LR Ursula Lackner: "Ich muss die richtigen Kinder an die richtige Schule bringen"

Der Chor der Neuen Musikmittelschule Eibiswald beeindruckte. | Foto: KK
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DEUTSCHLANDSBERG. Landesrätin Ursula Lackner hat auf ihrer Tour durch den Bezirk Deutschlandsberg diverse Bildungseinrichtungen besucht. Auf dem Programm standen u. a. der Heilpädagogische Kindergarten und die Neue Mittelschule in Deutschlandsberg, die Volksschule Preding, die LBS Eibiswald sowie die Musik-NMS Eibiswald und schließlich das theaterzentrum Deutschlandsberg.
Außerdem begrüßte Lackner gemeinsam mit Bgm. Josef Wallner das Team im WOCHE Deutschlandsberg-Büro - eine Gelegenheit, die wir für einige Fragen genutzt haben.

Was ist der Grund für ihren Bezirksbesuch?

Mein Ressort betrifft ja den gesamten Bildungsbereich von den Kinderkrippen bis zur Erwachsenenbildung und darüber hinaus Jugend, Familien und Frauen. Bei so einem Bezirksbesuch wollen wir erheben, welchen Bedarf Bürgermeister und die Leiter der Bildungseinrichtungen anmelden.

Der Ruf nach einer AHS Unterstufe im Bezirk Deutschlandsberg wird immer wieder laut. Wie sind dahingehend die Aussichten?

Dieses Ansinnen wurde von den Initatoren auch an mich herangetragen. Tatsache ist, dass diese Entscheidung eine reine Bundessache ist, da sich die Zuständigkeit der Länder auf die Pflichtschulen beschränkt. Ob eine Unterstufe als Gymnasiums-Langform geschaffen werden kann, das sind Parameter die in Wien definiert werden, darauf kann ich keinen Einfluss haben.
Mir ist es wichtig, dass es durch die Schullandschaft eine gute gemeinsame Schule gibt, die den Bedürfnissen im Umfeld mit Wirtschaft und mit dem Profil, das man sich erwartet, einen großen Teil damit abdecken kann.

Wie haben sich die neuen Mittelschulen entwickelt?

Ich kann für viele Bezirke und vor allem für Deutschlandsberg sprechen, wo die gesetzten Anforderungen in einem ganz hohen Ausmaß erreicht werden. Die NMS ist ja noch im Lernen und Deutschlandsberg ist auf alle Fälle eines der besten Vorzeige-Beispiele.

Ist bei Kleinschulen, wo um jeden einzelnen Schüler gebangt wird, eine Schließung zu erwarten?
Es gab ja einen Grundsatzbeschluss mit dem Entwicklungsplan aller Schulen. Daher werden jetzt die kommenden Monate im Zuge der Sprengelzuteilungen genutzt, um zu erheben, wo Handlungsbedarf in Bezug auf Topografie, Schulwegentfernungen u.a. gegeben ist. Aber es gibt keine konkrete Überlegung zu einer Schulschließung im kommenden Herbst.

Warum wird es so streng gehalten, dass Asylwerber Pflichtschulen, wie die Polytechnische Schule, nicht besuchen dürfen, obwohl sie es gerne machen würden und auch die Ressourcen vorhanden wären?
Man muss unterscheiden zwischen Pflichtschulkindern und jungen Menschen, die nicht mehr im Pflichtschulalter sind. In Österreich ist das Schulgesetz so definiert, dass wir bis zum 9. Schuljahr Schulpflicht haben. Alle älteren Kinder sind nicht mehr in der Pflichtschule. Wir zählen etwa 74.000 Pflichtschulkinder in der Steiermark, also in Volkschlule, NMS und Polytechnischen Schulen, davon sind etwa 1000 Schüler steiermarkweit mit Fluchthintergrund. Die minderjährigen aber nicht mehr schulpflichtigen jungen Leute können vom Gesetz her nicht an einer Pflichtschule sein. Ich kann keinen 18-Jährigen Flüchtling in eine Polytechnische Schule geben, das gibt das Gesetz nicht her. Es sitzt ja auch kein 18-Jähriger Deutschlandsberger in einer Polytechnischen Schule. Die Schülerinnen und Schüler, die altersgemäß an einer polytechnischen Schule sind, sollten einen Pflichtschulabschluss schaffen, dann haben wir auch die Ressourcen dafür. Für alle anderen, die älter sind, brauchen wir ein außerschulisches Angebot. Das habe ich auch geschaffen, eben für junge Menschen, die nicht erlaubter Weise an einer Polytechnischen Schule waren. Oder es gibt Brückenkurse z.B. an einr HTL. Aber ich muss die richtigen Kinder an die richtige Schule bringen.
In Leibnitz bestehen daher Kursangebote entweder über die Urania oder das bfi oder über ISOP. Deutsch als Angebot zur Grundversorgung besteht immer.


Zur Person

Seit 22. Jänner 2013 ist Ursula Lackner die Zweite Präsidentin im Landtag Steiermark.
Lackner ist seit 16. Juni 2015 Landesrätin für die Bereiche Jugend, Bildung, Familie und Frauen in der Landesregierung Schützenhöfer.

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