Aufklärung über Polizeiarbeit speziell für Asylwerber

Die Informationsveranstaltung in Groß St. Florian soll zum besseren, gegenseitigen Verständnis beitragen. | Foto: KK
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Was macht die Polizei überhaupt? Diese Frage stellt sich oft für Asylwerber, die die Funktionen und Aufgaben der Exekutive in Österreich nicht kennen. Oft haben jene Leute in ihrem eigenen Land tramatisierende Erlebnisse zu verarbeiten, die Vorurteile gegenüber Polizisten geschürt haben. Um hier Aufklärung zu schaffen, gab es kürzlich in der Volksschule in Groß St. Florian im Rahmen der Initiative „Gemeinsam.Sicher“ einen Informationsabend für die in Groß St. Florian, Wettmannstätten und Preding lebenden Asylwerber.
Diese Initiative wird von der Polizei Deutschlandsberg, dem Verein für Willkommenskultur sowie der Marktgemeinde Groß St. Florian getragen.

Zu den Fakten

Im Bezirk Deutschlandsberg leben derzeit 490 Asylwerber. Die Mehrzahl der Flüchtlinge im Bezirk Deutschlandsberg stammt aus Afghanistan, Syrien und dem Irak. Sie kommen aus Ländern in denen andere Gesetze, Regeln und Werte gelten. Von Erwartungen, sich mit Idealen, Normen, Rechten und Gesetzen zu befassen, bevor man sich in ein anderes Land begibt, muss man in Bezug auf flüchtende Menschen zwangsläufig abrücken.

Traumatisierende Erlebnisse, die kaum zu vergessen sind

Viele Flüchtende haben zudem traumatisierende Erlebnisse hinter sich, sind unter Gefährdung des Lebens und oft auch mit Verlust von Familie und Freunden nach Zentraleuropa gelangt. Viele angekommene Personen sind mit Gewalt konfrontiert gewesen und haben eine Gewalttoleranzschwelle aufgebaut, welche sich außerhalb unserer Vorstellung befindet.
Die neu zugewanderten und somit hier aufhältigen Menschen bilden als Individuen einen Teil der Gesamtgesellschaft und gestalten somit das gemeinsame Zusammenleben mit. Um dieses Zusammenleben gedeihlich vonstattengehen zulassen, ist das Wissen und die Einhaltung von Regeln essentiell.
Ziel des Vortrages ist es, geltende Grundprinzipien wie Rechtstaatlichkeit, Gleichbehandlung oder Meinungsfreiheit zu transportieren, stets unter der Prämisse im Rahmen unserer Gesetze.

Polizei ist nicht gleich Polizei

Dabei soll auch berücksichtigt werden, dass manche Flüchtende in den Herkunftsländern staatliche Gewalt, Polizeigewalt und Willkür erleben mussten. Hier soll ein Bild deÖsterreichischen Polizei vermittelt werden, das Vertrauen in die staatliche Struktur hinsichtlich Schutz und Hilfe transportiert, bei Gesetzesbruch aber auch durchgreifend ist.
Etwa 40 sehr interessierte Asylwerber, darunter Frauen, Männer und Kinder, folgten dem Vortrag, gestaltet von Obstlt Helmut Zöhrer des BPK Deutschlandsberg sowie KI Gerd Zenz der PI Deutschlandsberg in Beisein des KI Franz Krainer der ortsansässigen PI Groß St. Florian mit großem Interesse.
Besonderer Dank gebührt Renate Högler des Vereins für Willkommenskultur und Solitarität mit dem gesamten Team für die Organisation, Infrastruktur wie auch die Betreuung der Kleinkinder während der Veranstaltung auf dem Spielplatz des Kindergartens der Marktgemeinde Groß St. Florian sowie Umed Nori von der Caritas, der die Dolmetscharbeit leistete, wie auch Michael Fürnschuss von der Caritas, der die Übersetzertätigkeit überhaupt möglich gemacht hat sowie der Marktgemeinde, an diesem Abend vertreten durch Maria Kögl, Gemeindekassiererin und Lehrerin an der NMS Groß St. Florian, der Volksschule und dem Kindergarten Groß St. Florian.

Aus Sicht der Polzei

Österreich ist ein lebenswertes Land. Menschen fühlen sich im Bezirk DL wohl.
Wir leben in Freiheit, Sicherheit und sozialem Frieden. Diese Werte sind wesentliche Bestandteile guter Lebensqualität.
Die Polizei ist Garant für Sicherheit, Freiheit und sozialen Frieden. Sie ist die größte Menschenrechtsschutzorganisation. Die Polizei schützt die menschenrechtlichen Werte wie Leben, Gesundheit, körperliche Unversehrtheit, Freiheit und Eigentum. Um Menschenrechte zu schützen, müssen wir allerdings auch täglich in Menschenrechte eingreifen.
Die Polizei ist die einzige Institution in Österreich, welche legal physische Gewalt anwenden darf. Dabei hat sich die Polizei jedoch strikt an geltende Gesetze zu halten. Polizei darf nur einschreiten, wenn sie gesetzlich dazu ermächtigt ist. Dies bringt Schutz vor Willkür durch den Staat. Verantwortungsvolles, professionelles Handeln von Polizistinnen und Polizisten stärkt das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei und den Staat.
Ziel der Polizei ist es, über Rechte, Pflichten und Werte zu informieren, um ein gedeihliches Zusammenleben zu erreichen.

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