Lösung für Verkehrsdichte in GU
Die Steirer haben es anscheinend besonders eilig und sind deshalb mehr auf Autobahnen unterwegs. So verzeichnet der Verkehrsclub Österreich (kurz VCÖ) wieder ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Der am stärksten befahrene Autobahnabschnitt ist die A2 Südautobahn. Vor allem auf der Zählstelle Laßnitzhöhe tummeln sich Pkw, Lkw und Co. in Massen, denn mit rund 55.350 Auto- und Kleintransportfahrern ist der Verkehr im Vergleich zum Vorjahr an dieser Stelle um 1,5 Prozent gestiegen. Im Ranking dahinter befinden sich der Knoten Graz Westen mit 50.760 Pkw pro Tag, der Knoten Peggau-Deutschfeistritz mit im Durchschnitt täglich 39.540 Pkw sowie der Plabutschtunnel, durch den rund 33.140 Pkw pro Tag fahren. "Die Zunahme des Autoverkehrs führt Österreich von seinen Klimazielen weg. Zudem bedeutet mehr Autoverkehr mehr Staus und mehr gesundheitsschädliche Schadstoffe. Es braucht viel stärkere Anreize für den Umstieg vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr", sagt VCÖ-Experte Markus Gansterer. Um dem entgegenzuwirken, setzt der Club auf den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs mit konkreten Vorschlägen.
Mobilität belohnen
Laut VCÖ sitzen in 100 Pkw gerade einmal 115 Personen. "Allein die Erhöhung auf zwei Personen pro Pkw würde den Autoverkehr deutlich reduzieren", so der VCÖ. Neben Fahrgemeinschaften, die ein hohes Potenzial für die Reduktion des Verkehrsaufkommens vorweisen, machen die Verkehrsexperten auch auf betriebliches Mobilitätsmanagement aufmerksam. Unternehmer könnten auf unterschiedliche Weise ihre Mitarbeiter zum Umstieg auf Öffis motivieren. Etwa durch Öffi-Jobtickets oder "Belohnungen für jene, die mit Bahn, Bus, Fahrrad oder zu Fuß zur Arbeit kommen".
Bahnnetz optimieren
"Während beinahe jede Almhütte mit dem Auto erreichbar ist, haben in Österreich nicht einmal alle Bezirkshauptstädte eine Anbindung ans Bahnnetz", sagt Gansterer über Lösungsvorschläge für den Ausbau der Bahninfrastruktur. "Wenn die Nachfrage zum Umstieg auf die Bahn steigt und damit eine höhere Frequenz verzeichnet wird, dann müssen auch die Kapazitäten angepasst werden." Vor allem die Zugverbindungen zwischen Bruck an der Mur und Graz, die vom VCÖ als "Nadelöhr" bezeichnet werden, sollen verbessert werden. Konkret ist eine Bahnoffensive vorgesehen. Neben den Gleis- und Oberleitungsanlagen ist die 2016 begonnene und mit Ende 2019 abgeschlossene Neugestaltung des Bahnhofs Frohnleiten Teil der Offensive. Darauf sollen der Umbau der Bahnhöfe Peggau-Deutschfeistritz, Gratwein-Gratkorn sowie Mixnitz-Bärenschützklamm erfolgen.
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