„Carla“: Pilotprojekt mit Vorbildwirkung in Seiersberg
Statt zum Sperrmüll wurden bei dieser Aktion der Gemeinde Seiersberg, der
CARITAS, und dem Abfallwirtschaftsverband wiederverwertbare Gegenstände
und Möbel vermarktet. Zum Start wurden bereits 1,7 Tonnen gesammelt.
Seiersberg ist ein guter Boden für innovative Projekte.
So war es und so ist es auch in der Gegenwart. Projekte, die in unserer Gemeinde ihren Ursprung genommen haben, gibt es viele. Im Bereich der Altstoffentsorgung wurde Seiersberg
beispielsweise für die Verwiegecontainer in großen Siedlungen oder die Presscontainer bei Bushaltestellen berühmt. Auch das faire Verursacherprinzip bei den Müllgebühren fand in den letzten Jahren viele Nachahmer,
ebenso wie das Bürgerkartensystem an Wirtschaftshöfen.
Umtauschaktionen, an denen man altes Speiseöl gegen hochwertiges
Rapsöl tauschen kann, gab es, bevor es in unserer Gemeinde eingeführt wurde, nirgendwo in der Region. Wenig verwunderlich also, dass auch
ein Pilotprojekt der Caritas, welches wiederverwertbare Gegenstände,
die ansonsten auf dem Sperrmüll landen würden sammelt und einem gemeinnützigen Zweck zuführt ein Erfolg ist. Egal, ob Öltauschaktion, Verwiegesystem oder ReUse, eines haben all diese Projekte in Seiersberg gemeinsam: es sind Erfolgsgeschichten.
1,7 Tonnen für „Carla“
Eine ganze Woche lang wurde auf Initiative der Umweltreferentin Silvia Glatz jedes Stück, welches zum Wirtschaftshof gebracht wurde, von Mitarbeitern
des Wirtschaftshofes und der Caritas sorgfältig unter die Lupe genommen und auf seine Wiederverwendbarkeit überprüft.
Lampen, Sessel, Druckerpatronen, Sofas und vieles mehr kamen bei der gemeindeweiten Entrümpelungsaktion aus den verstaubten Kellern hervor.
Denn auch wenn die Tage der nicht mehr lieb gewonnenen Eckbank, der Sessel oder des Tisches in Seiersberg gezählt waren, strahlen die wiederverwendbaren Stücke bald in einem „Carla-Markt“ in Graz mit anderen Second-Hand-Möbelstücken und Gebrauchsgegenständen um die Wette. Das
Konzept von „Carla“ ist dabei ebenso ökologisch wertvoll wie sozial engagiert.
Denn während die Möbelstücke nicht verrotten und durch ihre Wiederverwendung die Umwelt geschont wird, müssen von den Carla-Kunden auch keine teuren Neuanschaffungen getätigt werden, sondern sie
können kostengünstige Ware beziehen. Die früheren Besitzer der Waren können ihre alten Stücke kostenlos weitergeben und die Mitarbeiter der Märkte,
für die es ansonsten auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt keinen Platz geben würde profitieren ebenfalls: Denn mit dem Erlös aus den Waren, werden ihre
Löhne finanziert. Auch Silvia Glatz zeigt sich zufrieden: Es ist immer ein Wagnis
ein Pilotprojekt umzusetzen, aber der Erfolg gibt uns Recht und ich hoffe, dass dieses tolle Projekt viele Nachahmer findet, in Seiersberg plane ich jedenfalls eine Fortsetzung.
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