Gratkorner Know-how für China

Beim jährlichen Drachenbootfest war Dr. Dieter Radner Ehrengast | Foto: KK
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Von Gratkorn 8.400 km Luftlinie entfernt liegt Liuzhou, eine chinesische „Kleinstadt“ fernab von Touristenströmen mit 2 Mio. Einwohnern. Für die 850 Mitarbeiter der dortigen Zellstofffabrik ist Dr. Dieter Radner der Superstar. Der frühere Sappi-Geschäftsführer engagiert sich in Liuzhou ehrenamtlich für eine umweltfreundlichere Produktion und mehr Arbeitssicherheit.

Radner ist ein europaweit anerkannter Papierexperte und gilt als Schrittmacher der Arbeitssicherheit. Als langjähriger Geschäftsführer prägte er das moderne Erscheinungsbild von Sappi Gratkorn. In seiner Pension ist der Judendorfer ehrenamtlich im Auftrag von „Senior Expert Service“ im Einsatz, einer Vereinigung, die pensionierte Experten ähnlich einem Entwicklungshelfer in Schwellenländer entsendet. „Die Arbeitssicherheit ist in Liuzhou katastrophal, Zustände, wie bei uns vor 50 Jahren“, sagt der Experte. Von der persönlichen Schutzausrüstung und der Einstellung der Mitarbeiter zur Unfallverhütung sei man meilenweit entfernt.

Bei seinem ersten Besuch ging Radner durch das Werk und listete Unfallgefahren auf. Nach seinem Bericht wurden problematische Stellen sofort gesichert. Anfangs skeptisch beäugt, wird sein Rat jetzt hoch geschätzt. Auch weil sein Maßnahmenpaket dem Unternehmen inzwischen Einsparungen von 50 Mio. Renminbi (rund 7 Mio. Euro) gebracht hat. Sein Beliebtheitsgrad zeigt sich in der Einladung zu Vorträgen an der Universität, an der Vielzahl der Selfies, die Chinesen mit dem Österreicher machen und einer Anerkennung, die ihm die Stadtverwaltung verlieh.

Liuzhou erzeugt mit 14 alten und zwei modernen Papiermaschinen jährlich 60.000 Tonnen Tissue-Papiere für den chinesischen Markt. Hier fließen Radners Erfahrungen in eine veraltete Zellstofffabrik ein, die mit giftigem Chlorgas, das in Österreich schon lange verboten ist, Zellstoff bleicht. Mit seiner Hilfe entsteht ein umweltfreundliches Verfahren, sinken die Arbeitsunfälle und steigt die Produktivität.

An die chinesische Küche hat sich Radner schnell gewöhnt, in der Früh gibt es Nudelsuppe, am Abend Meeresfrüchte. Und auch die chinesische Sitte der Siesta schätzt er sehr. So stellte ihm die Firmenleitung einen Raum zur Verfügung, wo der bis in die Nachtstunden an Verbesserungen Tüftelnde ein Mittagsschläfchen halten kann. Über Liuzhou, aber auch von Ausflügen in die antiken Gärten von Nanjing berichtet Radner in einem Lichtbildervortrag am Dienstag, 18. Juli um 19:00 Uhr im Stift Rein und lässt dabei auch in das moderne Shanghai blicken. Eintritt. Freiwillige Spende für Stift Rein.

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