Deutschlandsberg
Volles Haus für Premiere von kritischem Koralm-Film

Vier Mal großer Andrang im Laßnitzhaus bei den Filmvorführungen von "Das vergessene Paradies der Alpen - Die Koralm in Zeiten der Energiewende" | Foto: Michl
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  • Vier Mal großer Andrang im Laßnitzhaus bei den Filmvorführungen von "Das vergessene Paradies der Alpen - Die Koralm in Zeiten der Energiewende"
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Der Film "Das vergessene Paradies der Alpen - Die Koralm in Zeiten der Energiewende" von Bernhard Reiner feierte am Wochenende Premiere im Laßnitzhaus – vier Mal bei vollem Haus.

DEUTSCHLANDSBERG. "Dieser Film ist all jenen gewidmet, die rund um und auf der Koralm beheimatet sind und von/mit ihr leben!" Mit dieser Widmung beginnt der Film des gebürtigen Deutschlandsbergers Bernhard Reiner, womit gleich von vorne weg klar ist, welche Perspektive man sich davon erwarten darf.

Starker Andrang

Reiner war überrascht, wie voll das Laßnitzhaus bei den vier Vorstellungen am letzten Wochenende war: "Ich hab nicht gedacht, dass das so angenommen wird, die Leute waren echt begeistert", bedankt sich der Produzent bei der Stadtgemeinde für die Location und bei allen, die gekommen sind. Vier Mal war das Laßnitzhaus so gut wie voll, zwischen 700 und 800 "Kinobesucher" haben den Film ingesamt gesehen. "Man hat gemerkt: Den Leuten ist der Berg da oben nicht egal", meint Reiner.

Knapp 800 Besucherinnen und Besucher sahen Andreas Kiendl und Co. auf der Koralm. | Foto: Michl
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Über den Film

Sein Film holt die Zuseherinnen und Zuseher erst mit persönlichen Erzählungen sowie kurzen Fakten über die Historie, Artenvielfalt und das wertvolle Wasser der Koralm ab, bevor nach einigen Minuten erstmals das geplante Kraftwerk erwähnt wird. Andreas Kiendl schaut Kollege Gregor Seberg zu, der einen Pumpspeicher erklärt – und damit ist der Film mittendrin in der harten Thematik. Untermalt von beeindruckenden Bildern der Naturlandschaft, immer wieder unterbrochen mit Gedanken von Kiendl als Wanderer, hangelt sich der Film chronologisch bis zu den Ereignissen vom Jahr 2021, als das Land Steiermark das Kraftwerk genehmigte. Seitdem liegt der Fall beim Bundesverwaltungsgericht, wo am 20. Februar weiterverhandelt wird.

Soll das Pumpspeicherkraftwerk auf der Koralm gebaut werden?

Im Film von Reiner kommt nicht nur Kritik von Anrainerinnen und Anrainern sowie der Umweltanwältin vor – obwohl kritische Worte (Entgegenkommen vom Land gegenüber der Projektwerber, verkleinertes Landschaftsschutzgebiet auf die Projektgrenzen oder negative Gutachten im UVP-Verfahren) im Gedächtnis hängen bleiben. Auch Energie- und Umweltexperten geben faktenbasierte Einschätzungen ab, etwa dass die Speicherseen durchgehend Wasser bräuchten – in Trockenperioden könnte das zum Problem bei der Wasserversorgung von der Koralm werden.

Ein vieldiskutierter Aspekt des Films: die Sorge ums Trinkwasser von der Koralm | Foto: Florian Lierzer
  • Ein vieldiskutierter Aspekt des Films: die Sorge ums Trinkwasser von der Koralm
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Dennoch schließt der Film mit offenen Fragen: Ist es diese Opferung von Wasserquellen wert? Was hinterlassen wir nächsten Generationen? Eine große, gesellschaftliche Frage, die weder der 44-minütige Film noch die Pläne auf der Koralm beantworten werden. Aber Reiner möchte mit diesem Werk ein erhöhtes Bewusstsein genau für diese Fragen schaffen – und das gelingt ihm, mithilfe der Kraft der Bilder von Kameramann Gerfried Guggi, der die Koralm auf noch nie dagewesene Weise einfängt.

Weitere Vorstellungen im Bezirk

Weitere Vorstellungen soll es schon in den nächsten Wochen geben: im Stieglerhaus, in der Hofer-Mühle sowie im Lerchhaus und im Kino in Eibiswald. Dazu soll es auch Podiumsdiskussionen, etwa mit Umweltanwältin Ute Pöllinger, zum aktuellen Stand des Kraftwerks geben.

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