Gratwein-Straßengel
Leitfaden für Polit-Entscheidungen beim Wohnen
Die Marktgemeinde Gratwein-Straßengel hat in der letzten Gemeinderatsitzung politische Leitlinien für das Wohnen mehrheitlich beschlossen. Diese Leitlinien sollen der Grundstock für politische Entscheidungen sein und Impulse für Projekte geben.
GRATWEIN-STRASSENGEL. Bauen und Wohnen sind in Gratwein-Straßengel immer ein heißes Thema. Der Bevölkerungsanteil in der größten Gemeinde des Bezirks stagniert in den letzten Jahren zwar, trotzdem will man sich auf alle Eventualitäten der Zukunft vorbereiten, vor allem beim Thema Nutzung der Bodenressourcen. Im Hinblick auf verändernde Bedürfnisse des Wohnraumes unter Aspekten des demografischen Wandels, Grünraum und Nachhaltigkeit wurde 2022 mit Unterstützung des Büros nonconform ein Prozess gestartet, der sich auf politischer Ebene Leitlinien für das Wohnen widmet.
Ziele wurden ausformuliert
Konkret wurden fünf allgemeine Ziele ausformuliert:
- ein sparsamer Umgang mit Grund und Boden
- die Nutzung des vorhandenen Gebäudebestandes,
- die Fokussierung von Bauen mit nachhaltigen Materialien und qualitativ hochwertiger Baukultur
- Wohn- und Lebensräume sollen für alle Generationen und Lebensformen geboten werden
- Infrastruktur sollen für Anforderungen der Zukunft adaptiert werden
"Wir alle werden in Zukunft Richtlinien für das Wohnen brauchen, aber wir wissen noch nicht, in welche Richtung sich der Wohnraum entwickelt", sagt Bürgermeister Harald Mulle. "Ob Wohnraum auch leistbar wird, ist eine andere Frage. Das kann man heute noch nicht sagen. Die Leitlinien sind ein erster Schritt, aber noch nicht des Weisheits letzter Schluss."
"Ein klares Bekenntnis zu Klimazielen und daher auch Flächensparzielen ist notwendig. Da die Landesregierung mit ihren Gesetzen der Zeit hinterherhinkt, müssen die Gemeinden das Heft selbst in die Hand nehmen. Wir beschreiten hier einen guten Weg, um die Entwicklung unserer Gemeinde maßgeblich selbst zu steuern. Zudem möchten wir auch stark auf Bewusstseinsbildung setzen und mit der Bevölkerung an diesen Zielen weiterarbeiten", teilt Vizebürgermeisterin Johanna Tentschert von den Grünen mit.
Beispiele aus den Leitlinien
Damit diese Ziele auch erreicht werden können, braucht es ein Regelwerk. Für jeden Punkt wurden Möglichkeiten ausformuliert. Das bedeutet zum Beispiel: Um Grund und Boden zu sparen, sollen Zentren gestärkt, bebaute Flächen restruktriert oder Bauland mobilisiert, statt neues gewidmet werden. Gebäudebestände können genutzt werden, indem Leerstand reaktiviert wird oder Sanierungen dem Neubau vorgezogen werden.
Um sich den Lebensräumen beziehungsweise Wohnbedingungen anzupassen, gilt zukünftig unter anderem, leistbaren und alternativen Wohnraum zu schaffen, Wohnen, Arbeiten, Bildung und Freizeit gemeinsam zu denken oder Betreuungsangebote auszubauen. Bei all dem spielen wiederum alternative Mobilitätsformen, die Anbindung an die Öffis oder Schutzmaßnahmen vor Extremwetterereignissen eine Rolle.
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