Hochtechnologie auf dem Weg in die Weststeiermark

- Spannung in der Wirtschaftskammer Regionalstelle Deutschlandsberg ob der Riesen-Investition bei EPCOS.
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Die Firma EPCOS investiert in ihrem Werk in Deutschlandsberg ca. 100 Mio. Euro
DEUTSCHLANDSBERG. Die Firma EPCOS investiert in ihrem Werk in Deutschlandsberg ca. 100 Mio. Euro und denkt nach nur ein paar Monaten Bauzeit schon an die Eröffnung und Inbetriebnahme. Bereits Anfang Dezember sollen dreischichtig Hochfrequenzfilter für Smartphones produziert werden.
An die 150 Bauarbeiter tummeln sich derzeit auf der riesigen Baustelle, schon Anfang November wird die erste Fertigungslinie ihren Betrieb aufnehmen können.
Bewusste Entscheidung für den Standort
EPCOS, das zum japanischen TDK-Konzern gehört, hat sich mit dieser Großinvestition bewusst für den Standort Deutschlandsberg entschieden, weil dort, so EPCOS Vorstandsmitglied und Chief Technology Officer (CTO) Christian Block, der Ausbildungslevel des Personals, die Infrastruktur und das Platzangebot passen. Mit dieser Produktion nach China zu gehen, wo EPCOS ebenfalls über eine Fertigung für Hochfrequenz-Bauelemente verfügt, wäre letztlich komplizierter geworden, so Block weiter.
Hergestellt werden in Deutschlandsberg künftig Hochfrequenzfilter, sogenannte DSSP (Die-Sized SAW Packages), die eine entscheidende technologische Basis für die Bild- und Tonqualität von Smartphones sind. „Wir schätzen sehr die Fähigkeiten und das perfekte Umfeld, das wir in Deutschlandsberg haben“, betonte Otto Graf, COO der SAW Business Group.
Filter in Smartphones
20 und mehr solcher Filter sind heutzutage in einem Smartphone eingebaut, die Herausforderung für Hersteller wie EPCOS ist es, diese Bauteile immer kleiner und dennoch leistungsstärker zu machen. In Deutschlandsberg sollen bei vollem Betrieb bis zu 17 Mio. Stück dieser Bauteile pro Tag produziert werden können. Parallel dazu bleibt die derzeitige Fertigung am EPCOS- Hauptsitz in München in Betrieb, obwohl man dort schon aus allen Nähten platzt, eine Betriebserweiterung aus baulichen Gründen aber nicht möglich ist.
Seit etwa eineinhalb Jahren sind 35 Mitarbeiter aus Deutschlandsberg in München zur Schulung. Sie werden demnächst wieder in ihre Heimat zurückkehren und die dortige neue Fertigung zum Laufen bringen. Insgesamt soll der Mitarbeiterstand im steirischen Werk gehalten werden, der zusätzliche jährliche Umsatz durch die neuen Produktionslinien wird sich voraussichtlich auf 80-90 Mio. Euro belaufen.
Unter den drei größten Investitionen in Österreich
Der Deutschlandsberger WKO-Obmann Manfred Kainz verwies bei einem Besuch in München darauf, dass die EPCOS-Investition heuer sicher zu den drei größten in ganz Österreich zählt und man sehr stolz sei, dass dafür das Werk in Deutschlandsberg ausgesucht wurde. „Solche Maßnahmen, wie EPCOS sie gerade durchführt, werten den Industriestandort Deutschlandsberg noch ein bisschen mehr auf. Wir liegen bei uns im Bezirk mit dem Industrieanteil an der Gesamtwirtschaftsleistung ohnehin schon über dem Steiermarkschnitt“, so Kainz, der sich mit kleinen kulinarischen Mitbringseln bei den EPCOS-Vorständen und auch bei den steirischen Mitarbeitern, die in München arbeiten, für den Einsatz und den Glauben an den Standort Steiermark bedankte.


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