Deshalb zieht's die Leut' nach Graz-Umgebung
Die Wohnlandschaft hat sich verändert. Urbanisierung, Raumordnung, Landflucht und enorme Grundkosten sind die dominierenden Schlagworte. Auf Graz-Umgebung trifft das allerdings nicht zu, denn der Bezirk ist beliebter denn je. Wir haben bei Gerald Gollenz, Obmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Steiermark, nachgefragt, warum auch steigende Grundstückspreise im Moment niemanden davon abhalten, in Graz-Umgebung sesshaft zu werden.
Standort wird beliebter
Wer den durchschnittlichen Quadratmeterpreis für Grundstücke der GU-Gemeinden im Norden miteinander vergleicht, wird eine enorme Preisdifferenz erkennen (siehe Info unten): So lässt es sich mit 34 bis 47 Euro pro m² am günstigsten in Stiwoll bauen, am teuersten in Stattegg. Denn hier müssen Häuslbauer zwischen 169 und 233 Euro pro m² auf den Tisch legen. Zwischen den beiden Gemeinden ergibt sich so eine Spanne von rund 700 Prozent. Und die Preise steigen wohl auch noch in Zukunft an – zum Vergleich: 2017 waren es in Stattegg noch zwischen 157 und 224 Euro pro m²; in Gratkorn 80 bis 120 Euro pro m², aktuell sind es hier 100 bis 140 Euro pro m².
"Der Quadratmeterpreis sagt hier nichts über die Beliebtheit des Standortes aus", so Gollenz. Denn: "Wenn von Abwanderung der Landbevölkerung die Rede ist, ist der Grazer Speckgürtel nicht gemeint. Im Gegenteil, alle wollen nach Graz-Umgebung. Der Bezirk wird für Firmen und Familien immer attraktiver."
Mehr Wohnraum gefordert
Der Spartenobmann vergleicht dabei GU und Graz mit Mödling oder Baden und Wien. "Die Nähe zur Stadt ist gegeben. Dennoch wohnt es sich anders." Trotzdem warnt er davor, nachlässig werden zu können. Es brauche ein Gleichgewicht. "Wenn Schulen im Umland zusperren, während in Graz der Schulbau nicht nachkommt, dann stimmt etwas nicht. Wir brauchen hier eine Wohnraumoffensive und Baulandmobilisierung", sagt Gollenz.
Grundstückspreis der GU-Nord-Gemeinden
- Stiwoll: € 34–47
- Frohnleiten: € 35–123
- Semriach: € 44–61
- Deutschfeistritz: € 56–77
- Peggau: € 57–79
- St. Bartholomä: € 53–82
- Übelbach: € 65–80
- St. Oswald b. Pl.: € 59–82
- St. Radegund: € 67–92
- Hitzendorf: € 68–93
- Kumberg: € 71–98
- Gratkorn: € 100–140
- Gratwein-Straßengel: € 100–150
- Weinitzen: € 115–158
- Thal: € 120–160
- Stattegg: € 169–224
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