Eine Liebe, die nie am Nervenkostüm eines Mannes aus Straden sägt

Franz Berghold inmitten seiner Sammlung, die einen förmlich umhaut. Unter den unzähligen historischen Stücken befinden sich 400 Motorsägen.
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  • Franz Berghold inmitten seiner Sammlung, die einen förmlich umhaut. Unter den unzähligen historischen Stücken befinden sich 400 Motorsägen.
  • hochgeladen von Markus Kopcsandi

Würde man sagen, dass Franz Berghold bloß Sägen sammelt, wäre das eine glatte Untertreibung.

Manche Menschen sammeln für ihr Leben gern, Franz Berghold lebt inmitten einer Sammlung. Unter anderem 38 Traktoren, 57 Standmotoren, 22 Motorräder, 27 Mopeds, ein Unimog, diverse Zapfsäulen, ein edler Ford Consul Capri und nicht zu vergessen, 400 Motorsägen zählen zum Inventar des 60-jährigen Stradeners. Vor allem letztgenannte Gerätschaft hat es dem gelernten Kfz-Mechaniker und Schmied angetan.
„Ich war beruflich in einem Motorsägenhandel tätig, begann in den Achtzigern dann auch zuhause zu schrauben“, erzählt Berghold von den Anfängen seiner Leidenschaft. Seinem quasi Erstling, einer Stihl-Contra, folgten bald zahlreiche Pressluft-, Bügel- und Zweimann-Sägen aus aller Herren Länder. Darunter russische Ural- und amerikanische Mercury-Modelle.

Exklusives Schneidwerk

„Mein ältestes Stück ist eine Bügelsäge aus dem Jahr 1928. Zu den exklusivsten Exemplaren zählt weiters eine Pressluftsäge aus dem Krieg, mit der man auch unter Wasser arbeiten konnte“, präsentiert der Fachmann Gustostücke aus seinem Fundus, der mit der zweizylindrigen Solo Twin eine besonders heiße Aktie in gängigen Sammelbörsen inkludiert.
In diesen bzw. auf Flohmärkten tummelt sich auch Franz Berghold – Mundpropaganda tut ihr Übriges, um ständig „neues“ Material an Land zu ziehen. „Ich helfe Bekannten gerne bei technischen Problemen mit ihren Neugeräten aus, im Gegenzug bekomme ich oft alte Geräte geschenkt“, freut sich der fingerfertige Pensionist über geschichtsträchtige Gaben.

Wankelmotoriger Traum

Zum ganz großen Glück fehlt lediglich ein Bestandteil: ein Rasenmäher bzw. eine Motorsäge mit Wankelmotor. Platz dafür wäre augenblicklich ohnehin keiner, jeder Zentimeter im, vor, um und hinter dem Haus ist mit technischem Augenschmaus belegt.
„Letztes Jahr kamen 30 Quadratmeter Fläche dazu, weil es einfach zu eng wurde“, merkt Brigitte Berghold an, die in ihrer Küche noch keine „Nervensägen“ zulässt. Sie backt lieber Mehlspeisen, während der Gatte bis zu vier Stunden täglich in der Werkstatt verschwindet. Romantische Momente kamen bzw. kommen aber dennoch nicht zu kurz. „Früher sind wir mit dem Traktor ausgefahren – nach Mühldorf, Gnas oder Hochstraden“, lässt das Paar gemütliche Touren auf dem Porsche Super 40 oder Steyr 185 N Revue passieren.
Für Déjà-vu-Erlebnisse sorgen Zusammenkünfte beim ersten Automobil- und Motorradveteranenclub Röcksee. Leisere, „natürliche“ Töne werden auch gerne mal bei der Gartenarbeit angeschlagen.

Kein Holz zum Fällen

Fragt man den bestausgerüsteten „Motorsägenmann“ jedoch logischerweise nach der Waldarbeit, wartet er mit einer amüsanten Überraschung auf: „Ich würde zwar gerne im Wald arbeiten, habe aber keinen.“

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