Gratwein-Straßengel
Urban Schmidhofer: Naturfreunde-Urgestein feiert 80er
In Gratwein-Straßengel feierte Urban Schmidhofer seinen 80. Geburtstag. Schmidhofer wurde am 23. August 1942 in Krieglach geboren, absolvierte die Ausbildung zum Bäcker und kam der Liebe wegen nach Gratwein. In der damaligen Leykam-Josefsthal (heute Sappi) fand er Arbeit am Holzplatz.
GRATWEIN-STRASSENGEL. Bei der ersten Möglichkeit, die Ausbildung zum Papiermacher im Fernlehrgang abzuschließen, war Schmidhofer Teilnehmer der ersten Stunde. Bis zur Pensionierung war der Pionier für die Personaleinteilung im Papierkonzern zuständig.
Orientierungslauf stellte die Weichen
Schmidhofer schrieb sich als 12-Jähriger bei den Naturfreunden für einen Skikurs ein. Heute ist er selbst Lehrwart und hat weit über 1.000 Kindern das Skifahren beigebracht. Es war aber nicht der Wintersport, der bei ihm die Sterne blitzen ließ. "Ich war damals noch in Krieglach und nahm mit einer Gruppe an einem Orientierungslauf der Naturfreunde in Gratwein teil." Und obwohl er sich am Kugelberg kurz verlaufen hatte, führte ihn der Weg in die Arme seiner Hermi, die für das Team Gratwein an den Start ging, 1966 wurde geheiratet.
Auf den höchsten Gipfeln
Radsport, Skifahren, Wandern und Bergsteigen gehören untrennbar zum Leben von Schmidhofer. Seine Tourenbücher lesen sich wie das Who’s who der herausforderndsten Berge. "Ich bin auf jedem hohen Gipfel in allen Bundesländern gestanden, nur nicht im Burgenland", schmunzelt der Extrembergsteiger. Bergtouren in Polen, Slowakei, Slowenien, Italien, Frankreich und die 20 höchsten Gipfel in der Schweiz folgten.
Als Mitglied der Alpinistengilde nahm er an Expeditionen mit Steigeisen und Pickel teil. So war Schmidhofer bei der ersten österreichischen Besteigung des Khan Tengri (7.010 m) in Kasachstan, scheiterte wenige Meter vor dem Gipfelsieg am Kula Kangri (7.538) in Tibet, überschritt mit den Skiern den Toubkal (4.167), den höchsten Berg Marokkos, und kletterte am Shishapangma (8.027) im Himalaya. Leicht hat er es sich nie gemacht.
"Ich war mit Heinz Mairhofer (Anm. d. Red.: vormals Sappi-Lehrlingsausbilder) am Huascaran (6.768 m), dem höchsten Berg Perus. Wir gingen ohne Träger und haben drei Mal biwakiert. Es braucht auch Mut zur Umkehr, wenn die Wetterbedingungen nicht passen oder die Kraft nicht ausreicht. Richtig freuen über einen Gipfelsieg kann man sich eigentlich erst, wenn man wieder unten im Tal ist."
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