Leserbrief

Zur AHS Unterstufe in Deutschlandsberg

Gerfried Schmidt aus Steyeregg in Wies über die Einrichtung einer AHS-Unterstufenklasse in Deutschlandsberg, die im kommenden Schuljahr an den Start gehen wird.

Ein kleiner erzkonservativer Personenkreis hat jetzt also die Errichtung einer gymnasialen Unterstufe im Bezirk Deutschlandsberg durchgesetdzt. Eine Online-Umfrage der Kleinen Zeitung im November 2017 hat gezeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung völlig anders denkt.
Die wichtigsten Argumente gegen eine solche Schulform lauten:

Keine Benachteiligung bisher

Mehrmalige Anfragen an Grazer Universitäten und Hochschulen haben ergeben: Niemals ist dort irgendjemandem aufgefallen, dass Schulabgänger aus dem Bezirk Deutschlandsberg schlechtere Voraussetzungen für ein Studium mitgebracht hätten als jene aus Bezirken mit gymnasialer Unterstufe. Dies belegt, dass die NMS ausgezeichnete Arbeit leisten.
Wo gymnasiale Unterstufen bestehen, entwickeln sich die NMS allerdings zu Restschulen - zu Schulen für die weniger Begabten, zu Schulen für Kinder nichtdeutscher Muttersprache, zu Schulen für sozial schlechter gestellte Bevölkerungsgruppen.
Dadurch steigt der Druck auf wohlhabendere Eltern und die Mittelschicht, ihre Kinder in gymnasiale Unterstufen zu schicken, was diesen Effekt noch verstärkt. Sie überweisen gerne ein ansehnliches „Schulgeld“ - nicht etwa deshalb, weil die Schulen ihrer Kinder dadurch besser würden; sondern deshalb, weil dadurch der „Pöbel“ von ihrem eigenen Nachwuchs ferngehalten wird.

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