Dem Hl Nikolaus ist die Kirche in Wundschuh geweiht

Am 6. Dezember wird vielerorts der Tag des Hl Nikolaus gefeiert. Ganz besonders wird dem Heiligen, der zeitlebens viel Gutes tat, in Wundschuh gedacht. Dem Hl Bischof von Myra ist die Kirche geweiht und Nikolaus damit der Pfarrpatron der 1.550 Einwohner zählenden Gemeinde.

Weil der Namenstag des Wundschuher Schutzpatrons genau auf einen Sonntag fällt, wird Diakon Wolfgang Garber beim Familiengottesdienst um 10:00 Uhr eine Predigt als Hl Nikolaus halten. In das Gewand des Heiligen schlüpft Garber schon einen Tag zuvor, wenn er von den Jüngsten bis zu den Senioren die Botschaft des Hl Nikolaus bringt.

„Mir ist wichtig, dass der Nikolo als christlicher Nikolaus dargestellt wird. Brauchtum ist auch wichtig, aber Nikolaus von Myra ist keine Märchenfigur, er ist ein Mensch, der tatsächlich gelebt hat. Seine Botschaft vom Teilen und Gutes tun ist auch in heutiger Zeit ganz besonders wichtig“, sagt der Religionspädagoge aus Werndorf. Garber tritt als Nikolo nicht mit mahnendem Finger auf. „Der Nikolo ist kein Erziehungsmittel für kleine Kinder“. Die langen Listen mit Fehlverhalten der Kinder, die ihm Eltern zustecken, wandelt er in eine positive Botschaft um.

Als langjähriger Nikolo hat Wolfgang Garber in viele strahlende Kinderaugen geblickt und Senioren mit Mandarinen und Äpfeln Freude gebracht. An eine Sekunde, wo ihm fast der Atem wegblieb, erinnert er sich schmunzelnd. „Ich kam zu den Kindern der Volksschule. Alle Klassen waren versammelt, da fragte ich, ob die Kinder wüssten, wer ich bin“. Als die vierte Klasse geschlossen sang „der Wolfgang ist’s“, strich er diese Frage bei seinen künftigen Nikolausgängen. „Wenn ich in die Kinderkrippe zu den Null- bis Dreijährigen komme, dann gehe ich tatsächlich als Wolfgang hin und ziehe mich vor den Kindern als Nikolaus an. Das ist auch eine gute Gelegenheit, ihnen Bischofstab und Mitra (Bischofmütze) zu erklären.

Eine Sendungsfeier für Nikoläuse findet am 5. Dezember um 16:00 Uhr in der Pfarre Premstätten statt. Pfarrer Norbert Glaser segnet die Männer und Frauen, die sich auf den Weg machen, um die Botschaft des Hl Nikolaus zu den Familien zu bringen. Besucher sind dazu herzlich willkommen. Edith Ertl

Nikolaus von Myra

Nikolaus von Myra wirkte im 4. Jahrhundert als Bischof in einem Städtchen an der Südküste der heutigen Türkei am Mittelmeer. Der Legende nach kam er in Seenot geratenen Schiffsleuten zu Hilfe, finanzierte die Mitgift bedürftiger Mädchen und teilte mit den Armen. Mit seinen Insignien, den Zeichen seiner Bischofswürde, wird er noch heute als Nikolaus dargestellt, der die Kinder beschenkt. Er trägt als Kopfbedeckung die Mitra, in der Hand den Bischofsstab und als christliches Zeichen ein Brustkreuz.