Notstrom für jedes Rüsthaus in Graz-Umgebung

Das neu gewählte Duo OBR Gerhard Sampt (l.) und BR Günter Dworschak (r.), hier mit LBDS Reinhard Leichtfried | Foto: Herbert Buchgraber, BFVGU
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WOCHE: Sie sind erneut für fünf Jahre zum höchsten Feuerwehrmann im Bezirk Graz-Umgebung gewählt worden. Was sind Ihre wichtigsten Vorhaben in der kommenden Periode?
Gerhard Sampt: Das vorrangige Ziel wird es sein, bis Ende 2019 jedes Rüsthaus in Graz-Umgebung mit Notstrom zu versorgen. Sollte es zu einem großflächigen Stromausfall kommen, was nicht unwahrscheinlich ist, wird es so sein, dass die Feuerwehren erste Anlaufstellen sein werden. Es gibt Dinge, die ganz lapidar sind, wie zum Beispiel einem Baby ein Flascherl warm zu machen. Wichtig wird es dann auch für uns sein, dass gewisse Stromreserven da sind, um eine Anlaufstelle für die Bevölkerung zu sein. Die Feuerwehr ist mittlerweile zum Mädchen für alles geworden. Natürlich sind in weiterer Folge auch Tankreserven wichtig. Punkt zwei wird sein, in der Öffentlichkeitsarbeit den Rauchwarnmelder noch stärker zu bewerben. Wenn ich nur an die elf Brandtoten im vorigen Jahr in der gesamten Steiermark denke ... In Graz-Umgebung gab es in St. Pankrazen im Vorjahr und in Premstätten heuer leider solche Fälle. Mit Rauchwarnmeldern können Leben gerettet werden.
Heftige Unwetter nehmen immer stärker zu und beginnen bereits früher im Jahr – eine zusätzliche Herausforderung für die Feuerwehren im Bezirk?
Die Einsatztaktik wird ständig angepasst. Was man in der ersten Phase noch mehr machen muss, weil Schäden punktuell auftreten, ist, mehrere Feuerwehren zu bündeln. Das muss aber ein vorsichtiges Herauslösen von anderen Kräften sein, weil Gewitterzellen weiterziehen und im nächsten Ort wieder Feuerwehrkräfte gebraucht werden können. Es ist ständiges Einholen von Informationen bei solchen Einsätzen notwendig. Hauptgrund für massive Überschwemmungen ist der auftretende Niederschlag mit Hagel. Der Hagel macht uns die Abläufe und Kanalschächte zu, deshalb fließt dann auch auf Straßen kein Wasser mehr ab.
Rund 5.200 Feuerwehrmitglieder leisten im Bezirk freiwillig Dienst am Mitmenschen. Wie wichtig ist es, dass bei Einsätzen ehrenamtlich ausgerückt wird?
Der sehr hohe Grad an Wohlstand wird auf dem Rücken der Einsatzorganisationen wie Rotes Kreuz und Feuerwehr ausgetragen. Gerade diese Ehrenamtlichkeit ist es, die mit finanziellen Mitteln nicht finanzierbar wäre. Wir wären nicht so flexibel, wenn es ein hauptberuflicher Job wäre. Wo sonst gibt es Menschen, die um zwei Uhr nachts freiwillig aufstehen und ihren Dienst versehen?
Wie sieht die Zukunft aus? Stirbt das Ehrenamt in Zeiten von vielen anderen Möglichkeiten aus oder sehen Sie auch beim Nachwuchs eine positive Entwicklung?
Ich glaube, dass es egal ist, ob Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft. Das Problem ist immer der Mensch selber. Die Probleme verändern sich. Das Hauptproblem, wie stelle ich eine Tagesbereitschaft her, haben wir. Wir haben auch in Graz-Umgebung viele Menschen, die in die Landeshauptstadt pendeln. Eine wichtige Maßnahme ist, dass Bedienstete in Gemeinden und Firmen zumindest zu den Einsätzen ausrücken dürfen. Es ist ein Miteinander mit Wirtschaft und öffentlichen Einrichtungen, das man leben muss.
Man hört, Sie wollen beim Landesfeuerwehrtag im Juni in Murau bei der Wahl zum Landesfeuerwehrkommandanten antreten. Stimmt das?
Ich werde für diese Position nicht zur Verfügung stehen. Mir ist Graz-Umgebung, das ein pulsierender Bezirk ist, wichtig, und ich habe einen Job, den ich seit 30 Jahren gerne mache. Das Wichtigste ist überhaupt, dass man den Anschluss an die Basis nicht verliert. Es gibt keine Arbeit im Feuerwehrdienst, die weniger oder mehr wichtig ist. Der Dienstgrad zeigt vielleicht eine gewisse Rangordnung, aber unterm Strich muss man Mensch bleiben.

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