandlung stehen im Raum.
BAD GAMS. Eine 39-Jährige verständigte am Mittwochmittag die Polizei, da sie sich angesichts der bevorstehenden Trennung von ihrem 52-jährigen Ehemann vor diesem fürchtete. Der Vorwurf: Er habe sie und ihre beiden minderjährigen Kinder jahrelang bedroht und misshandelt. Außerdem habe er chemische Substanzen gesammelt.
Mehrere chemische Stoffe
Die örtliche Polizeiinspektion und die Schnelle Interventionsgruppe der Polizei durchsuchten daraufhin, auf Zustimmung des Verdächtigen, seine Wohnräumlichkeiten. Dabei fanden sie in einem Extraraum tatsächlich Unmengen von teils über 30 Jahre alten chemischen Substanzen. Sprengstoffsach- und gefahrenstoffkundige Organe der Polizei wurden hinzugezogen, auch die Feuerwehr Bad Gams wurde zur Brandsicherheitswache alarmiert.
Radioaktiv und explosiv
Die Experten fanden u.a. geringe Mengen des radioaktiven Stoffes Radium. Dieser wurde von Nuclear Engineering Seibersdorf gesichert und abtransportiert. Der 52-jährige Verdächtige gab auch an, im Besitz von hochexplosiver Pikrinsäure zu sein, die u.a. bei Raketenbrennstoffen verwendet wird. Auch hier wurden geringe Mengen sichergestellt, die von einem Entsorgungsunternehmen abtransportiert wurden. Die restlichen abtransportierten Chemikalien werden noch analysiert.
52-Jähriger festgenommen
Bei der Einvernahme bestritt der Verdächtige die Vorwürfe der Bedrohung und Misshandlung seiner Familie. Er gab jedoch an, seit seiner Kindheit an chemischen Experimenten interessiert zu sein. Woher er die gefährlichen Stoffe hatte, wollte er allerdings nicht sagen. Der 52-Jährige wurde von der Staatsanwaltschaft Graz festgenommen und wird in die Justizanstalt Graz-Jakomini eingeliefert.
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