Pfarrer ist Brückenbauer für Bildung in Afrika

Pfarrer Josef Windisch und Diakon Hans Hofer bei der Palmweihe in Kalsdorf | Foto: Edith Ertl
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Rund 7.000 km Luftlinie trennen Graz-Umgebung von Kilema, einem Dorf am Fuß des Kilimandscharos in Tansania. Eine Brücke der Menschlichkeit verbindet Kinder in unvorstellbarer Armut mit dem Verein PAPA Bridge. Brückenbauer sind Josef Windisch/Pfarrer im Pfarrverband Kalsdorf-Fernitz und sein Schwager Walter Koch, die vor zehn Jahren den Grundstein legten.

„Vor etwa 15 Jahren lernte ich Pater Aidan kennen, der in Wien Theologie studierte und heute katholischer Priester und Universitätsprofessor in Tansania ist“, blickt Windisch auf die Anfänge zurück. Aidan Msafiri wuchs in Kilema auf, seine heute 88jährige Mutter setzte alles daran, ihren sieben Kindern Bildung zu ermöglichen. „Mein Schwager hat ein Unternehmen am IT-Sektor gegründet (Logicdata) und sich vorgenommen, wenn der Betrieb gut läuft, Gutes zu tun“. Vor zehn Jahren kam Windisch erstmals in die Heimat von Pater Aidan und war zuerst von der dortigen Armut schockiert. „Jeder Hühnerstall bei uns ist schöner, als die Hütten, in denen die Kinder dort leben. Es gibt kein Trinkwasser, keine Toiletten, Hygieneartikel für Frauen sind dort etwas völlig Unbekanntes“.

Vor zehn Jahren grub der heute 44jährige mit Gleichgesinnten in Kilema einen Brunnen, baute eine Wasseraufbereitungsanlage und unterstützte die dortige Volksschule. „Mit unseren Verhältnissen kann man das nicht vergleichen. Die Kinder kommen in die Schule und sind dann wieder für Monate weg, um am Feld zu arbeiten oder bei der Bananenernte zu helfen. Wir sind schon froh, wenn sie lesen und schreiben lernen und ihren täglichen Maisbrei mit Kraut bekommen“, sagt Windisch.

2012 setzte PAPA. Bridge (Pater Aidan Partnership for Africa) mit dem Bau einer Berufsschule einen Meilenstein. „Wir bilden Jugendliche zum Tischler, Maurer, Schlosser, Näher, Bäcker und vielen weiteren Berufen aus“, sagt Windisch. „Es ist Hilfe zur Selbsthilfe. Jugendliche, die einen Beruf erlernen können, gehen von der Region auch nicht weg. Niemand verlässt gern seine Heimat“. Das monatliche Durchschnittseinkommen einer Familie liegt monatlich weit unter 50 Euro. 30 Euro fallen pro Schüler an Schulgeld für die Berufsschule an, weshalb Windisch Paten sucht, die diesen Beitrag finanzieren. „Etwa 250 Jugendliche haben bereits in der Schule ihre Berufsausbildung abgeschlossen“, ist Windisch erfreut.

Trotz der Armut sind die Menschen in Kilema glücklich, während Europäer vor vollen Regalen unzufrieden stehen, wenn die Lieblingssorte Kaugummi im Supermarkt nicht vorhanden ist. „Aschermittwoch und fasten heißt für mich auch, sich mehr Zeit für andere zu nehmen“, sagt Windisch. Die Fastenzeit als Gewichtsreduktion zu nutzen, ist für ihn nur ein Trend. „Wenn die Menschen zufriedener sind, wäre schon viel geholfen“. Weitere Infos und steuerlich absetzbare Spendenmöglichkeiten unter www.papabridge.com.

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