Grüne Initiative
Weideschlachtung im Fokus der Grünen

Die Sprecherin der Grünen im Bezirk Deutschlandsberg Maria Huber und LAbg. Lambert Schönleitner nach dem Pressegespräch am Deutschlandsberger Rathausplatz. | Foto: Veronik
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Der Grüne Landtagsabgeordnete Lambert Schönleitner und die Bezirkssprecherin Maria Huber wollen die Rechtssicherheit für Hof- und Weideschlachtungen in der Steiermark durchsetzen. Dabei ist die stressfreie Hofschlachtung der elf Bio-Bauern auf der Koralm ein Vorbild.

DEUTSCHLANDSBERG. Das Projekt zur mobilen Hofschlachtung mit dem dazu gegründeten Verein "Initiative zur stressfreien Schlachtung auf der Koralm", initiert von elf Bio-Bauern, ist vor kurzem an den Start gegangen. Damit dieses Pilotprojet für eine Schlachtung im Sinne der Tiere, der Bauern und der Konsumenten auch politisch an Gewicht erfährt, haben sich der Grüne LAbg. Lambert Schönleitner und die Bezirkssprecherin der Grünen Maria Huber am Hof von Initiator und Vereinsobmann Alois Kiegerl in Trahütten getroffen, um sich dort selbst ein Bild zu machen. Zuvor haben die beiden zu einem Pressegespräch in der Bezirksstadt geladen: "Es sind schon viele Landwirte zu uns in den Landtag gekommen, die ihre Tiere nicht auf einen Lebendtiertransporter verladen sondern wieder am Hof schlachten wollen. Dazu muss diese Art der Schlachtung auf rechtlich einwandfreien Beinen stehen, so wie es schon längst in Bayern und sogar in Öberösterreich möglich ist. Jetzt haben wir endlich Bewegung in diese Angelegenheit gebracht", betont Lambert Schönleitner, der die eher zögerliche Taktik von Landwirtschafts-Landesrat Johann Seitinger kritisiert. Der für das Veterinärwesen zuständige Landesrat Christopher Drexler hat laut Schönleitner bereits zugesagt, derartige Projekte zu berücksichtigen.

Unterstützung von öffentlicher Seite

"Bei der derzeit für unsere Landwirte brutalen Preisschlacht am Markt, hilft jede Qualitätssteigerung der Produkte dabei, bäuerliche Betriebe überhaupt noch lebensfähig zu erhalten", spricht Schönleitner die für Produzenten verheerenden Lebensmittelpreise und das damit einhergehende Bauernsterben an und bringt ein rechnerisches Beispiel an: "Würde man landwirtschaftliche Lebensmittel um nur zehn Prozent im Preis erhöhen und würde man diese zehn Prozent dem Landwirt weitergeben, wäre das bereits eine Verdoppeltung seines Einkommens."

Welche Ziele verfolgen nun die Grünen? "Das Ziel ist, dass man sehr rasch Rechtssicherheit für solche Weideschlachtungen in der Steiermark erlangt einhergehend mit einer finanziellen Unterstützung. So könnte die Steiermark sogar ein Musterbundesland werden. Dazu haben wir Grünen bereits drei Anträge im Landtag eingebracht."

Weitere Forderungen

Das EU-Agrarbudget als einer der größten Förderkuchen auf europäischer Ebene wird neu sortiert. "Dieser geht aber immer noch in die Masse und in die Fläche, also völlig vorbei an unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft, ohne der auch der Tourismus nicht in dieser Qualität bei uns bestehen könnte. Daher fordern wir eine Förderobergrenze auf europäischer Ebene, um die kleineren Betriebe zu stärken. Somit haben die Grünen auch einen ganz klaren Ansatz: Wir wollen die ersten 20 Hektar auf einem Hof mit einer starken Sockelförderung bedienen bzw. die ersten drei Arbeitsplätze auf einem landwirtschaftlichen Betrieb absichern. Nur so kann sich unter den heutigen Umständen eine Hofübernahme für die nächste Gernaration überhaupt noch auszahlen", so Schönleitner, der die Mittel dazu vorhanden sieht. Damit einhergehende fordern die Grünen einen Förderdeckel für die großen Betriebe.

Stärkung für Direktvermarktung

Die Grünen wollen außerdem auf Landesebene die Direktvermarktung fördern. "Konkret sollen dazu 20 Mio. Euro von Landesseite innerhalb der nächsten fünf Jahre ausgeschüttet werden, damit die Landwirte nicht in der Masse untergehen", spricht Schönleitner einmal den enormen Preisdruck in der Schweinemast im Süden des Landes und bei der Milchwirtschaft im Norden der Steiermark an.
Schönleitner sieht dazu Mittel aus dem Landwirtschaftsressort aber auch aus dem Tourismus möglich: "Wir haben uns schließlich mit der landschaftlichen Schönheit sowie der Ess- und Trinkkultur touristisch sehr gut positioniert. Das wäre gerade ohne die kleinstrukturierte Landwirtschaft, die für hervorragenden Produkte und Landschaftspflege steht, eben nicht möglich", so Schönleitner und schließt:  "Wir werden daher eine Initiative im Landtag für eine entsprechende Strategieänderung hin zur Qualitätsförderung in puncto Direktvermarktung ergreifen."

In diesem Sinne haben die Grünen bei ihrer Bezirkstour nicht nur den Biobetrieb von Alois Kiegerl besucht, sondern auch die Bio-Hofkäserei von Franz Deutschmann in Frauental.

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