Ehrenamtliche aus GU vernetzen sich
Mit dem ersten "Netzwerktreffen 'Asyl'" luden Experten zur offenen Diskussionsrunde.
GRATWEIN-STRASSENGEL. Die Versorgung von Asylwerbern, Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten ist Sache des Staates. Mit einem Betreuungsschlüssel von 1:180 wäre ohne das Engagement der ehrenamtlichen Mitarbeiter und Freiwilligen im Zuge der momentanen Flüchtlingswelle einiges nicht machbar.
Expertenrunde
Für Ehrenamtliche und Interessierte ergab sich beim ersten "Netzwerktreffen 'Asyl' Graz-Umgebung" in der Mehrzweckhalle Gratwein im Rahmen einer Podiumsdiskussion die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit Experten aus diversen Bereichen rund um Asyl und Integration. Auch Landesrätin Doris Kampus und die Staatssekretärin für Diversität, Öffentlichen Dienst und Digitalisierung, Muna Duzdar, folgten der Einladung der Integrationsbeauftragten Astrid Schatz aus Gratwein-Straßengel und Günter Lesny aus St. Radegund.
Ziel der Veranstaltung war mitunter auch, besorgte Stimmen aufzuklären. "Jene Gemeinden, die die wenigsten Berührungspunkte mit dem Thema Asyl haben, schreien am lautesten. Das ist ein Thema, das offen angesprochen werden muss", sagt Kampus. "Das Schlimmste wäre, nicht zu helfen. Wie Österreich mit der Flüchtlingssituation umgeht, daran werden wir von nachfolgenden Generationen gemessen werden." Staatssekräterin Duzdar warnte in ihrer Ansprache vor einer gesellschaftlichen Spaltung durch die Flüchtlingsdebatte und appellierte an die Moral. In etlichen Gemeinden GUs funktioniere die Zusammenarbeit jedoch hervorragend: "Die kulturelle Vielfalt ist ohne Frage eine Herausforderung für Österreich. Ohne Gemeinden, die zusammengreifen, und ohne das zivilgesellschaftliche Engagement wäre das nicht möglich."
Diskussionspunkte
560 Quartiere gibt es laut Kerstin Harm-Schwarz, Leiterin des Referats für Integration und Flüchtlingsangelegenheiten, in der Steiermark. Die Anträge auf Asyl stiegen innerhalb eines Jahres rasant an – obgleich es noch immer Gemeinden in der Steiermark gibt, auch in GU, die die Quote nicht erfüllt haben. Diskussionspunkte waren daher Integration durch Sprache, der frühestmögliche Einstieg in die Berufswelt, Möglichkeiten zur Selbstständigkeit sowie auch Formalitäten, die Kinder betreffen.
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