Fachärztezentrum Hörgas: "Medizinisches Vorbild"
Rund 1.500 Patienten wurden versorgt: Das Facharztzentrum Hörgas wird sehr gut angenommen.
"Ja, es macht gar nicht den Eindruck eines Krankenhauses für ein so ernstes Leiden, es erinnert eher ans Schlaraffenschloss im Märchenlande", schrieb Peter Rosegger 1907 über Hörgas, als sich der Heimatdichter dort auf Kur begab. Nur ein Jahr zuvor wurde hier die erste steirische Lungenheilstätte eröffnet. Begründet wurde sie von Theodor Pfeiffer. An der regionalen medizinischen Versorgung hat sich bis heute nichts geändert. Am 1. Juli eröffnete die KAGes (Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft) den Standort als ein vom LKH Graz II geführtes Facharztzentrum. Entgegen der anfänglichen skeptischen Zukunftsprognosen präsentierten Gesundheitslandesrat Christopher Drexler sowie KAGes-Vorstandsvorsitzender Karlheinz Tscheliessnigg und Bernhard Haas, Betriebsdirektion, das umfangreiche Gesundheitsangebot und die bisherige Tagesfrequenz.
Samstags geöffnet
Zu Jahresbeginn wurde aus dem LKH Graz Süd-West und dem LKH Hörgas-Enzenbach der Spitalsverbund LKH Graz II. Die Sorge um die Zukunft des Standorts sowie um die Arbeitsplätze der Mitarbeiter war groß. Mit der Nachricht, in Hörgas entstehe ein Facharztzentrum atmete vor allem auch die Marktgemeinde Gratwein-Straßengel auf.
Im Rahmen einer Allgemeinen Internen Ambulanz richtet sich das medizinische Angebot, Abklärung und Untersuchungen, als direkte Anlaufstelle vor allem an ältere Menschen. Die Schwerpunkte liegen in der Kardiologie, Gastroenterologie, Hepatologie und Diabetologie. "Hörgas ist ein medizinisches Vorbild in der Entwicklung der Tageskliniken. Wir orientierten uns danach, was der Patient benötigt und dass Medizin modern und zielgerichtet angeboten wird", sagt Tscheliessnigg. Das schließt mit ein, dass Erkrankungen jederzeit auftreten und behandelt werden müssen und das Facharztzentrum deshalb auch jeden Samstag von 8 bis 12 Uhr für Patienten geöffnet hat.
1.500 Patienten versorgt
Ob Herzultraschall, Ultraschall der Bauchorgane, Therapie von infektiösen Lebererkrankungen oder diabetische Fußambulanz: Das Gesundheitsangebot, Laborleistungen und radiologische Angebote wurden bislang sehr gut angenommen. Rund 1.500 Patienten wurden im Juli und August bereits behandelt, bis zu 48 pro Tag. Im Rahmen der Umstrukturierungen konnten alle Mitarbeiter weiterbeschäftigt werden. Rund 1,5 Millionen Euro betragen die Gesamtkosten, um den Betrieb jährlich aufrechtzuerhalten. Obgleich das Facharztzetrum als regionaler Gesundheitsversorger gilt, ist man bemüht, auch Patienten aus umliegenden Gemeinden oder gar Grazer Bürger, sofern Bedarf ist, hier zu behandeln. Dazu sollen, versichert Drexler, in naher Zukunft auch die Anbindungen an den öffentlichen Verkehr verbessert werden.
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