Bilanz zum Gastro-Rauchverbot
Der Aschenbecher ist weg vom Tisch

In der Bar "Leo" in Kalsdorf sieht man das Rauchverbot entspannt, aber das ist nicht überall so. | Foto: LEO
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Das Rauchverbot in der Gastronomie jährt sich. Wirte aus Graz Umgebung über die Folgen.

Schluss mit dem Nebelschwaden in der Gaststube: Seit 01. November 2019 gilt in Österreich ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie. Wer trotzdem nicht ohne "Tschick" auskommt, muss vor die Tür gehen und sich dort eine anzünden. Der Widerstand war vorprogrammiert. Doch wie sieht es zwei Jahre später aus? Die Woche hat bei Wirten im Süden von Graz nachgefragt.

Was halten Sie vom Rauchverbot in der Gastronomie?

Rauchverbot ist normal

Sehr entspannt sieht man das in der Bar "Leo" in Kalsdorf: "Das Rauchverbot hat sich inzwischen sehr eingebrannt. Es ist einfach normal, dass man drinnen nicht mehr rauchen darf", heißt es hier. Geändert habe sich dadurch im Gastbetrieb nicht sonderlich viel. "Aber wir hatten auch früher nie die typische 'verrauchte Gaststube', da wir ein gutes Lüftungssystem haben."

Die gespaltene Gesellschaft

Weniger entspannt sieht man das Rauchverbot etwa in Vasoldsberg. Hier führt Wirtin Martina Reinbacher das gleichnamig Traditionslokal und ist überzeugt, dass das Rauchverbot sich negativ auf ihre Gäste auswirkt: “Die Gesellschaft ist seit der Einführung des Rauchverbotes zerrissen. Die Nichtraucher halten sich im Lokal auf, die Raucher stehen draußen unter dem Strahler." Das bestätigt auch Norbert Reinbacher: “Vor dem Rauchverbot hat sich halt alles im Wirtshaus rund um die Schank abgespielt. Damit ist es heute leider vorbei.“ Das Rauchverbot bringt also das Wirthausleben zum Erliegen? Ähnliches hat auch Sepp Schwarzbauer, Dorfstub’n-Gastronom in Thondorf beobachtet, der die negativen Auswirkungen des Verbotes so beschreibt: "Selbst bei großen Feiern bleibt so die Geselligkeit völlig auf der Strecke, es kommt keine Stimmung auf.“

Wen kümmert's?

Aber andererseits, räumen die Wirte ein, habe man aufgrund der Pandemie größere Probleme als das Rauchverbot gehabt. So etwa Kirchenwirt Ewald Lampl aus Fernitz-Mellach: “Das Thema Corona hat das Rauchverbot komplett abgelöst. Zwischendurch hat man ja gar nicht mehr an der Theke stehen dürfen. Insgesamt glaube ich, dass in den letzten zwei Jahren viel weniger geraucht wurde.“

Hat sich eingespielt

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in dem Resümee, das Klaus Friedl, Obmann der steirischen Gastronomie, nach zwei Jahren zieht: "Der Start war sehr holprig, aber im Grunde genommen hat sich das eingespielt." Sicher, einige Betriebe hätten Einbußen hinnehmen müssen, doch angesichts der Verluste durch monatelange Lockdowns sei das Thema eher "ins Hintertreffen geraten." Aber halten sich auch wirklich alle daran oder wird dann im Stüberl doch wieder geraucht? "Ich glaube schon", so Friedl. "Auch die Kunden haben akzeptiert, dass sie rausgehen müssen, wenn sie eine rauchen wollen." Damit sei das sozusagen weg vom Tisch.

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