FF Übelbach-Markt
Mit neuem Feuerwehrhaus für alle Fälle gewappnet sein
Dass die Feuerwehr nicht nur gebraucht wird, wenn der Keller überschwemmt wird, der Dachstuhl brennt oder die Katze vom Baum gerettet werden muss, das sollte eigentlich klar sein. Trotzdem fehlt es nicht selten an Wertschätzung und an finanziellen Mitteln, um dem Ehrenamt unter die Arme greifen zu können. In der Marktgemeinde Übelbach sieht das anders aus: Für die Floriani und die Bergrettung wird ausgebaut.
ÜBELBACH. 2023 feierten die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Übelbach-Markt das 150-jährige Bestandsjubiläum. Oder anders formuliert: Seit 1873 sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer schon im Einsatz:
Ob es sich um den großen Pulverbrand in der "Anton Jahn Sprengmittelfabrik" 1912 – als es noch keine Sirenen oder Blaulicht, dafür aber ein Pferdegespann gab –, den herausfordernden Jahren inmitten des Ersten Weltkrieges – es fehlten die Mitglieder, man bat um Kriegsgefangene, die helfen könnten – oder den verheerenden Hochwassern und Überschwemmungen 1982, 2004 und 2010 sowie Sturmtief Paula 2008: Die Floriani waren und sind stets zur Stelle. Ein Ehrenamt, auf das niemand verzichten möchte und kann. Genau deshalb ist es auch gut, dass die Mitglieder etwas zurückbekommen.
Bergrettung zieht auch ein
Schon seit Längerem ist der durchaus desolate und sanierungsbedürftige Zustand des Feuerwehrhauses ein Thema in der Marktgemeinde gewesen. Eine nachhaltige Lösung musste her. Und so beschloss der Gemeinderat, Geld in die Hand zu nehmen; das Land Steiermark gab seine Zusage, hierbei finanziell auszuhelfen. Das Ergebnis: Die FF Übelbach-Markt bekommt ein neues, den Anforderungen entsprechendes Feuerwehrhauses und der bestehende Gebäudekomplex mit Festsaal und Wohnungen befindet sich gerade im Abriss. Baustart ist Anfang Mai. Ein weiteres Plus: Hier zieht ein weiteres wichtiges Ehrenamt ein, nämlich die Bergrettung – die einzige Bergrettungsortstelle, die der Bezirk Graz-Umgebung hat. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Organisationen läuft sehr gut.
Mehrwert von und für die Feuerwehr
Über 1.000 freiwillige und unbezahlte Stunden gingen für die Floriani, die selbst anpacken, schon für die Planung drauf. "Wir wurden bei allen Schritten miteinbezogen. Bürgermeister Markus Windisch hat uns freie Hand gelassen. Er hat gesagt, dass wir am besten wissen, was wir brauchen", verrät HBI Rene Rieger gegenüber MeinBezirk.at. Und das die, die es betrifft, von der Planung bis zur Umsetzung aktiv dabei sind, ist an sich nur logisch – auch, wenn es andernorts vielleicht nicht bedacht wird. "Bei so einem großen Projekt braucht es jede und jeden, von der Jugend bis zum Ältesten. Wir haben zusammengegriffen und nutzen natürlich die Erfahrung unserer Mitglieder. Schauen Sie: Bei einem Fußballverein, da ist oft Schluss ab einem gewissen Alter, bei der Feuerwehr nicht. Wir sind immer da, alles sind immer da."
Das Herzstück des Neubaus ist für Rieger, dass die neuen Nutzungen praktisch und funktionell sind. "Wir brauchen vor Ort, was notwendig ist. Ein Feuerwehr-Fahrzeug muss zum Beispiel 25 Jahre gefahren werden, kein Privatauto fährt so lange. Also übernehmen wir auch die Reparatur und Pflege. Das heißt, im Feuerwehrhaus braucht es die Ausstattung dafür. Wir werden eine Waschbox bekommen und einen Platz, wo wir selbst schrauben können", so Hauptbrandinspektor. Besonders wichtig ist ihm auch, dass "wir autark sind. Wir in Graz-Umgebung sind schon versorgt, leider Gottes ist das in den anderen Bezirken noch nicht der Fall. Wir wollen, dass wir eine Anlaufstelle für die Bevölkerung sind im Fall der Fälle. Wir haben also dann einen Schulungsraum und eine Fahrzeughalle, die Platz bieten, damit wir und die Bevölkerung nicht auf die Energieversorger angewiesen sind."
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