Noah Dudek als Restaurator
Runderneuerte „Cäcilia“ tuckert bei der Stainzer Feldbahn

- Vorne Inititiator Noah Dudek, hinter ihm Prachtstück Cäcilia
- Foto: Gerhard Langmann
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Im Sinne des Wortes einen großen Bahnhof gab es für die runderneuerte "Cäcilia" auf den Gleisen der Stainzer Feldbahn, die 2025 ihr 25-Jahr-Jubiläum feiert. Das unansehnliche Untergestellt wurde vom Schüler Noah Dudek (17) von Grund auf erneuert und auf den Namen "Cäcilia" getauft. Sein Dank galt allen Mithelfern bei der rund zwei Jahre dauernden Mission.
STAINZ. Der Flascherlzug ist in aller Munde, die Feldbahn – ebenfalls auf dem Bahnhofgelände angesiedelt – deutlich weniger. Dabei kann sie im nächsten Jahr ihren 25. Geburtstag feiern. „Als Erstes mussten wir das hohe Gras mähen“, erinnert sich Herbert „Eichi“ Eichholzer an die ersten Gleisverlegungsarbeiten in der 600-mm-Spur. Die Spur wurde geschottert, verdichtet und nach klassischer Manier gestopft. Schienen, Schwellen, Schrauben mussten mühsam herangekarrt und verarbeitet werden.

- Das "Denkmal" wird von Papa Markus Dudek enthüllt
- Foto: Gerhard Langmann
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Das rollende Material wie Loks, Draisinen oder Waggons wurde in ganz Europa zusammengebettelt. So stammt die Diesellok, eine Ns2f mit 6.000 Kilo, aus dem ostdeutschen Babelsberg. Insgesamt umfasst die Stainzer Feldbahn mir ihren Weichen und Abzweigungen eine Streckenlänge von rund 3 ½ Kilometern, der außen liegende Rundkurs kommt auf rund 1.000 Meter.
Zwei Jahre Arbeit
Eines altgedienten Utensils der Feldbahn nahm sich Noah Dudek, Schüler am Grazer Kepler-Gymnasium, an. Die Beschreibung „annehmen“ trifft es sehr gut, denn das Untergestell des Waggons war kaum mehr als eine Ansammlung von Rost. In mühevoller Handwerksarbeit entrostete der 17-Jährige den Unterteil, brachte die Achslager wieder zum Drehen und versah das Ganze mit einem Lackanstrich. Nach der Stabilisierung des Bodens ging es an den Neuaufbau des Waggons.

- Die Lok hat schon etliche Jährchen auf der Kühlerhaube
- Foto: Gerhard Langmann
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Die Außenwände wurden in die Steher eingepasst, eine Sitzbank millimetergenau montiert und der gesamte Holzaufbau imprägniert. Zu guter Letzt kamen Gelb-Lackierung und Beschriftung. Aber, wie sollte der Waggon heißen? In Anlehnung an den Flascherlzug-Waggon „Höllerhansl“, der ja dem Wunderdoktor Johann Reinbacher gewidmet ist, einigte sich das Arbeitsteam auf „Cäcilia“, den Vornamen der Ehefrau des Rachlingers.
Dank an die Helfer
Vor der „Jungfernfahrt“ des Waggons bedankte sich Noah Dudek bei seinen Mithelfern Herbert Eichholzer (Mentor, Instruktor), Günther Hofmann (Obmann des Montan- und Werkbahnmuseums Graz), Markus Mandl (Betriebsleiter des Flascherlzugs), Papa Markus Dudek und Opa Karl Dudek sowie Freund Marius Höller für die tatkräftige Mithilfe. „Es waren zwei arbeitsreiche Jahre“, betonte der Initiator bei den Renovierungsarbeiten viel über Eisenbahntechnik gelernt zu haben.
„Eltern müssen auf ihre Kinder aufpassen?“, klärte Noah Dudek zunächst über die Sicherheitsbestimmungen bei der Fahrt auf. Rauch- und Alkoholverbot waren da ja noch erklärlich, aber „Blumenpflücken während der Fahrt verboten“? Dieses Schild ist wohl eher als Hinweis auf die karge Höchstgeschwindigkeit von rund 6 km/h zu werten. Bei Kuchen, Keksen und Tee konnten sich die zahlreichen Besucher anschließend alle Details erklären lassen.
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