„KinderSicherer Bezirk Deutschlandsberg“ bleibt erste “Safe Children Community“

Bei der neuerlichen Zertifizierung in der Steinhalle Lannach. | Foto: Große schützen Kleine
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DEUTSCHLANDSBERG/LANNACH. Seit zehn Jahren gibt es den „KinderSicheren Bezirk Deutschlandsberg“. Im Rahmen dieses Beteiligungsprojekts, das vom Verein "Große schützen Kleine" koordiniert wird, organisieren hunderte helfende Hände, wie (Einsatz-)Organisationen, Exekutive, Gemeinden, Bildungseinrichtungen, Vereine und Institutionen, zahlreiche wie vielfältige Projekte und Maßnahmen, um die Sicherheit für die Jüngsten im Bezirk zu erhöhen. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Mehr als 1.300 Kindern wurde so seit 2007 ein Unfall und damit viel Leid, Aufregung und Betroffenheit erspart. Gestern fand die feierliche Erneuerung der Zertifizierung des Bezirks Deutschlandsberg als weltweit erste “Safe Children Community“ durch das WHO Collaborating Centre on Community Safety Promotion in der Steinhalle Lannach statt.

Geglückter Pilotversuch im Bezirk

Als das internationale Konzept der “Safe Children Communities“ unter der Federführung von "Große schützen Kleine" im Jahr 2007 auf die Zielgruppe der Jüngsten unserer Gesellschaft, der Kinder, adaptiert wurde, erklärte sich der Bezirk Deutschlandsberg spontan und mit hoher Motivation bereit, den Pilotversuch der Etablierung eines „KinderSicheren Bezirks“ gemeinsam mit dem Verein "Große schützen Kleine" zu wagen. Allen voran Bezirkshauptmann Helmut-Theobald Müller als Co-Vorsitzender des Lenkungsausschusses der „Plattform KinderSicherer Bezirk Deutschlandsberg“, treibende Kraft und Motivator der ersten Stunde: „Das Projekt ist uns – im wahrsten Sinn des Wortes – zugefallen. Diese großartige Chance haben wir gerne ergriffen und sehr erfolgreich genutzt. Heute ist das Thema „Kindersicherheit“ Teil unseres Alltags geworden. Jeder Kinderunfall, den wir vermeiden können und noch mehr jene, die wir nicht vermeiden konnten, bestärkt uns in unserer Arbeit und fordert unsere Kreativität, weitere Aktivitäten zu entwickeln. Ich danke in dieser besonderen Stunde allen sehr herzlich, die den „KinderSicheren Bezirk Deutschlandsberg“ im vergangenen Jahrzehnt mit Rat und Tat unterstützt haben und bitte sie auch in Zukunft darum.

Sorgen und Kosten erspart

Zahlreiche Sicherheitsaktivitäten wurden vom Lenkungsausschuss des „KinderSicheren Bezirks Deutschlandsberg“ erfolgreich initiiert und umgesetzt: die Höhepunkte reichen von der jährlichen KinderSicherheitsWOCHE, der Errichtung einer miniBÄRENBURG (KinderSicherheitsECKE) im LKH Deutschlandsberg über die Deutschlandsberger KinderSicherheitsCHARTA, die KinderSicherheits- BOX und Helm- und FahrradCHECKS bis hin zu BadeSicherheitsTAGEN, JugendSicherheits- MESSEN und dem EU-Projekt „KinderSicherheit macht Schule“ gemeinsam mit der Marktgemeinde Lannach und der Volksschule Lannach, der ersten “International Safe School“ im deutschsprachigen Raum. „Durch diese und zahlreiche weitere Aktionen wurden seit 2007 mehr als 1.300 Kinderunfälle verhindert. Die Unfallzahlen sind im Bezirk Deutschlandsberg um zehn Prozent stärker zurückgegangen als in Gesamtösterreich. Somit wurde Kindern und ihren Angehörigen viel Leid und Sorge erspart und aus ökonomischer Sicht viel Geld gespart: Jeder in den „KinderSicheren Bezirk Deutschlandsberg“ investierte Euro ersparte medizinische Versorgungskosten von drei Euro und gesamtwirtschaftliche Kosten von elf Euro“, so Univ.-Prof. Dr. Holger Till, Präsident des Vereins

