Nikolaus-Botschaft für die Mutigen

Als Nikolaus ist der Gratweiner (sonst jedes Jahr) unterwegs. | Foto: EE
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  • Als Nikolaus ist der Gratweiner (sonst jedes Jahr) unterwegs.
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Seit Jahren ist Heimo Seiner als Nikolo unterwegs. Heuer gibt’s keine Besuche, dafür aber Worte der Zuversicht.

Im Gegensatz zum furchteinflößenden Krampus ist der sanftmütige Nikolaus keine Erfindung von Brauchtumsfans, denn den Heiligen hat es tatsächlich gegeben. Bischof Nikolaus von Myra, Schutzpatron der Kinder, war für seine Barmherzigkeit bekannt: Das Wenige, das er besaß, teilte er. Am 6. Dezember wird sein Namenstag gefeiert. Lange war nicht klar, ob der Nikolo heuer zu den Kindern kommen kann, doch die Regierung hat den Besuch des Heiligen als Ausnahme der Ausgangsbeschränkungen erlaubt, bittet aber um Einhaltung der geläufigen Maßnahmen. Einige GU-Nord-Gemeinden haben sich dazu unterschiedliche Aktionen einfallen lassen (siehe weiter unten).
Schon seit Jahrzehnten setzt Heimo Seiner die Bischofsmütze auf, nimmt den Stab in die Hand und bringt die Botschaft des heiligen Nikolaus zu den Kindern in Gratwein-Straßengel. Der Gratweiner verbreitet für die Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung die Kunde des Miteinanders; der Reinerlös der Aktion kommt stets Bedürftigen in der Pfarre zugute. Für ihn ist dieses Jahr aber ein außergewöhnliches, die Besuche zuhause, in Kindergärten und Schulen fallen aus. Trotzdem will er den Menschen Zuversicht schenken.

Menschen Freude bringen

"Feiern ist zurzeit ja nicht einfach. Gerade der Bischof von Myra kann uns da aber Mut machen. Er hat vielen Menschen, wenn es ihnen nicht gut ging, Mut gemacht", richtet Seiner seine Worte über die WOCHE an die Familien. Und er erzählt von der Geschichte der in Not geratenen Seeleute, deren Schiff aufgrund eines starken Sturms zu sinken drohte – da kam der Heilige zur Hilfe, setzte die Segel und brachte den Sturm zum Erliegen. "Gemeinsam erreichten sie sicher das Ufer. Das kann uns zeigen, dass wir nicht alleine sind und gemeinsam auch diese schwierige Zeit überstehen." Seiner war es eh und je ein Anliegen, die historische Bedeutung des Nikolo zu verdeutlichen. Erhobene Zeigefinger gab es deshalb nie. Egal, wie der Heilige heuer gefeiert wird, der Frohsinn darf nicht verloren gehen: "Denkt daran: Jeder kann Bischof Nikolaus sein und den Menschen Freude bringen. Und weil in diesem Jahr kein großer Nikolaus zu euch kommen kann, lade ich ganz besonders euch dazu ein, ein Freudenbringer zu sein."

"Genießt einfach die Stimmung und lasst vielleicht schöne Lieder durch eure Räume streichen. Vielleicht klingelt es dann plötzlich an der Tür und es steht eine kleine Überraschung bereit – möglich, dass ihr auch erst Morgenfrüh etwas in euren Stiefeln findet. Ganz bestimmt beschenkt ihr euch aber gegenseitig mit dieser kleinen Feier. Denkt daran: Jeder und jede von euch kann Bischof Nikolaus sein und den Menschen Freude bringen. Jetzt hoffe ich, dass wir im nächsten Jahr den Namenstag des Heiligen Nikolaus wieder gemeinsam feiern können und wünsche euch ein schönes Nikolausfest zu Hause, einen besinnlichen Advent und schon jetzt ein gesegnetes Weihnachtsfest!"

Lustiges vom Nikolo

Auch mit lustigen Erlebnissen, die ihm in all den Jahren passiert sind, erinnert Seiner daran, dass der Spaß nie zu kurz kommen soll: "Die Eltern hatten mir wie üblich eine Liste mit positiven und weniger positiven Erlebnissen mit den Kindern übergeben, die ich vortrug. Eine sehr aufgeweckte Tochter war darüber aber nicht so erfreut. Und auf meine abschließende Frage, ob ich im nächsten Jahr wieder kommen soll, antwortete sie prompt: 'Nein, im nächsten Jahr brauchst du nicht wieder kommen'", schmunzelt er. Ein anderes Erlebnis: "Beim Eintreten ins Haus fragte ich nach der Begrüßung die Kinder, ob sie wissen, wer ich den nun sei. Die prompte Antwort: 'Ja, der Herr Seiner!'. Da war leicht perplex. Offensichtlich hatten die Eltern im Vorfeld darüber gesprochen, wer als Nikloaus wohl kommen würde, ohne zu beachten, dass die Kinder zuhörten. Von dort weg war meine Einstiegsfrage immer: 'Wessen Fest feiern wir den heute?'"

Hier gibt es einige Vorschläge vom Nikolo Seiner, wie der Heilige Nikolaus in der Familie gefeiert werden kann:

  • Für die Nase: Vielleicht backt ihr am Nachmittag zuhause Lebkuchen und der Duft verteilt sich im ganzen Raum. Bratäpfel riechen auch sehr gut und eine Duftlampe kann euch ebenfalls adventliche Stimmung zaubern.
  • Für den Geschmack: Macht euch einen guten Tee mit den weihnachtlichen Gewürzen, die euch schmecken – und verfeinert dies noch mit Orangensaft.
  • Für eure Augen: Schaltet einige Lichter in der Wohnung aus und lasst Kerzen oder kleine Lampen ein angenehmes Licht verbreiten.
  • Für das Gemüt, das Spüren und die feierliche Stimmung: Stellt eine leckere Nikolausjause bereit, setzt euch um euren Tisch und entzündet gemeinsam eine Kerze oder vielleicht sogar die zweite Kerze am Adventkranz.
  • Für die Ohren: Vielleicht singt ihr dabei ein Lied und ein Familienmitglied liest eine der vielen Nikolauslegenden vor. Vielleicht erzählt ihr sie auch alle gemeinsam. Dabei beachtet bitte, dass es so viele Geschichten rund um den Heiligen Bischof Nikolaus von Myra gibt.

Nikolaus-Aktionen in den Gemeinden:
In den GU-Nord-Gemeinden haben sich Zuständige unterschiedliche Aktionen einfallen lassen, damit das Nikolosackerl 2020 sicher überreicht werden kann. In Gratkorn hat die Landjugend beschlossen, ganz für Überraschung zu sorgen und still und heimlich Geschenke vor einige Türen zu legen. In Stiwoll macht sich die Freiwillige Feuerwehr auf, um vor den Haustüren für strahlende Kinderaugen zu sorgen. In Übelbach und Frohnleiten kommt der Mann mit dem Bart heuer online vorbei. Falls der Papa selbst als Nikolausdarsteller sein Debüt geben will, gibt es dafür Vorschläge auf www.jungschar.at. Übrigens: Die Regierung hat darum gebeten, den Nikolaus vor der Tür zu lassen, vom Krampus war keine Rede. Also: Schön brav bleiben.

Als Nikolaus ist der Gratweiner (sonst jedes Jahr) unterwegs. | Foto: EE
Verkündet die Botschaft: Heimo Seiner | Foto: EE
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