Gutes auf dem Teller - gewusst woher

Woher kommen die Lebensmittel am Wirtshaus-Teller? Verpflichtende Herkunftsbezeichnungen gibt es bei uns nicht. | Foto: Bilderbox
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In den heimischen Küchen werden verstärkt Lebensmittel verkocht und "verbraten", die auch bei uns gewachsen sind beziehungsweise gezüchtet wurden.
Studien zufolge essen aber 2,5 Millionen Österreicher täglich außer Haus – in Kantinen oder Restaurants. Hier wird es schon schwieriger nachzuvollziehen, woher das Schnitzel auf dem Teller stammt.

Schweiz als Vorbild

Die Landwirtschaftskammer fordert daher bereits seit geraumer Zeit eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung von Fleisch- und Eierprodukten in der Gastronomie. Unterstützung erhält sie dabei vom oststeirischen Verein "Faire Lebensmittel", der sich seit 2014 für Kennzeichnungen auf Speisekarten stark macht.
"In der Schweiz funktioniert das seit über zehn Jahren, bei uns weiß man nicht, ob das Steak im Gasthaus von einem steirischen Almrind stammt oder vielleicht aus Kanada importiert wurde, wo der Einsatz von Antibiotika und Wachstumshormonen gang und gäbe ist", bringt es Vereinsobmann Fritz Jeitler auf den Punkt.

140 Betriebe in der Steiermark

Ein flächendeckendes Gütesiegel gäbe es mit dem AMA Gastrosiegel. Österreichweit tragen 1.300 Betriebe diese Auszeichung, knapp 140 davon finden sich in der Steiermark.
Manfred Werlein, Geschäftsführer der Guten Steirischen Gaststätte, versucht diesen Umstand zu erklären: "Möglicherweise hat das mit Gruppendynamik zu tun - steigt einer aus, steigen alle aus. Anfangs war das AMA Gastrosiegel zudem gratis und viele Wirte waren aus Marketing-Gründen dabei", wie Werlein erzählt. Heute müssen die Wirte dafür bezahlen, das Siegel tragen zu dürfen, dazu kommt ein großer bürokratischer Aufwand.

Hier geht es zu den AMA-Gastrosiegelwirten in Ihrer Umgebung.

Aus Überzeugung

"Wichtig ist es aus Überzeugung heimische Lebensmittel zu verwenden, nicht nur der Statuten wegen", meint Werlein, der zudem betont: "Die Kernbotschaft des AMA Gastrosiegels ist positiv, nur die Umsetzung mit den vielen Auflagen, den umfassenden Kontrollen bei einer doch kundenfreundlichen Preisgestaltung ist sehr aufwändig für den Wirt." Dabei steigt das Bewusstsein der Gäste rund um regionale Lebensmittel auf dem Teller. Diese Sicherheit ist durch das AMA Gastrosiegel gegeben.

Im Detail

Für das AMA-Gastrosiegel qualifizieren sich Wirte, Restaurants und Hotels, wenn sie die Herkunft der landwirtschaftlichen Rohstoffe auf ihrer Speisekarte angeben. Sie verpflichten sich zur frischen Zubereitung und lassen sich von unabhängigen Stellen kontrollieren.

Folgende zehn Betriebe im Bezirk Deutschlandsberg führen das AMA Gastrosiegel:

Gasthof Kranerwirt in Lannach
Hotel Schilcherlandhof in Stainz
Hotel Restaurant Stainzerhof in Stainz
Edler's Landhaus Oswald in Groß St. Florian
Sorgerhof in Frauental
Gasthof Kollar-Göbl in Deutschlandsberg
Hotel "Zur alten Post" in Schwanberg
Gastwirtschaft Tanzmühle in St. Peter im Sulmtal
Gasthof Martinhof in St. Martin im Sulmtal
Gasthof Safran in Eibiswald

Die WOCHE befragte einige Wirte zum Gastro-Siegel:

"Wir führen das AMA Gastro-Siegel seit drei Jahren und setzen auf Produkte von heimischen Bauern. Wir müssen zwar sehr genau kalkulieren, aber die Gäste wissen diese Transparenz auch sehr zu schätzen", so Josef Niggas, Gasthof Kranerwirt in Lannach.
"Bei den Kontrollen wird der regelmäßige Bezug der Rohstoffe von AMA-Betrieben sogar in den Rechnungen und in der Küche nachgeprüft. Mit dem Bezug der Lebensmittel von heimischen Lieferanten unterstützen wir die ganze Region", erklärt Ulrike Mauthner vom Gasthof zur alten Post in Schwanberg mit Fleischerei.
"Der Aufwand ist es Wert, damit wir für unsere Gäste nur beste Zutaten aus der Region verarbeiten", so Christiane Safran vom Gasthof Safran-Filatsch in Eibiswald.

Mehr Infos zum AMS Gastrosiegel finden Sie hier!

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