"Wieder Leben in der Innenstadt": Darum verkaufte Franz Pieber sein Haus am Hauptplatz

Gudula und Franz Pieber verkaufen ihr großes Haus am Deutschlandsberger Hauptplatz an Gerald Zuschnegg. | Foto: Heribert Sagmeister
  • Gudula und Franz Pieber verkaufen ihr großes Haus am Deutschlandsberger Hauptplatz an Gerald Zuschnegg.
  • Foto: Heribert Sagmeister
  • hochgeladen von Simon Michl

Wieso haben Sie Ihr Haus an Gerald Zuschnegg verkauft?
FRANZ PIEBER: Für mich war es immer wichtig das Haus an jemanden zu verkaufen, der daraus etwas macht, wodurch die Innenstadt wieder belebt wird. Es waren ja mindestens zehn Interessenten da. Und ein Deutschlandsberger wie Gerald Zuschnegg hat natürlich Interesse, dass das was Gscheit’s wird. Ich bin mir sicher, dass er auch die Unterstützung der Stadtgemeinde haben wird. Es muss im Interesse aller sein, dass das wichtigste Haus am Hauptplatz wieder zum Leben erweckt wird.

Was wünschen Sie sich für das Haus?
Dass wieder Bewegung in die Innenstadt kommt. Ich bin ein geborener Deutschlandsberger und ich finde es schade, wenn das größte Haus am Hauptplatz ohne Leben ist. So wie ich den Käufer kenne, wird er mit dem Um- und Ausbau sicher die Innenstadt beleben, davon bin ich überzeugt. Ich hätte ja nicht mehr die Lust gehabt mit meinen 76 Jahren, um Investitionen oder Umbauten durchzuführen, dafür bin ich einfach zu alt.

Wie schwer fiel Ihnen der Verkauf?
Wenn man einen Betrieb über drei Generationen 130 Jahre lang hat, ist da natürlich Schwermut dabei. Aber man kann heute als mittelständiger Unternehmer gegen das Internet nicht mehr wirklich konkurrenzfähig sein. Daher hab ich die Reißleine gezogen. Das ist mir lieber, als der tägliche Ärger und der Kampf um den Kunden. Auf der einen Seite gibt es ein tränendes Auge und auf der anderen Seite ein lachendes. Es war ja keine Notwendigkeit. Wir haben schon Ende 2014, weil der Geschäftserfolg nicht mehr da war, einen Totalausverkauf gemacht. Jetzt ist das Geschäft über drei Jahre lang leergestanden, das kostet mich auch jeden Tag Geld. Du musst schauen, dass das Haus in Ordnung ist und das Dach dicht ist. Was soll ich mich da noch viel ärgern?

Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Ich genieße schon länger die Pension. Ich bin sehr vital, mache jetzt viele Reisen, die ich früher nicht machen konnte. Aber bis 30. September werden wir das Haus räumen, es sind ja noch viele Dinge in diesem Riesenhaus. Die bieten wir im Internet an. Es gibt keinen Tag, an dem nicht wer anruft und einen Kasten, ein Regal oder einen Tisch kaufen möchte. Wir haben schon Sachen bis nach Tirol geliefert. Wir verkaufen das, was noch da ist, zu wirklich billigsten Preisen. Das ist mir auch recht. Ich hab keine Notwendigkeit, weiß Gott welche Preise zu verlangen.

Wird es auch weitere Flohmärkte geben?
Sollten viele Leute kommen, die etwas kaufen, dann werden wir das im Frühjahr und Sommer nochmal machen. Einen Tag in der Woche, wahrscheinlich immer Samstag Vormittag, könnten wir aufsperren, nur meine Frau und ich. Wenn’s passt, dann passt’s, und wenn nicht, macht’s auch nix. Wir haben den Kontakt mit den Leuten und ich freue mich, wenn sie irgendwas finden und dann zu günstigen Preisen mitnehmen können.

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.