Kommentar
Müssen jetzt die Gemeinden für Impfquoten herhalten?
Kennst du eigentlich eine der Gewinnerin oder einen Gewinner der "Impflotterie Österreich – Wer impft, gewinnt"? Nein? Macht nichts, es gab auch nie eine oder einen, denn aus der Aktion ist nie etwas geworden. Aber: Weißt du eigentlich, wie viel deine Gemeinde, sofern sie die Impfquote erfüllt hat, bekommen hat? Auch nicht? Logisch, es gab nie eine Finanzspritze. Jetzt folgt der nächste Streich ...
GRAZ-UMGEBUNG. In Sachen Werbung für das Impfen gibt es Neuigkeiten. Und die sorgen schon für Kritik: Mit den Stimmen der ÖVP und den Grünen wurden exakt 75 Millionen an Österreichs Gemeinden verteilt. Was man mit dem Geld machen soll? Na, Werbung für die Impfung. Die Sache ist zwar eine Kampagne ohne direkte Zielvorgabe, am Ende des Jahres sollen die Gemeinden aber bilanzieren.
In den Händen der Gemeinden ...
Ob sie nun die Impfquote ankurbeln, indem sie mit dem Geld Flyer basteln, Infostände aufbauen, Plakate gestalten lassen oder in der Gemeindezeitung oder in Printmedien werben, das können sie selbst entscheiden. Jede Gemeinde hat einen Anteil bekommen. In Graz-Umgebung Nord hat etwa Gratkorn rund 63.000 Euro, Übelbach rund 16.000 Euro oder Kumberg gut 30.000 Euro bekommen. Eine Menge Geld.
Nun schaut man einen geschenkten Gaul bekanntlich nicht ins Maul, aber ehrlich: Ist die Aktion sinnvoll? Es ist gut, dass auf das Ansteckungsrisiko einer Erkrankung, die für einige Menschen tödlich sein kann, aufmerksam gemacht wird. Denn wie es bei manch einer, manch einem mit der Eigenverantwortung aussieht, kann man an den aktuellen Zahlen ablesen. Den (Miss-)Erfolg aber nun in die Hände von Gemeinden und Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern zu legen, ist, gelinde gesagt, eine Frechheit (zumindest ist das meine Meinung). Und vielleicht hätte man das Geld andernorts dringender gebraucht.
Was meint ihr dazu?
Hier gibt es alle Details:
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