Gratwein-Straßengel
"Gemeinsam Wege gehen", um Barrieren abzubauen

Das erste Netzwerktreffen (noch vor dem Lockdown) fand bereits statt. Unterschiedliche Akteure brachten Ideen mit ein. | Foto: KK
  • Das erste Netzwerktreffen (noch vor dem Lockdown) fand bereits statt. Unterschiedliche Akteure brachten Ideen mit ein.
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Die Marktgemeinde sucht nach Ideen für Begegnungsmöglichkeiten für Bewohnerinnen und Bewohner mit und ohne Migrationshintergrund.

GRATWEIN-STRASSENGEL. Anfang des Jahres hat sich der Gemeinderat Gratwein-Straßengel mehrheitlich dazu entschlossen, eine Resolution an die Bundesregierung zu richten, um Flüchtlinge aus griechischen Lagern aufzunehmen (siehe unten). Damit wollte die Marktgemeinde ein Zeichen des Miteinanders und der Unterstützung für Menschen in Not und auf der Flucht setzen. Nicht zuletzt aus diesem Vorhaben ist das Netzwerk "Gemeinsam Wege gehen" entstanden, das Ideen und Projekte sammelt, um Gemeindebewohner und Bewohner mit Migrationshintergrund zusammenzubringen. 

Aktive Teilhabe

"Egal, woher die Menschen kommen, wir wollen alle erreichen und das Miteinander fördern. Ziel ist die Bewusstseinsbildung. Und wir wollen Berührungsängste nehmen", sagt die Vizebürgermeisterin Johanna Tentschert zur Gründung des Netzwerkes. Einen Vorläufer gab es bereits, allerdings war es um unterschiedliche Projekte die letzten Jahre ruhig geworden, zuletzt durch die Pandemie. Die Integrationsbeauftragte der Gemeinde, Astrid Schatz, hat mit Doris Dirnberger, Obfrau des Fachausschusses für Familie, Generation, Gesundheit, Soziales und Integration, Tentschert und dem Interkulturellen Beratungs- und Therapiezentrum Zebra nun den Rahmen für Neues geschaffen.

"In Gratwein-Straßengel tut sich viel, es wird allgemein viel für unterschiedliche Generationen und Interessen getan. Die Bevölkerung wächst, und damit wird auch der Teil der Menschen mit Migrationsbiografie sichtbarer, der sich ansiedelt und bleiben kann. Ziel ist es, alle zusammenzubringen. Aber jede Gemeinde hat andere Bedürfnisse. Mit 'Gemeinsam Wege gehen' soll herausgefunden werden, wie die Teilhabe möglich ist", sagt Yvonne Kienesberger von Zebra, die mit ihrem Schwerpunkt "Zusammenleben in Quartier und Gemeinde" Gratwein-Straßengel zur Seite steht. 

Vorurteile abbauen

Mit dem Aufeinandertreffen von Kulturen und Menschen mit diversen Hintergründen sollen Vorurteile abgebaut werden. Gleichzeitig sollen die "neuen" Gemeindebewohner aktiv ins Geschehen eingebunden werden. "Es geht nicht nur um Asylwerber. Wir haben Bewohner von Schweden bis nach Bosnien in unserer Gemeinde, die schon so lange hier wohnen und eigentlich nie richtig Fuß fassen konnten, die einfach nicht sichtbar sind", sagt Dirnberger.

Das Netzwerk will also alle sozialen Gruppen fördern. "Viele der Initiativen und Aktivitäten werden erst durch das Engagement und den Einsatz ehrenamtlich tätiger Menschen ermöglicht. Daher sind wir auf der Suche nach interessierten Bürgern, die in der Gemeinde neu Zugezogenen beim Deutschlernen unterstützen und erste Orientierungshilfen geben möchten", ergänzt Tentschert.

  • Ob Vereine, Institutionen oder Private: Wer Teil des Netzwerks werden möchte, kann sich bei Astrid Schatz unter schatz@gratwein-strassengel.gv.at melden. Um auf die ehrenamtliche Tätigkeit vorzubereiten und alle Fragen zum Thema zu klären, wird es noch einen Informationsabend geben.
  • Alle Informationen von Zebra zu "Zusammenleben in Quartier und Gemeinde" gibt's hier.

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