Mit 85 Fotovoltaik aufs Dach

Eleonore und Johann Kammerhofer vor ihrer Anlage. Bürgermeister Wurzinger und LAbg. Ober gratulierten.
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  • hochgeladen von Roman Schmidt

Johann Kammerhofer aus Jagerberg investierte in eine 4,84 kWpeak-Fotovoltaik-Anlage.

Der Bau einer knapp 5-kW-Anlage ist an sich nicht außergewöhnlich. So haben beispielsweise gestern viele um die Fotovoltaik-Förderung des Klima- und Energiefonds des Bundes gerittert, für eigenen Strom aus einer geförderten Fotovoltaik-Anlage am Dach. Doch immer dann, wenn Fotovoltaik Gesprächsthema ist, ist auch die Rentabilität und Amortisationszeit ein wichtiger Diskussionspunkt. Jede Investition muss sich schließlich rechnen – in erster Linie fürs eigene Geldbörserl, erst in zweiter Linie volkswirtschaftlich und ökologisch.

Er ließ sich nicht abhalten

Die Maximierung des Eigennutzens kann man Johann Kammerhofer aus Grasdorf bei Jagerberg kaum zum Vorwurf machen. Im September hat er am Wirtschaftsgebäude seine eigene Fotovoltaikanlage errichten lassen. In wenigen Wochen feiert Kammerhofer seinen 86. Geburtstag. Die Amortisation ist nicht sein Hauptstreben und mit verschmitztem Lächeln berichtet er über die vielen Versuche des Elektro-Installateurs, ihm davon abzuraten. Die Anlage rechne sich nicht und warum er sich das in seinem Alter noch antue. Selbst am Tag der Lieferung der Paneele versuchten die Monteure, im die Investition auszureden. Doch Johann Kammerhofer und seine Frau Eleonore ließen sich die Investition in die Zukunft nicht vermiesen. Ganz im Gegenteil: Als sich die Montageprofile am Dach als zu lang erwiesen, ließ der pensionierte Lagerhaus-Leiter die Stangen nicht abschneiden, schließlich könnte das „Kraftwerk“ in absehbarer Zeit erweitert werden.
Die attraktive Bundesförderung hat Familie Kammerhofer ergattert – im zweiten Anlauf. Dabei hat ihnen der Sohn geholfen. Um Profit geht es dem besonnenen Mann nicht. Ökologische Notwendigkeit und eine Aufwertung des kleinen Anwesens sei die Investition. „1.660 Kilowattstunden haben wir seit November bereits eingespeist“, zeigt sich Kammerhofer mit der Leistung der Anlage zufrieden.

Energievisionär aus Jagerberg

Der Bürgermeister der Marktgemeinde Jagerberg, Viktor Wurzinger, lud Vulkanland-Obmann LAbg. Josef Ober ein, den wohl ältesten Investor in Fotovoltaik zu besuchen. Schließlich sei er ein Vorzeige-Vulkanländer in der Umsetzung der Energievision Vulkanland. Ober zeigt sich begeistert: „Ich wünsche mir viele Menschen, die diesem Vorbild folgen. Dieses Verantwortungsbewusstsein, aber auch die Bereitschaft, sich im Alter mit diesem Zukunftsthema auseinanderzusetzen, sind beispielgebend.“
Über Nachfragemangel konnten sich die Fotovoltaik-Anbieter der Region in den vergangenen Tagen nicht beschweren. Nur mit gültigem Anbot war die Einreichung beim Klima- und Energiefonds möglich. So wurden von Installateuren und Elektrohändlern Hunderte Anbote verfasst. Ob das Vulkanland mit der Zuschlagsquote aus dem steirischen Schnitt herausragt, wird man spätestens im kommenden Jahr auf den Dächern der Region sehen – nämlich an der Zahl der umgesetzten Anlagen.
Menschen wie Johann Kammerhofer zeigen jedenfalls, dass die Energiewende keine Altersgrenzen kennt. Vielmehr begrenzen die Vorstellungskraft und die Rentabilitätsrechnung. Und hier sollten sich in Erwartung sinkender Fotovoltaikpreise die Grenzen verschieben.

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