"Gratkorner Becken": Radverkehrsprojekt ist beschlossen

Zwei Gemeinden ziehen gemeinsam an einem Strang, um den Alltagsradverkehr voranzutreiben. | Foto: Mario Savoia/Fotolia
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  • Zwei Gemeinden ziehen gemeinsam an einem Strang, um den Alltagsradverkehr voranzutreiben.
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Nachdem sich Gratwein-Straßengel und Gratkorn 2017 zusammengetan haben, um als gemeindeübergreifendes Vorbild den Alltagsradverkehr zu fördern (die WOCHE hat berichtet), präsentiert die Abteilung 16 Verkehr und Landeshochbau im Rahmen der Radverkehrsstrategie Steiermark 2025 nun ein fixes Fördermodell: das "Gratkorner Becken". Das Radverkehrskonzept ist auf zehn Jahre ausgerichtet und soll das Potenzial für den geliebten Drahtesel veranschaulichen. Mit den Ergebnissen aus Mobilitätsverhalten und -bedürfnissen der Gemeindebürger "liegt ein langfristiges, verbindliches und strukturiertes Entwicklungsprogramm für den Radverkehr im Planungsraum ‚Gratkorner Becken‘ vor", sagt Verkehrslandesrat Anton Lang. Bis 2028 werden rund 9,7 Millionen Euro in die Hand genommen, um sämtliche dafür notwendigen Maßnahmen umzusetzen. Darin enthalten sind unter anderem acht Hauptrouten und weitere allgemeine Rahmenbedingungen für das Radfahren.

Auf Gratwein-Straßengels Seite

In der Raumentwicklung beider Gemeinden spielt das Radfahren schon länger eine wichtige Rolle. "Wir wollen durch bessere Infrastruktur und Bewusstseinsbildung dafür sorgen, dass mehr Bürger das Auto stehen lassen und ihre täglichen Wege mit dem Rad zurücklegen", sagt Christoph Stangl, Gratwein-Straßengels Obmann des Straßen- und Verkehrsausschusses. In Kürze schon entsteht, so Stangl, eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Mur und die Verlängerung des Radweges entlang der Mur. Auch Konzepte für die Stallhofstraße und Vermessungen in der Gratweiner Straße/Judendorfer Straße werden durchgeführt.

Auf Gratkorner Seite

Auf der Gratkorner Seite freuen sich die Gemeinderäte Hans Preitler und Martin Holzer über die Umsetzung, denn bislang werden auf Gemeindegebiet 73 Prozent der Wege mit dem Auto zurückgelegt. "Ein weiterer Punkt ist auch, dass Graz mit dem Rad nicht weit weg ist und ein Verzicht auf ein eigenes Auto möglich ist. Mit den beiden S-Bahnhöfen bietet sich auch eine Kombination der Verkehrsmittel optimal an", sagt Preitler. Ein Alltagsfahrradkonzept würde der Region mehr Lebensqualität, bessere Luft und weniger Lärm bringen. Noch heuer steht die gesamte Streckenführung von Eggenfeld bis zum neuen Steg im Fokus, und in der Felberstraße werden sogenannte Sharrows, also Bodenmarkierungen zur Lenkung des Radverkehrs, aufgebracht.

Sicherheit schaffen

Für die Radverkehrsbeauftragte Johanna Tentschert spielt bei der Umsetzung vor allem Sicherheit eine entscheidende Rolle. Das betrifft sowohl den Straßenverlauf per se als auch die Rahmenbedingungen, worunter sich zum Beispiel Fahrradabstellplätze verstehen. "Vielen erscheint der Umstieg auf das Fahrrad noch zu unsicher. Deshalb setzen wir auf entsprechende Strukturen oder kurze, überschaubare Wege." Neben gekennzeichneten gemeinsamen Fahrstreifen für Auto- und Radfahrer ist deshalb eine eigens nur für Radfahrer gedachte Strecke denkbar. Darüber hinaus sieht Tentschert in der regelmäßigen Sensibilisierung, etwa durch Workshops und Aktionstage, eine Chance, Gemeindebürger zum Umsteigen zu bewegen und ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer zu ermöglichen.

Die geplanten Hauptrouten (siehe Foto)

  • Rot: Gratwein-Au – entlang der Mur – Raach, 6,7 km
  • Orange: Eggenfeld – Zigeunerloch – Harter Straße – Kanzelsteinbruch, 5,7 km
  • Rosa: Kirchplatz Gratkorn – Kirchweg – EKZ Kreisverkehr L302/Brucker Straße – Murbrücke NEU – Zentrum Gratwein – Stallhofstraße – Rötz – L332 – Judendorf – Hackher-Kaserne – Judendorfer Weg – Bachweg – St. Stefan, 13,1 km
  • Grün: Rein – Gratwein, 3,5 km
  • Gelb: Kleinstübinger Straße – Grünanger – S-Bahn Gratwein- Gratkorn – Sportplatz Judendorf-Straßengel – L302, 7,3 km
  • Blau: Weihermühle – Zentrum Gratwein – Siedlungsstraße – Rötzer Feld – Fichtengasse – Hauptplatz Judendorf, 3,9 km
  • Türkis: Rötzer Feld – Mursteg Mitte – NXP – Friedhofgasse – Kirchplatz – Felberstraße, 6,1 km
  • Braun: Freibad Gratkorn – Donatiweg – Salzgitter Mannesmann – Harter Straße, 2,1 km
Zwei Gemeinden ziehen gemeinsam an einem Strang, um den Alltagsradverkehr voranzutreiben. | Foto: Mario Savoia/Fotolia
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