Mehr Leben statt früh sterben
Eine vitale Region bedarf Menschen. Wie man die Jungen bindet und die Junggebliebenen fit hält, überlegt die Kammer.
Graz und Graz Umgebung wachsen dynamisch, in der Obersteiermark sind die Zahlen rückläufig, während die Situation in der Oststeiermark gleichbleibend ist“, so Thomas Heuberger, Regionalstellenleiter der Wirtschaftskammer in Feldbach, über die demografische Entwicklung in der Grünen Mark. Er warnt: „Die Bevölkerungszahl bleibt zwar gleich, aber die Menschen altern. Außerdem zieht es die 20- bis 30-Jährigen immer mehr in die Stadt.“
Die Prognosen werden auch anhand von Berechnungen des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung belegt. Lag der Anteil der Schicht 65 plus 2009 in Feldbach noch bei 17,9 Prozent, soll dieser 2025 bei 23 Prozent liegen. In Radkersburg liegt der Vergleich bei 20,1 zu 25,8 Prozent, in Fürstenfeld bei 18,5 zu 23,2.
Schweden als Vorbild
Um die junge Zielgruppe an die Region zu binden und die ältere so lange wie möglich in der Arbeitswelt zu halten, hat die Wirtschaftskammer ein dickes Maßnahmenpaket geschnürt. Vorbild in puncto Pensionsreform, in der künftig nicht nur Beitragsjahre, sondern auch die restliche Lebenserwartung eine Rolle spielen sollen, ist Schweden. Ein Land, in dem 67 Prozent aller 55- bis 64-Jährigen in Beschäftigung stehen.
„Neben Life-Long-Learning propagieren wir die betriebliche und öffentliche Gesundheitsvorsorge“, nennt Heuberger den Ansatz der Kammer. Dieser findet in der Wirtschaft Anklang, wie Landtagsabgeordnete und Diätologin Angelika Neuhold betont: „Eine Studie zeigt, dass wir für jeden Euro, den man in die Gesundheitsvorsorge steckt, zehn Euro zurückbekommen. Die Umstellung der Ernährung, richtiges Zeitmanagement und ein bewusster Umgang miteinander im Arbeitsalltag wirken sich positiv aus.“ „Fruchtbare“ Effekte abseits des Jobs sollen neben optimierter Kinderbetreuung vor allem belebte Innenstädte garantieren.
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