Viana Styria
„Wir lernen Kurrent“ in drei Unterrichtsblöcken

Heinrich Klingenberg fragte die Kenntniseinschätzung ab | Foto: Gerhard Langmann
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Mit 18 Teilnehmern verzeichnet der Kurrentkurs von Viana Styria einen sehr guten Zuspruch. Vortragender ist Heinrich Klingenberg, ein anerkannter Erwachsenenbildner, Archäologe und Althistoriker der Urania Steiermark. Es ist ein Grund-, ein Fortgeschrittenen- und ein Expertenlehrgang vorgesehen.

STAINZ. Für historische Sichtweisen ist Viany Styria immer zu haben. Sind es ansonsten Vorträge, Exkursionen oder Publikationen, geht es diesmal um die Kurrentschrift. Obmann Karl Dudek hat sich mit Heinrich Klingenberg, Archäologe, Althistoriker und diplomierter Erwachsenenbildner in der Urania Steiermark, in Verbindung gesetzt und einen Kurrentkurs auf die Beine gestellt. „Das Interesse war enorm“, verriet er in seiner Begrüßung, dass der Kurs in Windeseile ausgebucht war.

Im ersten Anlauf gibt es einen Grund-, einen Fortgeschrittenen- und einen Expertenkurs. Eingeschoben werden jeweils Lesetage, bei denen von den Teilnehmern mitgebrachte Texte durchgegangen werden. Ist ausreichend Interesse vorhanden (und danach sieht es aus), werden weitere drei Kurse angeboten. Woher stammt das Wort Kurrent? Aus dem Lateinischen, wo „correre“ laufen bedeutet. Die Schrägstellung der Schrift ist diesem „Körper nach vorne“ geschuldet.

Lesen in Ganzheitsmethode

„Mit welcher Erwartung sind Sie hergekommen?“, lautete die Eingangsfrage des Vortragenden an die 18 Teilnehmer. Die Antworten variierten von Familiengeschichte lesen, Ahnenpass erkunden bis zu Matriken entschlüsseln. Auch die Grundkenntnisse wurden abgefragt, auf einer Zehnerskala gaben sich die Wissbegierigen die Werte 2 bis 5.

Wie den Kurs anlegen? Heinrich Klingenberg präferierte die Ganzheitsmethode, bei der in Wörtern gelernt wird. Als Nachweis über die Effektivität der Methode warf er einen Text in arabischer Schrift auf die Leinwand, bei dem innerhalb eines Wortes die Buchstaben vertauscht waren und dennoch erfasst und gelesen werden konnten. Der Grund: Das Gehirn ist in der Lage, Wörter und Sätze in ihrem Sinn zu erkennen.

Sprachregeln ab 1899

Die Probleme beim Umgang mit Kurrent? Es gab keine einheitlichen Sprachregeln. Diese wurden bei uns erst 1899 Monarchie-weit eingeführt. Damit war der persönlichen Auslegung Tür und Tor geöffnet, Kurrent ist nicht gleich Kurrent erklärte der Referent dieses Phänomen. Das begann mit dem unterschiedlichen Verständnis, wie Worte (p oder b, c oder k, d oder t, b oder w) zu schreiben waren. Meist wurde niedergeschrieben, wie es phonetisch zu hören war. Auch ob „ai“, „ei“ oder „ay“ verwendet wurde, blieb dem Schreiber überlassen.

Über allem thronte die Schwierigkeit, dass mitunter schlampig geschrieben wurde. Bei Begriffen in ausländischer Sprache fehlte den Schreibern (die männliche Form trifft zu, Frauen wurden kaum unterrichtet) zudem die Kenntnis. Überhaupt war das Schreiben nur einer ausgewählten Klasse zugänglich, auch die allgemeine Schulpflicht durch Maria Theresia änderte nur langsam etwas daran. Aus dieser Zeit stammen die drei Kreuze als Zeichen des Schreibunvermögens.

Heinrich Klingenberg fragte die Kenntniseinschätzung ab | Foto: Gerhard Langmann
Kurrent ist nicht gleich Kurrent als Erschwernis | Foto: Gerhard Langmann
Sprachregeln gab es erst ab 1899 | Foto: Gerhard Langmann
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