Gratkorner Park
Müll, Lärm, Drogen: Anrainer ärgern sich über Jugendliche
Kaum Raum zur Entfaltung und genervte Anrainerinnen und Anrainer: In Gratkorn "eskaliert" die Situation mit den Jugendlichen. Wir haben nachgefragt und auch die Jugend selbst zu Wort kommen lassen.
GRATKORN. Die Jugend hat es im Moment nicht leicht. Trotz Jugendtreffs und -zentren, wo sie sich untereinander austauschen können, fehlt aufgrund den aktuellen corona-bedingten Maßnahmen Raum, in dem sie ungestört Jugendliche sein können. Viele von ihnen weichen deshalb ins Freie und auf öffentliche Plätze aus. Doch wo der feierwütige Nachwuchs auf genervte Anrainerinnen und Anrainer trifft, ist der Ärger längst vorprogrammiert.
Der Gratkorner Park, wo tagsüber Kinder spielen, wird zu später Stunde zunehmend zur Problemzone. Das sagt zumindest ein Leser, der davon berichtet, dass die Situation mit der Jugend vor Ort zur Zeit "eskaliert". Spaziergängerinnen und -gänger und Radfahrerinnen und -fahrer, so der Anrainer, fühlen sich längst nicht mehr wohl. Von betrunkenen und pöbelnden Jugendlichen ist die Rede. Auch der Vorwurf des Drogenkonsums wird laut.
Mehr Polizei gewünscht
"Zusätzlich ist die Lärmentwicklung bis spät in die Nacht den Anrainern rund um den Park einfach nicht zumutbar. Der Park wird von den Jugendlichen vermüllt und erschwert und belastet die an sich schon schwere Arbeit der Gemeindebediensteten", sagt er. Zwar respektiere der Leser das Bedürfnis nach Freizeit, trotzdem wünscht er sich Respekt den Anrainern gegenüber und vor allem mehr Präsenz von der Exekutive. "Es gibt Grenzen, die im Sinne des Zusammenlebens auch mit der älteren Generation nicht überschritten werden dürfen."
Gegenseitiger Respekt
Frühe Sperrstunden oder ohnehin geschlossene Lokale zum Feiern erschweren gerade das Jugend-Sein. Die Möglichkeiten sind begrenzt. Davon weiß Florian Arlt, Geschäftsführer des Steirischen Dachverbandes der Offenen Jugendarbeit, zu berichten: "Jugendliche in ihren Entwicklungsaufgaben brauchen Räume, die sie sich aneignen können und in denen sie sich ausleben können." Beim Feiern, so der Experte, geht es vor allem um die Geselligkeit. So sieht es auch Christoph Pöchhacker, Leiter des Jugendcafés Arena in Gratkorn. "Man darf nicht vergessen, dass auch Jugendliche Bürger des öffentlichen Raums sind. Die letzten Monate haben die Jugend hart getroffen, weil ihnen Ressourcen genommen wurden. Zusätzlich suchen sie einen Ort, wo kein Erwachsener dabei ist. Das ist halt eben der öffentliche Raum", sagt er.
Nichtdestotrotz respektiert er den Ärger der Anrainerinnen und Anrainer. "Dort, wo unterschiedliche Interessen unterschiedlicher Generationen aufeinandertreffen, gibts häufig Probleme. Die ältere Generation darf nicht vergessen, dass auch sie mal jung war. Die Jugend muss aber auch respektieren, dass sich die Anrainer dort durch gewisse Verhaltensmuster belästigt fühlen", so Pöchhacker. Ab einem gewissen Punkt müsse sich jedoch die Polizei verantwortlich fühlen. Gegenseitiger Respekt sei das Stichwort. Er bietet sich als Vermittler an und würde sich über einen Dialog freuen.
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