Unermüdlicher Einsatz für die Sicherheit der Kinder

„Der signifikante Rückgang der Kinderunfallzahlen – bereits nach vierjähriger Projektlaufzeit – überzeugte auch die beiden Nachbarbezirke Leibnitz und Voitsberg. Die drei Bezirke bilden seit 2013 die KinderSichere SüdWestSteiermark“, freut sich Projektkoodinatorin Sabine Distl. Auch Till lobt das unermüdliche Engagement im Bezirk: „Große schützen Kleine" fungiert als Berater für die „KinderSicheren Bezirke“. Eine Idee ist aber immer nur so gut, wie die Erde auf die sie fällt. Alle Aktivitäten können nur geplant und realisiert werden, weil so viele UnterstützerInnen ihren wertvollen, oft ehrenamtlichen, Beitrag dazu leisten“.
Großer Dank gebührt außerdem den Sozialhilfeverbänden von Deutschlandsberg, Leibnitz und Voitsberg sowie LH Hermann Schützenhöfer und LH-Stv. Michael Schickhofer als Gemeindereferenten innerhalb der Steiermärkischen Landesregierung für die finanzielle Unterstützung.

Feierliche Erneuerung der Zertifizierung als weltweit erste „Safe Children Community“

Gestern fand die feierliche Erneuerung der Zertifizierung des Bezirks Deutschlandsberg als weltweit erste “Safe Children Community“ durch das WHO Collaborating Centre on Community Safety Promotion in der Steinhalle Lannach statt. Max Vosskuhler und Milton Adamson waren dafür extra aus Phoenix/Arizona angereist und beschrieben die Fortschritte im „KinderSicheren Bezirk Deutschlands- berg“ mit einem Wort als „super“. Durch den Abend führte Brigitte Stricker, mittlerweile pensionierte Direktorin der Volksschule Lannach, aber nach wie vor große Unterstützerin des Projekts und Mitglied im Lenkungsausschuss. Sie und Bürgermeister Josef Niggas wurden für ihr besonderes Engagement mit einer Ehrenurkunde des Vereins "Große schützen Kleine" ausgezeichnet. Ebenso geehrt wurden die HLW-SchülerInnen Corinna Offenbacher, Katharina Walter, Jakob Reinbacher und Jakob Zechner für die hervorragende Organisation der diesjährigen JugendsicherheitsMESSE.
Zahlreiche Ehrengäste folgten der Einladung zur Feier. LAbg. Bernhard Ederer in Vertretung von LH Hermann Schützenhöfer, Bundesrat Hubert Koller in Vertretung von LH-Stv. Michael Schickhofer, der Deutschlandsberger Sozialhilfeverbandsobmann Franz Lindschinger sowie der Hausherr, Bürgermeister von Lannach Josef Niggas werteten die Veranstaltung mit ihren Grußworten auf. Einen Einblick in ihr Programm bot Sicherheitsclownin Popolina, die regelmäßig Groß und Klein bei ihren Auftritten im „KinderSicheren Bezirk Deutschlandsberg“ begeistert.
Am Ende des Abends fasste Müller treffend zusammen: „Allen Beteiligten gebührt ein Stück dieses „Oscars der Kindersicherheit“. Wir haben unsere gesteckten Ziele nicht nur erreicht, sondern übertroffen. Die letzten 10 Jahre haben eindrucksvoll gezeigt: Kindersicherheitsarbeit ist unverzichtbar, denn sie schützt und rechnet sich“.
Diese Erkenntnis wird wohl für alle, die dieses Projekt weitertragen, auch in Zukunft die größte Motivation sein.

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