Polizei in Graz-Umgebung
Demenzfreundliche Dienststellen ausgezeichnet

Auszeichnung auch für das Bezirkspolizeikommando Graz-Umgebung selbst | Foto: LPD Stmk/Hellinger
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Gestern Dienstag (8. November 2022) wurden Dekrete und Tafeln an die Vertreterinnen und Vertreter von 13 Dienststellen verliehen. Diese erhielten die Auszeichnung "Demenzfreundliche Dienstelle".

GRAZ-UMGEBUNG. In Österreich leben aktuellen Schätzungen zufolge rund 130.000 Personen mit einer demenziellen Beeinträchtigung. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung wird sich diese Zahl bis zum Jahr 2050 voraussichtlich verdoppeln. Polizistinnen und Polizisten sind bei diesem Thema stark gefordert, da sie für Menschen mit Demenz und deren Angehörigen oft der erste Ansprechpartner sind. Das Wissen und die Kommunikationskompetenz der Polizei entscheiden oft über den Ausgang einer Situation und die Zukunft eines Menschen mit Demenz.

Auszeichnung für die Polizeiinspektion Feldkirchen bei Graz hier mit Edgar Raffler | Foto: LPD Stmk/Hellinger
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Kommunikationskompetenz ist wichtig

Amtshandlungen mit an Demenz erkrankten Personen sind oft mit Unsicherheiten verbunden. Beispielsweise wird die Polizei gerufen, wenn Menschen durch irritierendes Verhalten in der Öffentlichkeit auffallen. Ebenso sorgen angezeigte Diebstähle oder Abgängigkeiten für regelmäßige Herausforderungen im polizeilichen Alltag. Die Kenntnis und die Handlungskompetenz der Polizei in Bezug auf die speziellen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz führen zur Verbesserung der Situation. Aus diesem Grunde startete das Bundesministerium für Inneres (BMI) im Jahr 2016 das Projekt "Einsatz Demenz", um die Handlungssicherheit von Polizistinnen und Polizisten zu stärken.

Auszeichnung für die Polizeiinspektion Hausmannstätten | Foto: LPD Stmk/Hellinger
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Universität Krems als Partner

Das Projekt erfolgt in Kooperation mit der Donau-Universität Krems und der MAS Alzheimerhilfe. Eingebunden sind ebenso der Fonds Gesundes Österreich sowie der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVAEB). Für alle Bedienstete BMI gibt es auf freiwilliger Basis die Möglichkeit, sich über ein elektronisches Schulungsangebot online das notwendige Wissen anzueignen. Das Thema Demenz hat aber auch bereits Eingang in die polizeiliche Grundausbildung angehender Polizistinnen und Polizisten gefunden. Die Lerninhalte der Online-Lernplattform wurden von der Donau Uni Krems in Zusammenarbeit mit der Sicherheitsakademie erarbeitet und umfassen medizinische Grundlagen, Kommunikation und praktische Beispiele im Umgang mit demenzkranken Menschen. Die Zertifizierung einer Dienststelle durch das BMI erfolgt, wenn 70 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die abschließende Prüfung absolviert haben.

Auszeichnung für Postenkommandant Sigi Hinterleitner und seine Polizeiinspektion Raaba-Grambach | Foto: LPD Stmk/Hellinger
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Vernetzung

Um eine stärkere Vernetzung der Polizeidienststellen mit sozialen Einrichtungen zu erreichen, wurde zusätzlich das Prädikat „Demenzfreundliche Dienststelle“ ins Leben gerufen. Diese Auszeichnung bescheinigt einzelnen Polizeidienststellen Kompetenz im Umgang mit Demenz. Die Tafeln werden an den Gebäuden der Polizeidienststellen angebracht und sollen dieses Thema für die Bevölkerung sichtbar machen. "Die Polizei muss als Teil der Zivilgesellschaft aktiv auf neue Gegebenheiten und neue Herausforderungen eingehen. Dazu gehört auch das Thema Demenz. Daher bin ich stolz, dass unsere Polizistinnen und Polizisten Verantwortung zeigen und sich freiwillig auch in dieser Thematik weiterbilden. Ziel ist es, ein demenzfreundliches Umfeld in der Gesellschaft zu schaffen", sagte Landespolizeidirektor Gerald Ortner dazu. Claudia Knopper, Obfrau von "Salz" (Steirische Alzheimerhilfe) freut sich über die Zusammenarbeit mit der steirischen Polizei: "Wir sind froh, dass die Zusammenarbeit zwischen den Polizeidienststellen und dem Projekt so gut funktioniert und sind dankbar, dass die Polizei uns bei der Aufgabe unterstützt, das Leben für Menschen mit Demenz und deren Angehörige zu erleichtern."

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