Wolfram Berger & Jürg Kienberger bei Ringelnatz
Aberwitzige, absurde und doch einfache und schlichte Poesie im ausverkauften Dianasaal.
Nicht zu viel versprochen. „Er kann einfach alles“, stellte StainZeit-Organisatorin Uschi Scherübel den Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Wolfram Berger vor. Bei Jürg Kienberger war sie sich nicht sicher, ob ihn alle Besucher kennen würden. Sie hätte nach der Vorstellung fragen sollen: Der Schweizer Musiker, Kabarettist und Sänger gab einen gleichwertigen Partner ab.
Den Auftakt des Programms besorgte das Suahelischnurrbarthaar im Kattegatt, das dort nichts zu suchen hat. Gegen so viel Logik konnte nur eine Liebesgeschichte ankommen: Ein männlicher Briefmark erlebte was Schönes, bevor er klebte, er war von einer Prinzessin beleckt, da war die Liebe in ihm erweckt. Mit Elan, Können und Augenzwinkern arbeiteten sich die beiden Künstler durch ausgewählte Ringelnatz-Werke. Schraube und Nagel, von den Besuchern stürmisch akklamiert, fanden sich ebenso ein wie der von Würmern befallene Bandwurm, das Zwiebelchen, nimm‘ mir das nicht übelchen und das Gebet Lieber Gott und Christussohn, schenk‘ mir doch ein Grammophon! Das Schiff, auf dem er jahrelang als Maat diente, ließ Ringelnatz dann tatsächlich kommen und beim La Paloma vergossen die beiden sogar ein paar Tränen.
Ohne Zugabe kamen Wolfram Berger und Jürg Kienberger natürlich nicht durch. Aber die „Zwei Ameisen“? Nein, da mussten schon Zitronen, Früchte und Ananas her: Ihr Kleid aus Bananen, lässt nicht viel sehen, aber ahnen. Übrigens: Publikum noch stundenlang, wartete auf Bumerang.
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