Weinitzen
Der historischer Wetterturm erstrahlt im neuen Glanz
In Weinitzen erstrahlt ein historischen Juwel im neuen Glanz: Der Wetterturm wurde renoviert. Fassade, Dachstuhl samt Dacheindeckung sind nach Abschluss des Projekts fertiggestellt.
WEINITZEN. Auf einer flachen Kuppe südlich von Niederschöckl steht der 15 Meter hohe, im Jahr 1824 errichtete Wetterturm. Seine frühere Funktion bestand darin, durch das Läuten von geweihten Glocken Hagelunwetter, wie sie am steirischen Alpenrand häufig auftreten, abzuwehren. Nun ist die Restaurierung dieses historisch wertvollen Gebäudes in die Wege geleitet worden.
Vom Aberglauben und Segen
Durch den Lärm beziehungsweise dem Läuten von geweihten Glocken sollten etwa Blitzeinschläge oder Hagel verhindert werden – konkret glaubte man, dass die Reichweite des Schalls eben jenes Gebiet schützen könnte. Früher wusste man sich diverse Wetterkapriolen nicht anders zu erklären, als dass jemand oder etwas hinter dem Unheil stecken musste. So war es ein in der Region weitverbreiteter Aberglaube, dass sich am Gipfel des Schöckl immer wieder Hexen und Zauberer treffen, die wiederum das Wetter "von hoch oben" beeinflussen – mit den Wettertürmen soll sozusagen ein permanent, standhafter Gegenzauber errichtet werden.
So wie sich ein Gewitter näherte, war es die Aufgabe eines Kirchendieners, die Glocken zu läuten. Kam es "dennoch" zu Schäden, musste sich der Pfarrer dafür verantwortlich machen und im Nachhinein einen bestimmten Segen in alle Himmelsrichtungen aussprechen. Und spätestens der sollte fruchten, denn sonst drohte der Kirche ein Verlust an Einkünften.
- Das Wetterläuten und auch das Wetterschießen als Warnsignale sind heute noch in vielen Gebieten eine beliebte Tradition.
"Dreifaltigkeit" der Wettertürme
Bemerkenswert ist die Lage des Wetterturmes in Weinitzen zu zwei anderen: Im Norden liegt außerhalb des Gemeindegebietes der ebenfalls gemauerte Wetterturm von Rinnegg, im Süden – knapp jenseits der Gemeindegrenze – der hölzerne von Schaftalberg. In annähernd gleichen Abständen voneinander stehend bilden die drei eine fast gerade Linie.
Der Grund, auf dem der Turm steht, war einst in Händen von Josef Regula, der das Großbauerngut von einem Ritter von Mohrenschildt kaufte. Erst ab Mitte der 1970er-Jahre wurden rundherum Schritt für Schritt Siedlungen errichtet – der Turm war und ist demnach von allen Richtungen aus gut zu sehen und fügte sich gänzlich unbewusst in die Landschaft wie ein Wahrzeichen ein.
Bei Geburten und Sterbefällen
Im Querbalken des Kreuzes auf dem Dach ist die Jahreszahl 1824 eingraviert. Daher lässt es sich mit Sicherheit feststellen, wann der Wetterturm in Weinitzen errichtet wurde. Wie anderen Glocken musste auch die ursprüngliche Wetterglocke für die Waffenproduktion im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen werden – erst um 1920 gab es einen Ersatz, eine eiserne Glocke.
Bereits 1981 wurde der Wetterturm renoviert. Die Glocken waren noch oft zu hören, etwa zu Gebetszeiten oder bei Sterbefällen, schließlich auch für besonders freudige Ereignissen wie Geburten und Hochzeiten.
Kontakt und Infos:
Ing. Andreas Salloker
Planung und Bauaufsicht
office@salloker.at
03132/61021
Fa. GK-Business
Blitzschutz
backoffice@gkbusiness.at
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