"Automat muss weg!"

1.100 Schüler lernen im Containerdorf. Einen Katzensprung entfernt steht seit Neuem ein Zigarettenautomat. Foto: WOCHE
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  • hochgeladen von Christoph Reicht

Gesundheitsprävention ist in aller Munde, insbesondere in Bezug auf die Jugend. Workshops, Trainings und Beratungen stehen im Bundesschulzentrum Feldbach, das derzeit im Containerdorf untergebracht ist, mehrmals jährlich am Programm. Das Thema "Rauchen" ist dabei im Fokus.

Reaktion aus der Schule

Dass auf der anderen Straßenseite, also direkt vor der Haustür, ein Zigarettenautomat aufgestellt wurde, erregt die Gemüter. Die Reaktionen aus den Schuldirektionen waren auf Anfrage der WOCHE einhellig. "Man bemüht sich, dass die Gesundheit bei den Schülern einen höheren Stellenwert bekommt, und dann wird ihnen das Rauchen quasi auf dem Silbertablett serviert", empört sich Sabine Buchgraber, Direktorin des Borg. Von einem "unglaublichen Signal", gegen das man aber rechtlich nichts machen könne, spricht HAK-Chefin Edith Kohlmeier. Man habe bereits mit dem Verantwortlichen der Trafik Frank Kontakt aufgenommen. Bislang ohne zufriedenstellendes Ergebnis. Für Kohlmeier steht aber fest: "Der Automat muss weg."
Im Radius von einem Kilometer befinden sich mehrere Verkaufsstellen, die nächste 400 Meter entfernt. Dass ein weiterer Automat unmittelbar vor einer Schule mit 1.100 Jugendlichen notwendig war, stößt auf Unverständnis. Wilhelm Mitsche (HLW) spricht von einer "völlig unangebrachten, zusätzlichen Verlockung für Jugendliche" und richtet mit der Forderung eines "sensibleren Umgangs mit dem Thema" einen moralischen Appell an die Tabakindustrie.

Umsatzrückgänge als Motiv

Genehmigt wurde der Zigarettenspender von der Monopolverwaltungs GmbH auf Antrag der Trafik Frank. Diese habe, so Steiermark-Leiter Andreas Marketz, durch die Abwanderung der Schule in die Europastraße einen wichtigen Kundenkreis am Hauptplatz verloren. Es gehe darum, die Existenzgrundlage des Trafikanten zu sichern.

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