Graz-Umgebung

Der Umweltgedanke fährt mit

Graz-Umgebung ist Spitzenreiter bei Elektro-Autos in der Steiermark. Die Krise wird einiges ändern.

Es ist ein Zeichen der Zeit. Die Corona-Krise hat die Auto-Branche mit voller Wucht getroffen. Die Auto-Verkäufe brechen förmlich ein. Im März sind in Österreich um 66,7 Prozent weniger Autos verkauft worden als im Vergleichszeitraum im Vorjahr. Das trifft natürlich auch die vor der Krise steigende Kaufkraft für Elektro-Autos.

E-Kaiser Graz-Umgebung

Eine aktuelle Analyse des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigt aber, dass der Bezirk Graz-Umgebung beim Anteil an Elektro-Auto-Neuzulassungen in der Steiermark an der Spitze liegt. Mit einem Anteil von 7,1 Prozent an den Neuwagen (Jänner bis April) ist der Bezirk Steiermarks Elektro-Auto-Spitzenreiter. Landesweit stieg der Anteil neu zugelassener E-Pkw auf 3,9 Prozent. Mehr als 4.700 Pkw mit steirischem Kennzeichen fahren ausschließlich mit Strom. Beim Anteil der E-Pkw-Neuzulassungen gibt es in der Steiermark große Unterschiede zwischen den Bezirken. Am niedrigsten ist der Anteil im Bezirk Murau mit nur 0,7 Prozent. Dort sind es auch die großen Wegstrecken, für die ein E-Auto derzeit noch nicht rentabel ist. In Graz-Umgebung mit der Nähe zur Stadt zeigt sich ein gänzlich anderes Bild. Die kurzen Verkehrswege eignen sich optimal für Elektro-Fahrzeuge.

Gemeinden fahren elektrisch

Neben Privaten setzen auch viele Firmen aus dem Bezirk auf die ökologische Fahrweise. Aber auch Gemeinden bieten E-Autos für die Bevölkerung an. So kann man diese Fahrzeuge etwa in Feldkirchen bei Graz oder Dobl-Zwaring mieten. "E-Pkw sind für Österreich besonders gut geeignet. Statt von Ölimporten abhängig zu sein, kann Österreich den Strom aus heimischer Wasserkraft, Wind- oder Sonnenenergie selber herstellen", betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger. Ob der ökologische Trend der ersten vier Monate auch jetzt nach der Krise anhalten wird, bleibt abzuwarten. Eines scheint auf jeden Fall klar zu sein: Der Individualverkehr nimmt wieder zu.