Regionalliga Mitte
DSC knackt Tabellenführer Leoben vor 1.200 Fans
Dem DSC gelingt ein sensationeller Sieg gegen Titelfavorit Leoben: Mit dem 2:1-Sieg holen die Deutschlandsberger fast fix das ÖFB-Cup-Ticket – und machen den Titelkampf in der Regionalliga noch einmal spannend.
DEUTSCHLANDSBERG. Es hatte die Stimmung von einem Meisterschaftsfinale am Freitagabend im Koralmstadion: 1.200 Fans in Deutschlandsberg (in der Regionalliga waren nur gegen GAK und Sturm mehr), Tabellenführer DSV Leoben zu Gast, ein Zittern bis zum Schluss – aber es war der DSC, der in der zweiten Halbzeit kämpfte wie ein Titelanwärter und das Spiel noch drehte.
Nach 0:1-Rückstand zur Pause gewannen die Deutschlandsberger am Ende 2:1 gegen die bundesligaambitionierten Donawitzer. Das hätten auch die optimistischsten DSC-Fans nicht erwartet, Trainer Christoph Meier hätte vor dem Spiel auch einen Punkt unterschrieben: "Wir reden hier nicht von irgendjemanden, sondern Leoben mit einem Bundesliga-Budget." Und mit einer Erfahrung von über 300 Erstliga- und 700 Zweitligaspielen im Kader.
Beeindruckende zweite Halbzeit
Umso beeindruckender der Auftritt der DSC-Mannschaft (und auch des Publikums), vor allem nach dem Rückstand. Leoben beginnt besser, geht durch einen satten Distanzschuss von Thomas Maier (18.) in Führung. Dennoch steckt der DSC nicht auf, findet aber erstmal keine Torchancen vor. Man spürt: Es ist was drinnen, anders als vor einem Monat gegen den zweiten Titelanwärter. Da lag der DSC gegen die LASK Amateure nach 30 Minuten 0:3 hinten und das Spiel war vorbei. Dass Leoben ähnlich davonziehen würde, liegt eigentlich nie in der Luft.
"Es war nicht alles schlecht in der ersten Halbzeit", sagt Meier seinem Team in der Pause. "Ich hab gesagt, wir müssen kompakt stehen, nach vorne hin mutig sein, dann werden wir unsere Chancen kriegen und müssen die auch nutzen." Das tut Christoph Urdl (49.) schon vier Minuten nach Wiederanpfiff, nach sehenswerter Vorarbeit von Niko Tisaj.
Leoben drückt zwischendurch an, die Chancen zur Führung hat nun aber der DSC: Erst vergibt Urdl noch vom Sechzehner und lässt die Heimfans verzweifeln, um dann mit der nächsten Aktion zum 2:1 das Stadion explodieren zu lassen (65.). Was folgt, ist ein Kampf bis zur letzten Minute. "Wir haben sehr wenig zugelassen, gar nichts geht ja nicht gegen so eine Mannschaft", sagt Meier. "Aber wir haben auch unsere Moment gehabt, vor allem nach dem 2:1. Da musst du halt den Sack zumachen." Es reicht trotzdem, der DSC besiegt den klaren Favoriten. "Gott sei Dank kriegen wir solche Spiele auch mal drüber", ist Meier erleichtert. "Das taugt mir einfach für die Jungs, dass sie sich so reingehaut haben und belohnt haben."
Für ihn reiht sich dieser Sieg ganz oben ein. "Ich hab selten so ein Spiel erlebt, wo wir hinten waren und das Spiel gegen den Tabellenführer gedreht haben. Noch dazu vor so einem Publikum." Funktionäre haben sogar von einem historischen Spiel in der DSC-Vereinsgeschichte gesprochen.
ÖFB-Cup so gut wie fix
Der DSC fügt dem DSV Leoben damit die erste Niederlage nach zehn Siegen in Folge zu. Das letzte Team, das die Leobener schlagen konnte, waren die LASK Amateure im März. Und die sind der lachende Dritte: Mit einem 4:0 in Kalsdorf (das auf einem Abstiegsplatz bleibt) rücken die Linzer auf einen Punkt ran an Leoben. Der DSC wiederum freut sich über Vöcklamarkts 2:0 gegen Bad Gleichenberg, weil man so die Südoststeirer überholt. Heißt für das angestrebte ÖFB-Cup-Ticket: Rechnerisch kann noch alles passieren, es müsste aber schon sehr, sehr viel passieren, wenn der DSC seinen Cup-Platz jetzt noch verliert.
Derby in der kommenden Saison
Zurück zum Meisterschaftskampf: Der ist in der Steirischen Landesliga entschieden, Voitsberg krönt sich nach mehreren Anläufen endlich zum Meister. Damit gibt es 2023/24 das erste Weststeirerderby zwischen Deutschlandsberg und Voitsberg seit mehr als acht Jahren.
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