Ein Leben in Eigenregie

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Frei sein, kreativ sein, sich selbst treu bleiben. Künstler Oliver Haas über die Liebe seines Lebens.

Sein Vater ist Ludwig Haas, ein bekannter Bildhauer. Die Mutter: Herta Haas, ihres Zeichens passionierte Malerin. Großonkel Wolf Haas bedarf als der vielleicht erfolgreichste zeitgenössische Schriftsteller im deutschsprachigen Raum keiner näheren Vorstellung. Bei diesen Genen ist es nicht verwunderlich, dass auch sein Herz für die Kunst schlägt. Die WOCHE traf den 40-jährigen Songwriter, Filmproduzenten und Audio Producer Oliver Haas aus Feldbach zum Gespräch.

„Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das Kostbarste stehlen: die Zeit.“ Nicht umsonst zählt Haas das Zitat Napoleons zu seinen liebsten. Denn Zeit hat der freischaffende Künstler beim Blick auf seine bemerkenswerte To-do-Liste eigentlich keine zu verlieren. Gut ein Dutzend Projekte hat der studierte Audio Producer derzeit am Laufen, während noch einmal so viele in der Kreativabteilung seines Gehirns auf Verwirklichung warten. Aber immer mit der Ruhe – bevor es mit dem Interview losgeht, wird eine geraucht. „Ein typisches Künstlerlaster“, lacht er. Und es stimmt. Das lange Haar, ein leicht schloddriges Auftreten und der Drang, sich intensiv mit seiner Umwelt auszutauschen, zeichnen ihn als solchen aus.

Frühe Berufung

Schon in jungen Jahren folgt Haas, nach einer Lehre zum Großhandelskaufmann und einem Dreivierteljahr auf der Polizeischule, dem Ruf seiner späteren Leidenschaft. Bereits vor dem Abschluss am renommierten Internationalen Collage S.A.E. in Wien sammelt der Bachelor of Arts erste Erfahrungen als Tontechniker bei diversen Musikgruppen. Nebenbei nimmt er privaten Klavierunterricht – ein Instrument, das aus beruflicher Sicht zum unverzichtbaren Werkzeug werden sollte. Gemeinsam mit Kollege Andreas Edinger gründet er die Firma Dream Theatre. Radiospots, Werbefilme, Filmmusik, sämtliche Tonstudioarbeiten und noch vieles mehr bietet das Zweiergespann elf Jahre lang an. Dabei nahmen sich die Vollblutmusiker der Aufträge unzähliger Kunden an: Mandlbauer, Radenska, Therme Loipersdorf, Dr. Manfred Winterheller, Innova Frauenberatung oder der weltweit führende Infusionshersteller Fresenius Kabi, für den ein 20-minütiger Imagefilm produziert wurde, um nur einige zu nennen. „Das waren halt Aufträge, die die Kohle ins Haus brachten“, resümiert Haas.

Regisseur mit großer Klappe

„Mein Herzblut habe ich aber in andere, größere Projekte investiert.“ Für die Grazer Band Rising Girl stellte er das Musikvideo zur Single „Get rough“ her. Prestigeträchtig war auch eine Dokumentation über die verstorbene US-amerikanische Buchautorin Kathy Acker. Die Biografie, für die Haas gemeinsam mit Andreas Neurreiter die komplette Postproduktion übernahm, wurde in den ruhmreichen Hallen des Metropolitan Museum of Arts in New York präsentiert. Auch als Produzent, Regisseur und Produktionsleiter hat der Green Panther-Gewinner gehörig Erfahrung. Der Kurzfilm „Einfach schwul“ war Teil des Filmfestivals Diagonale und am Spielplan österreichischer Kinos wiederzufinden.

We are family

2010 wurde das Dream Theatre „aus wirtschaftlichen Gründen“ zum Einzelunternehmen. Selbstkritik schwingt mit: „Ich bin Künstler. Wirtschaftliches Arbeiten ist nicht so meine Sache“, gesteht Haas, der seither als Freelancer unterwegs ist und damit seine Bestimmung gefunden hat. Jetzt hat der Weltverbesserer endlich die Muse, sich langgehegte Herzenswünsche zu erfüllen. „Ein Traum von mir war immer, ein Projekt mit meiner Familie zu machen.“ Zur familiären Runde sollen sich dabei, neben den bereits erwähnten Verwandten, die Cousins Martin Koch, ein bekannter Regisseur in den Vereinigten Staaten, und Marco Haas, Filmcutter in Graz, gesellen. Die Idee zum Film ist schon ausgereift: „Es wird ein Alien-Invasions-Szenario.“ Wann Oliver dafür den ersten Oscar erhält, steht aber noch in den Sternen.

christoph.reicht@woche.at

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