Ein einzigartiges weststeirisches Kulturgut zeugt von der Vergangenheit
„Strutz Mühle“ in Wielfresen für „9 Plätze – 9 Schätze“ nominiert

Peter Fürbass vor dem Mehlkasten | Foto: Josef Fürbass
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Schon als Bub hat Peter Fürbass seinen Vater zur eigenen Mühle begleitet, wenn es Zeit zum Mahlen war. Bald hat er diese Arbeit selbstständig ausgeführt. 2003 hat der Weststeirer am Schwarzbach mit dem Bau einer eigenen Mühle begonnen, die er nach dem Vulgonamen des elterlichen Hofes benannt hat und die heuer vom ORF für die Steiermark-Auswahl von „9 Plätze – 9 Schätze“ nominiert wurde.

(jf). Die letzten Spätsommertage machen ihrem Namen alle Ehre: Blauer Himmel und Sonnenschein sind die Wegbegleiter der zahlreichen Wanderer, die es gerne – nicht allein wegen der Corona-Pandemie – hinaus in die Natur zieht. Ein beliebtes Ausflugsziel ist die „Strutz Mühle“ in Wielfresen, einem Ortsteil der Marktgemeinde Wies.
Der „Mühlen Peter“ freut sich über jeden Besuch und das Interesse, das man seinem Lebenswerk entgegen bringt. Gerne führt er durch das einzigartige Kulturgut und zeigt beim Schaumahlen von Mais oder Weizen, dass das „Werkl“ auch tadellos funktioniert. Seine persönliche Faszination für Mühlen wurde bereits in der Jugendzeit geweckt. Als er nämlich mit seinem Vater („Er war ein Universalkünstler!“) zum Fischen ging. „Vor 65 Jahren waren entlang des 22 Kilometer langen Fischwassers 24 Mühlen und sechs Sägewerke in Betrieb. Ich war in jeder Mühle, es waren schöne Erlebnisse.“ Die Bauern haben früher ihr Getreide entweder selbst zu Mehl vermahlen oder es mit einer Kuh bzw. einem Ochsen zu einer anderen Mühle gebracht. Meist wurde einen ganzen Tag gemahlen. „Die Kuh hat unterdessen um die Mühle herum geweidet, sodass hier nicht gemäht werden musste“, erzählt Fürbass, der als 14-Jähriger schon allein in der elterlichen Mühle tätig war. „Es war für mich jedes Mal eine besondere Freude, wenn die Mami zu mir gesagt hat, dass es wieder Zeit zum Mahlen sei.“
In seiner „Strutz Mühle“ dreht er das Rad der Zeit zurück und lässt mit dem wuchtigen Wasserrad, das einen Durchmesser von 3,2 m hat, eine in Vergessenheit geratene bäuerliche Arbeit neu aufleben. „Am 3. Mai 2003 habe ich den ersten Stein herausgesprengt“, erinnert sich der ehemalige Zimmermann. Sechs Jahre hat er an der Rekonstruktion einer weststeirischen Mühle gearbeitet, mehr als 5000 Stunden hat er in sein Lebenswerk investiert.
Dass die „Strutz Mühle“ nun mit zwei weiteren Ausflugszielen für die weißgrüne Auswahl von „9 Plätze - 9 Schätze“ auserkoren wurde, macht ihn schon mächtig stolz. Zwei Kamerateams – einmal mit Robert Sturmer und ein anderes Mal mit Franz Neger vom ORF – haben bereits vor Ort gedreht. Peter Fürbass hat ihnen die Entstehungsgeschichte der Mühle verraten. Allmählich wird es spannend, wer schließlich am 26. Oktober (Nationalfeiertag) die Steiermark bei der großen TV-Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“ in Wien vertreten darf...

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