St. Oswald
Bei Nachhaltigkeitsmesse gestalten Schüler die Zukunft
Die Schülerinnen und Schüler der Volksschule St. Oswald bei Plankenwarth haben ihre Visionen einer nachhaltigen Zukunft bei der „17-Nachhaltigkeitsziel-Messe“ den Erwachsenen präsentiert. Dabei zeigte sich, dass der Nachwuchs genau weiß, was eine gerechte Welt ausmachen kann.
ST. OSWALD BEI PLANKENWARTH. „, Sag mir, 'n guten Grund oder irgendwas, das dich hält, alles spricht für dich, mein Kind, du bist jung, dir gehört die Welt. Mach alles neu“ – mit den Worten aus Lemos Hit „Tu es“ stimmten die 89 Schülerinnen und Schüler der Volksschule die Erwachsenen ein, worum es eigentlich geht: Im Rahmen des Lernformats „FREI-DAY“ organisierten sie selbstständig die „17-Nachhaltigkeitsziele-Messe“, bei der sie in Projektgruppen ihre Ideen und Wünsche im Sinne einer nachhaltigen Welt präsentierten. Das Projekt wurde im Rahmen von beteiligungs.st umgesetzt.
In die Praxis umgesetzt
Die Vereinten Nationen haben sich 2015 darauf verständigt, allen Menschen bis 2030 ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Dazu wurden 17 Ziele vereinbart. Und über genau diese haben sich wiederum die Kinder Gedanken gemacht. An eigenen Messeständen beziehungsweise Stationen, die im Turnsaal aufgebaut wurden, kamen die Erwachsenen ins Gespräch mit den Kleinen, die den Großen aufzeigten, was ihnen wichtig ist. Dazu gab es ein vorbereitetes Rätsel, damit die Gäste aktiv an der Veranstaltung teilnehmen können.
Dabei haben die Kids mitunter die Nachhaltigkeitsziele regional gestaltet: Man fordert weniger Verkehr in der Gemeinde, weniger Plastik in den Gewässern, nachhaltigen Strom und mehr in der Region, einen artgerechten Umgang mit Tieren und vieles mehr. Anna-Maria zum Beispiel stellte auf der Messe die Idee ihrer Projektgruppe vor, in St. Oswald eine TIM-Station zu installieren. „E-Autos sind besser für die Umwelt, aber auch teuer. Wenn wir in St. Oswald eine TIM-Station mit einem Elektroauto hätten, könnten alle Leute das günstig ausborgen“, so die junge Expertin. Nebenan setzte sich Daniel mit seinen Mitschülerinnen und Mitschülern dafür ein, dass es in St. Oswald ein Windrad für mehr sauberen Strom geben soll: „Damit können wir immer mehr auf Kohlekraft oder Atomkraftwerke verzichten. So wird weniger CO₂ freigesetzt und der Planet nicht weiter zerstört.“
Unterstützer werden gebraucht
Im Gespräch gelang es allen Projektgruppen, Unterstützerinnen und Unterstützer für ihre Ideen zu finden. Sie verteilten selbst gestaltete Visitenkarten und notierten sich die Kontaktdaten ihrer zukünftigen Projektpartnerinnen und -partner. So wurde ermittelt, ob Bedarf auch bei den Erwachsenen besteht.
"Mit der Messe erlangen die Kinder ein Vertrauen, dass sie es schaffen, ihre eigenen Projekte umzusetzen. Für uns Lehrerinnen und Lehrer war es total überraschend, wie viel und gerne die Kinder Extraarbeit hier rein gesteckt haben. Sie haben einen enormen Willen zur Umsetzung ihrer eigenen Projekte und sind Feuer und Flamme dafür, dass ihre Lebenswelt ein Stück besser wird. Diese Begeisterung schwappt über, das konnte man auch unter den Gästen heute deutlich spüren."
Sabine Ifkovich, Direktorin
Inklusionslehrerin Stefanie Lamprecht ergänzte: „Heute habe ich mich wirklich nur als Begleiterin der Kinder gefühlt, denn sie waren absolut selbstorganisiert und haben souverän ihr eigenes Ding durchgezogen. Das war für alle eine wertvolle Erfahrung, weil sich die Kinder als selbstwirksam erleben und begreifen, dass es wichtig ist, was sie tun.“
Für die Gemeinde
Freilich geht die Messe auch nicht an der Kommunalpolitik vorbei. Bürgermeister Jürgen Konrad, der anwesend war und sich als Unterstützer der Ideen zeigte, sieht darin einen Mehrwert für die Gemeinde aus dem „Blickwinkel der Kinder. Mit ihrer Sicht auf die Dinge, die sie uns hier präsentieren, brechen sie unser Kastendenken auf und regen zur Kreativität an. Ich werde die Projektideen der Kinder unterstützen, wo ich kann“.
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